Google
This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct
to make the world's books discoverablc online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prcvcnt abuse by commcrcial parties, including placing technical restrictions on automatcd qucrying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send aulomated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attributionTht GoogX'S "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct andhclping them lind
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe.
Äbout Google Book Search
Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs
discover the world's books while hclping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll icxi of ihis book on the web
at |http : //books . google . com/|
Google
IJber dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nu tzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch fiir Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .corül durchsuchen.
vlii
So
V.
,^- L -yU^^/^l^,
r
vlii
3o
V
^irC^ i. —iu^^nj^.
r
viii
3o
V
^a<^ L. ..-^«.y^A-,.
l'
MEMOIRES
rACADEMlE IMPERIALE DES SCffiNCES DE ST.-PETERSBOÜRG, W SERIE.
Tome UX, N* 4.
DIE
SAMMLUNG CESNOLA
BESCHRIEBEN
VON
Jlohannes Doell«
Mit siebzehn Steinlaroektaf^nv
( «
'^'^
(£u le 12 Dicenibre 1872.)
. >
■ees-
ST.-PßTERSBOÜRG, 1873.
Commissloimaires de TAcadänie Imperiale des sciences:
MM. Eggers et G'*, H. Sehmitidorff, M. N. Eymmel; M. A. £. Kechribardshi; M. Leopold Voss.
J. Issakof et A. Tcherkessof; —
Prix: 2.Roabl. 20 Kop. = 2 Thlr. 13 Ngr.
F6vrier 1873.
Imprim6 par ordre de PAcad^mie Imperiale des sdences.
C. VesB^lofski, Secr6taire perp6tueL
MAR 1947
r
Imprimerie de PAcadtoie Imperiale des scienees«
(Wa8s.-08tr., 9 ligne, Xt 12.)
Die mythenreiche und von den Dichtern vielfach besungene Insel Kypros { im Alter-
thum ein fruchtbares und blühendes Eiland, um dessen Besitz nach einander Phoeniker,
Assyrer, Aegypter, Perser, Griechen und Römer in blutigen Kämpfen gestritten, bietet heut
zu Tage ausser verkommenen türkischen Städten und Dörfern nur noch verödete Trümmer-
stätten und umfangreiche Nekropolen dar, welchen lediglich die Forscher des Alterthums
ein Interesse abzugewinnen vermögen. An all' die frühere Herrlichkeit der berühmten
Tempel von Paphos, Amathus und Golgoi esrinnerten bis vor Kurzem nur spärliche üeber-
reste der plastischen Kunst und der Architektur, welche während der letzten Jahrzehnte
gelegentlich an's Tageslicht gefördert worden waren.
Mit unermüdlicher Ausdauer hatte insbesondere der in Lamaka, der eigentlichen ^Ha-
fenstadt der Insel, ansässige General Luigi Palma di Cesnola, Consul der Vereinigten
Staaten von Nord- Amerika, seit dem Jahre 1866 den classischen Boden nach den verschie-
densten Richtungen durchforscht und es war ihm während eines Zeitraums von vier Jahren
gelungen, zahlreiche Alterthümer mancherlei Art in den bei Lamaka (dem Chitim der Bi-
bel, griechisch Kition), Dali (Idalion), Karavostasi (Soloi) und Kuklia (Alt-Paphos) gelegenen
Gräberstätten aufzufinden. Die Ausbeute der Nachgrabungen setzte sich zusammen aus ei-
nigen Tausend mit einfachen Ornamenten verzierter Thonvasen, femer Gefassen uitfl ande-
ren Gegenständen von Glas, Terracottafiguren in nicht unbeträchtlicher Zahl, verschieden-
artigen Bronzegeräthen und goldenen Schmucksachen; doch konnten diese Alterthümer,
so sehr ihre ungewöhnliche Anzahl überraschen musste, eine künstlerische oder kunstgeschicht-
liche Bedeutung in verhältnissmässig nur beschränktem Grade in Ansprach nehmen. Im
März 1870 dagegen wurden die Bemühungen des Generals Cesnola durch einen über alles
Erwarten glänzenden Erfolg gekrönt , der als ein Ereigniss in den Annalen archaeologischer
Funde bezeichnet werden darf. Es glückte nämlich dem beharrlichen Forscher, unweit des
jetzigen Dorfes Atienu in einer Gegend, wo man die Lage der im Alterthum durch einen
Aphroditetempel berühmten Stadt Golgoi (Golgos) anzunehmen pflegt , neben geringfügigen
architektonischen Ueberresten eine überraschend reiclihaltige Serie von Statuen, Statuetten,
Reliefs und anderen Gegenständen, insgesammt in Kalkstein ausgeführt, zu entdecken^). Wa-
ren schon die näheren Umstände, unter welchen die in so erheblicher Anzahl auf verhältniss-
1) Einen Bericht über diesen Fund hat Hr. Cesnola in den Atti della B. Accademia delle Scienze di Turino
Vol. VI. p. 554 flF. veröflFentlicht.
MemoiiM de l'Acad. Imp. des sdencoB, Vllme Serie. ^
2 Johannes Doell,
massig äusserst beschränktem Kaum zusammengehäuften Bildwerke zn Tage traten, ein lebhaf-
tes Interesse zu erwecken geeignet, so muss diesem aussergewöhnlichen Fundergebniss noch
besonders wegen des durch vielfache Eigenthümlichkeiten sich auszeichncihden Stils der Sculp-
turwerke eine hohe Bedeutung für die Geschichte der alten Kunst beigemessen werden.
Dem Besitzer musste sich bald die üeberzeugung aufdrängen, dass die Verwerthung
einer derartigen Sammlung für die Wissenschaft so lange nicht zu ermöglichen war, als sie
in dem fQr einen regen Verkehr durchaus ungünstig gelegenen und überdies wenig anzie-
henden Lamaka ein einsames und unbekanntes Dasein zu fristen verurtheilt war. Nur wenn
sie durch Einverleibung in ein öffentliches Museum ebenso der gelehrten Forschung, wie dem
Interesse grösserer kunstgebildeter Kreise zugänglich gemacht war, konnte die Collection
der c( Sculpturwerke aus dem Tempel von Golgoi» die ihr gebührende Stellung einnehmen
und in gewinnbringender Weise für wissenschaftliche Zwecke nutzbar gemacht werden. Auf
ähnlichen Erwägungen beruhte der fernere Wunsch, die gleichsam in sich abgeschlossene
Sammlung, an welche sich der Name des jetzigen Besitzers zugleich als der des Finders filr
immer knüpft, wo möglich in ungetrenntem Bestände erhalten zu wissen. Eine Sammlung,
deren hervorragender Werth zu einem guten Theil an das Vorhandensein grösserer Ent-
wickelungsreihen von Typen gebunden ist, schien nicht in einzelne Theile zersplittert und in
alle'Welt zerstreut werden zu dürfen.
In diesem Sinne waren von Seiten des Generals Cesnola Mittheilungen über die reich-
haltigen Ergebnisse des Fundes auch der Kaiserlichen Ermitage zugegangen. Die Direction
der letztem sah sich in Folge davon veranlasst, den Verfasser dieser Zeilen im Juni 1870
nach der Insel Cypem abzusenden, mit dem Auftrage, die betreffenden Alterthümer mit Rück-
sicht auf ihren kunsthistorischen und künstlerischen Werth einer nähern Würdigung zu un-
terziehen und zu diesem Zweck ein möglichst vollständiges Verzeichniss der Denkmäler aufzu-
nehmen. Zugleich sollten, falls die Sammlung oder ein Theil derselben geeignet schiene, zur Ver-
vollständigung und Bereicherung der Antikenabtheilung der Kaiserlichen Ermitage beizutra-
gen, behufs einer Erwerbung für dieselbe Verhandlungen mit dem Besitzer angeknüpft werden.
Die an Ort und Stelle eingeleiteten Unterhandlungen führten jedoch zu keinem gün-
stigen Resultat und der projectirte Ankauf konnte nicht zu Stande gebracht werden. Allein
ein Aufenthalt von acht Wochen in Lamaka, wo in dem Hause des Hm. Cesnola die zu-
letzt gefundenen Sculpturwerke inzwischen aufgestellt worden waren und, vereinigt mit den
schon vor dem grossen Funde vorhandenen Alterthümem, ein umfangreiches, freilich in
durchaus elementarer Weise geordnetes Museum bildeten, bot ausreichende Gelegenheit,
ein beschreibendes Verzeichniss seines Inhalts zusammenzustellen. Tiefer in's Detail einge-
hend, wo es sich um die «Sculpturwerke von Golgoi» handelte, dagegen mehr allgemein ge-
halten in Bezug auf die älteren Bestandtheile des Museums, umfasste das Verzeichniss die
sämmtlichen im Besitz des Hm, Cesnola befindlichen Alterthümer aller Gattungen.
Die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften hat es angemessen gefunden, diesem
ursprünglich in keiner Weise für die Oeffentlichkeit bestimmten Katalog einen Platz in ihren
DiB Sammlung Cesnola. 3
Schriften zu vergönnen. Denn so vielfach auch neuerdings diese für die Geschichte der
Kunst so überaus wichtige Sammlung in verschiedenen Zeitschriften erwähnt worden ist, so
giebt es doch noch keine Beschreibung derselben, welche ihre wissenschaftliche Benutzung
ermöglichte. Seit ihrem Bestehen ist es — soviel bekannt geworden — keinem Andern ver-
gönnt gewesen, eine ausreichende Zeit ihrer Untersuchung zu widmen. Als der verstorbene
Dr. C. Friedrichs auf seiner Orientreise sich im Spätsommer 1869 einige Wochen hin-
durch auch in Lamaka aufhielt, um die Alterthümer des Hm. Cesnola genauer kennen zu
lernen, lag das Bedfirfhiss nach einer Eatalogisirung derselben noch kaum vor, da damals
die Kalksteinsculpturen von Atienu noch nicht existirten. Nach Auffindung dieses weitaus
wichtigsten und interessantesten Bestandtheils des Museums, die — wie erwähnt — erst in
den Frühling des darauf folgenden Jahres fällt, fand sich Hr. Golonna-Geccaldi, zu jener
Zeit französischer Consul auf Cypem, veranlasst, sich mit den Bildwerken mehrfach zu be-
schäftigen. Von ihm sind bisher in der Rev. archßol. 1870 — 1871. To. IL p. 361 flF. und
1872. To. I. p. 221 S. zwei Aufsätze erschienen, welche die Fundgeschichte des sogenann-
ten Tempels von Golgoi enthalten, so wie die Beschreibung und Besprechung einer Statue
(Jß 1 unseres Katalogs), dreier Köpfe {XJt 237. 352. 545.) und eines Reliefs (Jß 763.).
Beigefügt sind die Abbildungen der betreffenden Bildwerke. Was mit Ausschluss dieser
Artikel und des oben angefahrten Berichtes des Hrn. Cesnola sonst noch über die Sculp-
turwerke der Sammlung veröffentlicht ist, beschränkt sich bis jetzt auf zwei Abhandlungen.
Die eine ist im Bull, dell' Instit. di Corresp. arch. per l'anno 1871. p. 22 ff. von Hm.
F. Finzi mitgetheilt. Sie verdankt ihre Entstehung nur einigen Photographieen, welche in
den Besitz des Verfassers gelangt waren, nicht aber der unmittelbaren Anschauung, und
konnte in Folge dessen das Museum Cesnola nur in sehr kurzer und allgemein gehaltener
Weise besprechen. Der andere Aufsatz ist in der belletristischen Monatsschrift: Harper's
New Monthly Magazine. July 1872. erschienen. Der ungenannte Verfasser giebt ausser weit
umfassenden historischen Rückblicken eine Uebersicht jjer vom Generalen Cesnola gemach-
ten Funde And weist auf die kunstgeschichtliche und künstlerische Bedeutung der Alterthü-
mer hin. In den Text sind einige Illustrationen in Holzschnitt aufgenommen , ^ welche von
dem Charakter der dargestellten Bildwerke nur eine sehr ungenügende Vorstellung geben.
Ausserdem ist es unter den gegebenen Verhältnissen nur zu wahrscheinlich, dass die
Sammlung der Sculpturwerke von Atienu nach verschiedenen Orten hin zersplittert werde.
Sie ist von dem Besitzer vor Kurzem nach London geschafft worden und soll dort in näch-
ster Zeit zum Verkauf kommen. Der in Zukunft der wissenschaftlichen Forschung leicht
zugänglich bleibende Theil der Sammlung dürfte daher kaum ausreichen , um ein deutliches
Bild der ftir die Entwickelungsgeschichte der alten Kunst so wichtigen kyprischen Kunst-
übung zu geben.
Aus diesen Gründen glaubte die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften der archaeo-
logischen Forschung durch Veröffentlichung meines Katalogs einen Dienst zu erweisen, ob-
gleich §r seiner Entstehung zu Folge weder das dargebotene Material ganz vollständig er-
1*
4 Johannes Doell,
schöpfen, noch Oberhaupt auf eine Verwerthung desselben zur Lösung der sich daran knüp-
fenden wissenschaftlichen Fragen eingehen konnte.
Ueber die Anordnung und die Art, in welcher die einzelnen Abtheilungen des Museums
Cesnola behandelt sind, habe ich •Folgendes zu bemerken. Einer ausführlichen Beschrei-
bung bedurften vor Allem die figürlichen Bildwerke, namentlich also die ganze Sammlung
der Kalksteinsculpturen von Atienu, die den eigentlichen Kern des Museums bilden, und
ausserdem nur noch die wenigen Marmorwerke so wie die Terracottafiguren, welche anderen
Fundorten der Insel entstammen. Nicht so eingehend konnten die isolirt erhaltenen Sta-
tuenköpfe aus Kalkstein besprochen werden und es war dies um so eher zulässig, als die
unabsehbare Reihe derselben doch nur wenig von einander abweichende Wiederholungen
von verhältnissmässig nicht zahlreichen Typen enthält. Es sind deshalb die Köpfe nach
Verwandtschaft und Uebereinstimmung ihrer charakteristischen Merkmale zu mehr oder
weniger grossen Gruppen vereinigt und diese als solche beschrieben. Ganz ausgeschlossen
wurden nur die zu arg verstümmelten Figuren und die unbedeutenden Bruchstücke dersel-
ben. Ebenso musste von einer eingehenderen Beschreibung der gegen drei Tausend Exem-
plare umfassenden Sammlung der Thongefasse abgesehen werden, deren überwiegende Anzahl
ohnehin von geringem Kunstwerth ist. Nur bei denjenigen Vasen, die sich durch eine bildliche
Darstellung irgend welcher Art auszeichnen, schien eine d6taillirtere Beschreibung geboten;
die mit einfachen Ornamenten versehenen oder ganz unverzierten Thongefasse dagegen habe
ich nach Gruppen geordnet und in allgemein übersichtlicher Weise beschrieben. Was schliess-
lich die gleichfalls umfangreichen Sammlungen der Thonlampen und der Glasgegenstände an-
belangt, so wird man auch hier die betreifenden Stücke nicht einzeln vorgeführt finden, da
auch eine Arbeit dieser Art weder in der gegebenen Zeit ausführbar war, noch mit dem zu
erwartenden archaeologischen Gewinn in angemessenem Vcrhältniss gestanden haben würde.
Mit grösserem Recht könnte man sich darüber wundem, dass ein anderer, wichtigerer
Theil des Museums Cesnola in demjiatalog keine Aufiiahme gefunden hat. Ich meine die
inschriftlichen Denkmäler. Allein diese durften auf ausdrücklichen Wunsch des Eigenthü-
mers aus meinem handschriftlichen Verzeichniss in das vorliegende gedruckte nicht mit
hinübergenommen werden. Nur wenn sich einem Bildwerk, namentlich einem der Reliefs,
zufällig auch eine kürzere oder längere Inschrift beigefügt fand und in solchem Falle nicht
als die Hauptsache, sondern nur als eine weniger wesentliche Beigabe aufgefasst werden
konnte, war ausnahmsweise eine Publication auch der Inschrift gestattet. Ich muss mich
daher begnügen zu bemerken, dass im Sommer 1870 das Museum Cesnola, abgerechnet
die griechischen Inschriften auf Amphorenhenkeln und die griechischen oder römischen
Lampenstempel, an epigraphischen Denkmälern zwanzig in phoenikischer, zwei und dreissig
in kyprischer und drei und dreissig in griechischer Sprache enthielt. Veröflfentlicht sind
bisher nur die phoenikischen Inschriften: das eine Mal von Hm. Rödiger im Monatsbericht
d. K. Akad. der Wiss. zu Berlin 1870. S. 264 ß. und zum zweiten Mal von Hm. Schrö-
der in derselben Zeitschrift 1872. S. 330 ff.
Die Sammlung Cesnola. 5
Als Grundlage meines Katalogs sind Üie beigegebenen lithographischen Abbildungen
anzusehen, welche sämmtlich die nach den Originalen aufgenommenen Photographieen mit
möglichst grosser Genauigkeit wiedergeben. Der begleitende Text bildet gewissermaassen
nur ein Supplement dieser Abbildungen und beschränkt sich daher grösstentheiis auf das,
was der Beschauer gar nicht oder nicht mit hinreichender Sicherheit diesen würde entneh-
men können.
In Bezug auf die im Katalog enthaltenen Angaben der einzelnen Fundorte ist zu be-
merken, dass diesen ohne Ausnahme die mündlichen Mittheilungen des Hm. Cesnola zu
Grunde liegen, unter dessen meist an Ort und Stelle persönlich geführter Leitung der
grösste Theil seiner Sammlung aufgefunden worden ist. Ausdrücklich hinzuzufllgen habe
ich nur, dass bei denjenigen Kalksteinsculpturen, deren Herkunft in der Beschreibung nicht
angegeben ist, aber auch nur bei diesen, immer der sogenannte Tempel von Golgoi als die
Fundstätte* zu suppliren ist.
Schliesslich erlaube ich mir noch zu betonen, dass bei Abfassung der vorliegenden
Arbeit nur der eine Gesichtspunkt maassgebend war: eine möglichst knappe und doch genaue
und zuverlässige Beschreibung der einzelnen Kunstwerke, keineswegs aber eine Erklärung
derselben zu geben. Künftige Forschungen werden festzustellen haben, welcher Zeit die
beschriebenen Bildwerke ihre Entstehung verdanken, welches ihre Bedeutung für die Ge-
schichte der alten Kunst ist, welche Einflüsse die erobernden Nachbarvölker auf den Ent-
wickelungsgang der kyprischen Kunstweise ausgeübt haben, mit welchen Namen die einzel-
i^en 'dargestellten Personen am richtigsten zu bezeichnen sind. Nur einer Specialuntersu-
chung über, die kyprische Kunst muss es vorbehalten bleiben, diese Fragen zu beantworten.
Ein einfach beschreibender Katalog konnte nicht die Aufgabe haben, Fragen dieser Art
auch nur entfernt zu berühren. Indem er einen Theil frischen Materials für die feste
Grundlage zusammentragen hilft , auf welcher allein die angedeuteten kunstgeschichtlichen
Aufgaben einer Lösung entgegengefahrt werden können, beansprucht mein Katalog der
Sammlung Cesnola lediglich das eine Verdienst, fttr eine hoffentlich nicht ganz entbehr-
liche Vorarbeit gelten zu dürfen.
In der Voraussetzung, dass der von griechischen und römischen Schriftstellern er-
wähnte Aphroditetempel von Golgoi (Golgos) unweit des wenige Wegstunden von Lamaka
entfernten Dorfes Atienu zu suchen sei, hatten bereits im Anfang der sechziger Jahre einige
französische Gelehrte, namentlich die H.H. Vogü6 und Mas-Latrie, in dieser Gegend, die
von der Bevfilkerung ganz im Allgemeinen Jorgos genannt wird, ziemlich resultatlose Nach-
grabungen unternommen. Auch der General Cesnola hatte sich, die von den genannten
Gelehrten aufgegebenen Spuren weiter verfolgend, mehrfach bemüht, den Tempel zu finden ^).
1) In Betreff der näheren umstände, welche die Auf-
findung des sogenannten Tempels von Golgoi begleite-
ten, muss alle Verantwortlichkeit dem oben angefahrten,
von Hrn. Cesnola in den Atti dellaR. Accademia delle
6
Johannes Dobll,
N
Da aber auch seine Nachforschungen An&ngs zu keinem bessern Erfolg führten , entschloss
er sich , im Gegensatz zu seinen Vorgängern , die sich stets' von der V ermathnng leiten
liessen, dass die Ruinen des Tempels nur im Innern eines nahebei gelegenen Hügels enthal-
ten sein könnten, seine Aufmerksamkeit auf das daranstossende Thal zu richten. Die Muth-
maassung des geübten und erfahrenen Forschers bewährte sich vollständig. Denn in der
That gelang es, hart am Fusse des einen, von den französischen Gelehrten bereits unter-
suchten Hügels neben einigen architektonischen Ueberresten eine erstaunliche Menge auf
engem Raum regellos über einander geschichteter Statuen und anderer Sculpturwerke aus
Kalkstein aufzudecken. Im weitem Verlauf der Ausgrabungsarbeiten und bei gleichzeitigem
Wegschaffen der aufgefundenen Bildwerke trat eine etwa zwei Meter unter der Erdober-
fläche gelegene niedrige Mauer («fondamento in pietra») zu Tage, welche in Form eines
länglich rechtwinkligen Vierecks die sämmtlichen Ealksteinsculpturen umgeben hatte. Die
Langseiten waren von Norden nach Süden gerichtet und hatten urspfinglich die liänge von
60 Fuss engl.: die von Westen nach Osten gehenden Schmalseiten maassen 30 Fuss engl.
Diese Mauern, welche augenscheinlich den Unterbau eines grossem Gebäudes gebildet
hatten, sind nach der Ueberzeugung des Hm. Cesnola
für die baulichen Ueberreste des Aphroditetempels von
Golgoi zu halten.
An zwei Stellen war das Mauerwerk durch breite
Einschnitte unterbrochen, die den Thüren des Gebäudes
entsprachen. Die eine dieser Oeffnungen, etwa 9 Fuss
breit, befand sich an der nördlichen Schmalseite, doch
nicht in der Mitte derselben, sondern näher zur westli-
chen Mauer hin ; die andere Lücke, von unge&hr 8 Fuss
Breite, war in der nach Osten gerichteten Langseite und
auch hier nicht in deren Mitte angebracht, sondem nahe
bei dem südöstlichen Mauerwinkel. Ob auch die beiden
anderen Wände, die westliche und die südliche, mit Thü-
ren versehen gewesen waren, konnte nicht festgestellt
werden, da die südwestliche Ecke des Mauervierecks
nicht mehr vorhanden war. Wenige Jahre vorher war Hr.
VogU6 bei seinen am benachbarten Hügel untemomme-
neti Untersuchungen, ohne zu ahnen, wie nahe er dem
vielgesuchten Tempel sei, quer über den südwestlichen
Winkel des Fundaments hinübergegangen und hatte ihn zerstört.
Q
W
Scienze di Torino Vol. VI. p. 654 ff. verOffentlicbten
Bericht flberlassen bleiben, dem sie entnommen sind.
Zu vergleichen ist flbrigens Rev. arch^ol. 1872. To. I.
p. 835 ff. Dem Verfasser des vorliegenden Katalogs war
bei seinem im Aognst 1870 erfolgten Besuch der Fund-
stätte die Möglichkeit genommen, sich durch den Augen-
schein von der Genauigkeit der in jenem Bericht mifge-
theilten Thatsachen zu aberzeugen, da einige Zeit vor-
her das von Hrn. Cesnola blossgelegte Terrain wieder
verschattet worden war.
Die SAUKLOiia Cbsnola. 7
An den Seiten der beiden Thüröfihnngen and die Mauern gegen die letzteren hin ab-
schliessend fanden sich am Boden einzelne SäulcnftlBse von
Kalkstein (vgl. JS 829 unseres Verzeichnisses). Aus der
Lage, welche sie bei ihrer AufBndnng einnahmen, konnte
geschlossen werden, dass die nÖrdUche Thüröfihmig an je-
der Seite von je zwei Säulen, die östliche dagegen nur
von je einer Säule eingefasst gewesen, war. Von den Säu-
lenschaften haben sich keine Ueherreste erhalten. Hr. Ges-
nola vermuthet, dass sie aus Holz angefertigt und dnrch
Fener zerstört worden seien und gründet diese Ansicht auf
das Vorhandensein einer zwischen den EalksteintrUmmem und im Schutt ausgebreiteten
Schicht von Holzkohlen und Asche.
An den Innenseiten der beiden längeren Mauern fanden sich nahezu siebenhundert
vierseitige Blöcke aus Kalkstein ohne ßücksicht auf die Verschiedenartigkeit ihrer Breite
nnd Höhe an einander gereiht, während die Qucrmauem frei gelassen waren. Die Blöcke,
welche in den seltensten Fällen Über 0,50 M^ hoch gewesen zu sein scheinen, haben die
Form von Würfeln oder von länglich dachen Platten und sind manchmal mit vertieiten In-
schriften in kyprischer Sprache und beinahe ohne Ausnahmen entweder an einer, nicht
selten fi^ihch auch an mehreren ihrer Flächen mit quadratischen Aushöhlungen versehen,
die sie zur Aufnahme von Statuen geeignet erscheinen lassen.
Ausserdem waren zwölf Postamente in drei, der Längenrichtung des Mauervierecks
entsprechenden Reihen aufgestellt, vier in jeder Keihe, und durch freie Zwischenräume von
einander getrennt. Von den längs der Wände angebrachten unterschieden sich diese isolirt
stehenden Basen dadurch, dass die obere horizontale Fläche nicht eine, sondern zwei vier-
seitige Vertiefungen enthält, wahrscheinlich, weil sie bestimmt waren, gleichzeitig je zwei
Statuen als Untersatz zu dienen').
Die innerhalb dieses Baumes aufgefundenen Sculpturwerke, deren Zahl in die Hun-
derte geht, lagen in wüster Unordnung über einander: Statuen von den verschiedensten
Grössen, Platten mit Reliefdarstellungen und kyprischen luschriften, Votivgegenstftnde,
Geisse, Lainpen, Bruchstücke von architektonischen Verzierungen, — sämmtlich in Kalk-
stein ausgeführt und zum gröasten Theil mehr oder weniger beschädigt. Hingegen fanden
sich weder Bildwerke von Marmor, noch Figuren oder Vasen von gebranntem Thon, weder
Gerfithe von Glas, noch metallene Gegenstände. Was von Alterthümem dieser letzteren
Gattungen, zum Theil in Tausenden von Exemplaren, in dem Museum Cesnola Aufnahme
gefunden hat, ist an verschiedenen anderen Orten der Insel zu Tage gefördert worden. Die
reichhaltige Sammlung der Ealksteinwerke dagegen , die den werthvollsten und bedeutend-
sten Bestandtheil des Museums bildet, ist beinahe ausschliesslich das Ergebniss dieses einen
Fundes. Nur vereinzelte Sculpturen in Kalkstein, namentlich die unter J£ 124 verzeichnete
1) la der Rev. arcliiol. 1871. To. IT. p. 868. ist ein derartiges Postament In einer Abbildung gegeben.
8 Johannes Doell,
Statue, mehrere mit griechischen Inschriften versehene Grabdenkmäler, von denen nur drei
unter J6Jß 785. 786. 787. in den Katalog aufgenommen werden konnten, so wie einige un-
verzierte Platten mit griechischen Inschriften, entstammen nicht, dieser Fundstätte, sondern
theils einigen nahebei gelegenen Gräbern, theils anderen Orten.
Eine natürliche Folge des zur Verwendung gekommenen Materials, einer in den ky-
prischen Bergen gebrochenen feinkörnigen und porösen Kalksteinart, ist es, dass sich die
ursprüngliche äussere Beschaffenheit der Bildwerke im Laufe der Zeiten mehr oder weniger
auffallig verändert hat. Zunächst ist durchgängig an der Oberfläche der Statuen die weisse
Färbung des Kalktuffs in einen graugelblichen Ton übergegangen. Ferner hat in Folge
des geringen Härtegrades, welcher äusseren Einflüssen, selbst dem Druck des Fingernagels,
einen nur schwachen Widerstand entgegenzusetzen im Stande ist, die Schärfe der Conturen,
am meisten natürlich jan den besondere vortretenden Theilen, nicht selten leiden müssen.
Andererseits ist der dieser Steinart eigenthümliche Mangel an festem Gefüge, welcher eine
Politur der Flächen nicht zulässt, die Ursache, dass die kyprischen Statuen die durch den
Meissel hervorgebrachte anfängliche Glätte der Oberfläche zum Theil eingebüsst und heut
zu Tage ein etwas rauhes und gleichsam venwittertes Aussehen haben.
Abgesehen von der künstlerischen Auffassung und der Formenbehandlung tritt als
charakteristisches Merkmal , das nahezu sämmtlichen statuariscJien Werken gemeinsam ist,
der Umstand hervor, dass die Rückseiten der Figuren nicht nur unausgeflihrt geblieben
sind, sondern sogar die Form einer sfenkrecht herabgehenden ebenen Fläche haben. Von
dieser Regel weicht nur eine Statue (J6 195 des Verzeichnisses), die auch an der Rückseite
des Körpers sorgfältig ausgearbeitet ist, vollständig ab. Dagegen bilden, die in verschwin-
dend kleiner Zahl vertretenen Statuen , welche ebenfalls eine gewisse Rundung der Körper-
formen zeigen (JßJ^ 47. 113. 193. 195. und J&J6 174 — 177.) doch nur eine scheinbare
Ausnahme von der Regel, insofern bei ihnen die Ausarbeitung der Rückseite, verglichen
mit der in den meisten Fällen äusserst sorgfaltigen Durchführung der Vorderseite, als eine
durchaus oberflächliche und flüchtige erscheint und die betreffenden Körpertheile durch
eine ganz allgemein gehaltene Angabe der Formen eben nur angedeutet sind. Offenbar also
waren die Statuen n^cht für jeden. beliebigen Standpunkt des Beschauers berechnet, son-
dern die vernachlässigten hinteren Seiten sollten den Blicken desselben entzogen werden.
Nur dadurch wird es erklärlich, weshalb bei einzelnen Statuetten (z. B. bei Jßlß 124. 128.
136. 153. 154.) die nicht geschlossenen unteren Extremitäten nicht einmal ringsum frei
stehend gebildet, sondern an ihrer Rückseite durch eine von oben nach unten herabgehende
Zwischenwand mit einander verbunden sind, von welcher die Beine sich genau wie von der
Grundfläche eines Reliefs abheben. Auch ist noch eine andere Reihe von Figuren, beson-
ders der kleineren (J6J€ 23. 27. 32 — 37. 104. 108. 109. 213—218.), deren sämmtliche
Körperformen ebenfalls reliefartig behandelt und häufig von sehr flacher Erhebung sind,
trotz der ihnen mangekden Grundfläche, in nicht geringem Grade geeignet, die Meinung,
dass die Statuen insgesammt nur für eine Vorderansicht berechnet waren, zu unterstützen.
Die Sauiclüng Cebnola.
Im besten Einklang aber steht hiermit der schon erwähnte Umstand, dass in dem sogenann-
ten Tempel von Golgoi eine überaus grosse Anzahl von Statuenbasen dicht an einander
gereiht und unmittelbar an den MfirUern angelehnt aufgefunden wurde. Endlich kann zur
Unterstützung dieser Ansicht noch auf die Statue Jß 190 hingewiesen werden, welche in
ihrer Bildung dadurch von allen übrigen abweicht, dass sie nur die eine Körperhälfte, die
linke , darbietet. Denn wenn die rechts von der Mittellinie des Körpers , nahe der rechten
Brustwarze, senkrecht herabgehende Schnittfläche nicht zufallig entstanden ist, sondern
dazu bestimmt Yfl^r, die hintere Fläche der Figur zu bilden, so wird es kaum zu bezweifeln
sein, dass der nach links gewendete Körper von vornherein für diese Profilansicht berechnet
war und in diesem Falle, wie die übrigen Statuen, nur die Bestimmung haben konnte, an
eine architektonische Fläche angefügt zu werden.
Eine etwas verschiedene Ansicht vertritt der Verfasser des in den Memoiren der Tu-
riner Akademie mitgetheilten Fundberichts (S. 562). Er glaubt für die genannte Eigenthüm-
lichkeit jener Statuen eine Erklärung zu finden, indem er sie in Beziehung bringt zu den im
Innenraum des Tempels isolirt aufgestellten Blöcken, die an ihrer horizontalen obem Fläche
mit zwei viereckigen Vertiefungen versehen sind. Von der augenscheinlich begründeten
Voraussetzung ausgehend, dass jedes dieser Postamente für die Aufnahme von zwei Statuen
bestimmt war, nimmt er an, die letzteren seien, ohne dass eine Zwischenwand irgend wel-
cher Art sie schied , mit ihren Rückseiten an einander gefügt gewesen und hätten eng ver-
bundene Paare gebildet. Allein schon das bei dieser Annahme ausser Acht gelassene nume-
rische Missverhältniss, welches zwischen den vorgefundenen Doppelpostamenten und den
Statuen besteht, dürfte die der Gesammtheit der letzteren zugeschriebene Verwendung nur
bei einer ausnehmend kleinen Zahl von Figuren möglich erscheinen lassen. Dazu kommt
der Umstand, dass es schwer halten dürfte, unter den Hunderten von Statuen auch nur
zwei zu finden, deren Grössenverhältnisse einander hinreichend entsprächen und selbst wenn
sich eine absolute Uebereinstimmung von zwei Figuren nachweisen lassen sollte, so würde
man sich doch bei dem Gedanken an eine so enge Verbindung derselben der Vorstellung
schwerlich erwehren können , dass zwei mit dem Rücken an einander gewachsene Zwillinge
dargestellt seien. Endlich würde nicht abzusehen sein, aus welchen Ursachen eine derartige
Doppelstatue nicht aus einem einzigen Stück, sondern aus zwei für sich ausgearbeiteten und
erst nachträglich mit einander verbundenen Hälften bestehen sollte. Die angedeuteten
Gründe weisen vielmehr alle darauf hin , dass man sich die Aufstellung der beiden Figuren
nur 80 zu denken habe , dass ihre Füsse nicht nach entgegengesetzten Seiten , sondern nach
einer einzigen gekehrt waren. Das Statuenpaar stand auf dem Doppelpostament eben ein-
fach neben einander, ganz wie die grosse Mehrzahl aller übrigen Statuen auf den nahe an
einander gerückten Einzelpostamenten, und wendete wie jene die allein ausgeführte Vorder-
^ Seite des Körpers Siner und derselben Richtung und dem Beschauer zu.
Neben dieser für die kyprischen Statuen charakteristischen Eigenthümlichkeit besitzen
dieselben noch manche andere Besonderheit. Hauptsächlich fällt die der Mehrzahl gemein-
Minoirw de TAasd. Imp. dM Mienoef , YUmB Mri«. 2
10 Johannes Doell,
same Körperhaitang auf, deren stete Wiederholung ihr einen entschieden conventioneilen
Charakter verleiht. Fast ohne Ausnahme tritt dem Beschauer der Mangel an jeder lebhaf-
teren Stellung oder Bewegung entgegen, welcher in der Natur des zur Verwendung gekom-
menen Kalksteins keine ausreichende Erklärung findet. Die Haltung ist durchweg eine
ruhige, selbst steife und seltsam gravitätische und nur ausnahmsweise eine bis zu einem ge-
wissen Grade bewegte. Die Füsse sind entweder ganz geschlossen oder nur durch einen
kleinen Zwischenraum von einander getrennt. Eine vorschreitende Stellung oder eine solche,
bei der das Gewicht des Körpers nur auf dem einen Bein ruht , ist den Statuten nur in ver-
einzelten Fällen g^eben. Nicht weniger selten finden sich die Arme vom Körper frei ab-
gelöst. Am gewöhnlichsten lassen die Figuren beide Arme gerade am Körper herabhängen
oder wenigstens den einen derselben. Im letztem Fall ist die Hand des andern Armes
nicht selten vor die Brust gelegt. Wenn die Arme nicht in dieser einfachsten Weise am
Körper anliegen, sind es doch nur die Vorderarme, welche, mehr oder weniger nach vor-
wärts' gestreckt , sich vom Körper trennen. Am seltensten triflFt man eine Statue mit ganz
frei erhobenem Arm oder einen lebhaften Gestus an. Die Hände erscheinen, wetm sie nicht
mit Attributen versehen sind, geschlossen.
Sehr zahlreich sind die Statuen, deren Geschlecht sich nicht mit Sicherheit bestimmen
lässt, wenn nicht der so häufig vorkommende Hüftschurz dazu nähere Anhaltspunkte bieten
sollte, was zu entscheiden wir zunächst den Aegyptologen überlassen.
Die Attribute zeigen nur geringe Abwechselung. Die gewöhnlichsten sind: eine Taube,
eine kleine, mit einem Deckel versehene runde Büchse, ein Blätterzweig. Ihre Wahl wird
natürlich nicht ohne Beziehung auf eine Gottheit und deren Cultus getroffen sein und dasselbe
gilt ohne Zweifel von der so häufig vorkommenden Bekränzung und anderem Kopfschmuck.
Eine grössere Mannigfaltigkeit bietet die Bekleidung der Statuen dar. Beginnend mit
der primitivsten und anspruchlosesten Form , einem bis auf die Füsse herabreichenden fal-
tenlosen Gewände (welches schon Caylus im Rec. d'Antiquit6s To. VI. PI. 18, 3. 4.
als kyprisches bekannt war), enthält die lange Reihe der Figuren manche ungewöhnliche
und seltsame üebergangstufen des Costüms und schliesst mit der faltenreichen griechischen
Doppelgewandung. Daneben findet sich auch nichtgriechische, in besonders reichlicher
Weise aber aegyptische Tracht vertreten, deren wesentlichste Theile, die Kopfbedeckung und
der Hüftschurz, ebenfalls mancherlei neue Moditicationen bieten. Vollständig unbekleidete
Statuen sind nur als einzelne Ausnahmen anzutreffen.
Schliesslich ist noch der Bemalung zu gedenken, welche, um die Lebhaftigkeit der
Wirkung zu erhöhen, bei den Statuen der Sammlung Cesnola, ebenso wie bei den Reliefs,
in Anwendung gekommen ist. Namentlich haben sich Ueberreste von rother Farbe am
Haupthaar, an den Gfewändem, so wie an einigen unbedeckten Körpertheilen erhalten. Nicht
selten sind auch die Augensterne, die man bei keiner Statue vertieft findet, durch einen mit
rother Farbe ausgefüllten Kreis angedeutet.
DiB Saumlunq GeBNOIiA. 11
I. Bildwerke von Kalkstein.
•).
1. Statue eines Mannes (Taf. I, 12.; der Kopf allein in grösserem Maasstabe
Taf. VIII, 5.). Die Unterarme sind vorgestreckt. Die rechte Hand hält einen mit einem
Fuss versehenen kleinen Becher; auf der linken Hand sass ursprünglich ein Vogel, von
welchem sich vier zwischen dem Zeige- und Mittelfinger sichtbare Erallen erhalten haben.
Kinn und Wangen der Figur sind von einem gekräuselten Bart umgeben , der als künstlich
befestigt anzunehmen ist. Die kappenfönpige Kopfbedeckung, welche eine Reihe kleiner
Stimlocken frei lässt, ist mit breiten Streifen verziert und geht oberhalb in einen, wie es
scheint, gehörnten Thierkopf aus; jederseits fallen drei schmale gekräuselte Bänder oder
Locken über jede Schulter nach vom herab. Bekleidet ist die Statue mit einem faltenlosen,
unterhalb mit einem breiten Saum verzierten Untergewande, dessen Aermel bis an die Ellen-
bogen reichen, so wie mit einem Obergewande, das über die rechte Schulter gezogen ist und,
quer über einen Theil der Brust und der Vorderarme gehend, mit den Zipfeln zu den Sei-
ten des Körpers herabfällt. An einzelnen Theilen der Kopfbedeckung und an den Lippen
der Figur finden sich Spuren von rother Bemalung: ausserdem ist vom am Hals, längs dem
obem Saum des Gewandes, eine Reihe von nicht genau bestimmbaren Zeichen von rother
Farbe, xjQjleiiCht kyprischep Buchstaben, undeutlich zu erkennen. Die Oberfläche der Statue
ist mehrfach mit schwärzlichen, augenscheinlich durch Feuer hervoi^ebrachten Flecken be-
deckt. Am rechten Ohrläppchen, hie und da am Gewände, so wie am Becher finden sich
leichte Beschädigungen; sonst ist die Oberfläche vortrefflich erhalten. Der Kopf war ab-
gebrochen. Die Vorderarme sind eingesetzt.
Es fehlen di« Füsse der Figur und der Vogel, welchen die linke Hand hielt.
Höhe 1,98 M.
1) Diejeaigen Statuen , deren Qeschlecht nicht sicher
bestimmt werden konnte, sind ausschliesslich mit dem
allgemeinen Ausdrnck: jugendliche Statue oder jugend-
liche Figur bezeichnet. AHo Statuen, deren Haltung und
Be^iBtellung nicht besonders berücksichtigt -ist, stehen
aufrecht und haben geschlossene oder nur durch einen
kleinen Zwischenraum getrennte Fasse.
2*
1* « % ^ -
12
Johannes Doell,
Abgebüdet in der Rey. arch6ol. 1871. To. II. PI. 23; der Kopf aUein PI. 24. Hinzu-
gefügt sind in der Abbildung der wenigstens im Sommer 1870 nicht vorhandene Vogel und
die bestimmt nicht zur Statue gehörigen Füsse mit der Basis.
2. Männliche Statue (Taf, I, 11.). Die rechte Hand liegt geschlossen auf der
Brust, während der linke Arm dicht am Körper herabhängt. Die Figur hat einen Bart,
der in Streifen geordnet, nur am Rande gelockt i^t und, wie es scheint, als künstlich
angesetzt gedacht werden soll. Der Kopf ist mit einer am obem Theil ursprünglich zuge-
spitzten Kappe bedeckt, die hinterwärts diev Form e;nes über den Nacken herabhängenden
Sackes hat. Den Körper bedeckt ein mit kurzen Aermeln versehenes Untergewand, ^s^elches
faltenlos bis auf die Füsse herabfällt; darüber ist ein gleichfalls faltenloses Gewandstück
gezogen, das die rechte Schulter und den rechten Arm umhüllt und über die linke Schulter
nach vom an der rechten Körperseite herabgeht. Die Statue hat durch Bestossung gelitten,
besonders am untern Theil. Der Vordertheil der Basis mit den Füssen ist angesetzt.
Es fehlen: der Zipfel der Kopfbedeckung, ein Stück der Nasenspitze und drei Finger
der linken Hand.
Höhe 1,63 M.
'3. 4. Zwei Figuren von ähnlicher Haltung und Bekleidung wie die vorhergehende.
Von sehr übler Erhaltung der Oberfläche.
Die Köpfe der Statuen fehlen.
Hohe 1,80 und 1,70 M.
5. Obertheil einer männlichen Statue von derselben Art wie JßJ6 2 — 4. Die
Oberfläche ist vielfach zerstört.
Es fehlen: der Zipfel der Kappe, die Nasenspitze, der vordere Rand des Bartes und
der Unterkörper von den Hüften abwärts.
Höhe 0,99 M.
6. Männliche Statuette (Taf. I, 4.); von gleichem Typus und ähnlich bekleidet wie
3€J6 2 — 5. Der Kopf ist aufgesetzt, der Körper in der Kniegegend quer gebrochen; im
Uebrigen von guter Erhaltung der Oberfläche.
Höhe 0,37 M.
7. Aehnliche Statuette. Die Oberfläche sehr beschädigt In der Mitte des Kör-
pers quer gebrochen.
Höhe 0,10 M.
8. Jugendliche Figur (Taf. I, 7.), mit dem linken Bein ein wenig vorschreitend.
Sie hat die rechte Hand vor die Bnist gelegt und lässt den linken Arm herabhängen. Der
Kopf ist mit einer Kappe bedeckt, welche oberhalb einen Zipfel bildet und im Nacken sack-
förmig herabfällt. Bekleidet ist der Körper mit einem eng anschliessenden Gewände, wel-
ches, mit ganz kurzen Aermeln versehen und bis zur Mitte der Oberschenkel reichend, über
den Hüften mit einem breiten Band gegürtet ist. Die Oberfläche der Statue ist hie und da
bestossen.
DiB Sammlung Cbsnola. 13
Es fehlen die Beine von den Enieen abwärts.
Höhe 0,86 M.
9. Jugendliche Figur (Taf. I, 5.), deren rechte Hand auf der Brust liegt, während
der linke Arm dicht am Körper herabgeht. Den Kopf bedeckt eine oberhalb zugespitzte
und im Nacken sackförmig herabhängende Kappe. Die Bekleidung des Körpers besteht aus
einem Untergewande, von welchem nur ein geringer Theil auf der Brust sichtbar ist, und
einem bis auf die Fasse herabreichenden Obergewande ohne Falten, das über die rechte
Schulter und den rechten Arm gezogen ist, den linken Arm aber beinahe ganz unbedeckt
lässt. Die Statuette ist fast ohne jede Beschädigung.
Höhe 0,71 M.
10. Aehnliche jugendliche Figur (Taf. I, 6.). Die Oberfläche ist verwischt und
bestossen. Der Kopf und die Basis nebst den Füssen sind angesetzt.
Höhe 0,72 M.
11. Aehnliche jugendliche Figur.
Es fehlen die Beine von der Mitte der Oberschenkel abwärts.
Hohe 0,49 M.
12. Aehnliche jugendliche Figur. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlt der Unterkörper von der Mitte der Oberschenkel abwärts.
Höhe 0,47 M.
13. Aehnliche jugendliche Statuette. Sie war am Hals, oberhalb der Hüften
und in der Mitte der Oberschenkel quer gebrochen.
Höhe 0,60 M.
14. Aehnliche jugendliche Figur; am untern Theil des Gewandes erheblich be-
schädigt. Der Kopf war abgebrochen.
Höhe 0,52 M.
15. Aehnliche jugendliche Figur.
Die Füsse fehlen.
Höhe 0,53 M.
16. Aehnliche jugendliche Figur.
Höhe 0,49 M.
17. Aehnliche jugendliche Figur.
Der Kopf fehlt.
Höhe 0,33 M.
18. Aehnliche jugendliche Figur.
Es fehlen die Ffisse.
Höhe 0,30 M.
19. Aehnliche jugendliche Figur.
Es fehlen die unteren Extremitäten von den Knieen abwärts.
Höhe 0,19 M.
• •
\
14 JOHANNBB DOJBLL,
20. Aehnliche jugendliche Statuette; mit beinal^e vollständig zerstörter Ober-
fläche.
Höhe 0,22 M.
21. Weibliche Statuette (Taf. I, 8.). Die rechte Hand ist vor die Brust gelegt
und hält, wie es scheint, eine Blume; der linke Arm geht dicht an der Seite des Körpers
herab. Den Kopf bedeckt eine eng anschliessende Kappe, deren hinterer Theil schleierartig
über den Nacken herabhängt. Die Ohren sind mit Ohrgehängen, der Hals ist mit einer
doppelten Perlenschnur geschmückt, an welcher ein nicht genau bestimmbares Amulet
hängt. Bekleidet ist die Figur mit einem bis an die Füsse herabreichenden laltenlosen Ge-
wände, welches mit langen A^rmeln verschen ist. Die Oberfläche der Statuette ist vielfEu^h
beschädigt, besonders am untern Theil des Gewandes.
Es fehlen die Füsse.
Höhe 0,77 M.
22. Weibliche Statuette (Taf. I, 3.). In der rechten, vor der Brust liegenden
Hand eine Blume; die Linke geht dicht an der Seite des Körpers herab. Das Haupthaar
ist nicht bedeckt, sondern bildet über der Stirn eine Reihe kleiner Löckchen und fällt, in
Streifen geordnet, über den Nacken zurück. Die Bekleidung besteht aus einem mit langen
Aermcln versehenen Gewände, das faltenlos bis auf die Füsse herabreicht. Am Gewände sind
Ueberreste von rother Bemalung zu erkennen. Die Oberfläche hat durch Verwitterung
nicht unbeträchtlich gelitten. In der Gegend der Kniee war die Figur quer gebrochen. Der
Kopf ist aufgesetzt.
Höhe 0,16 M.
23. Weibliche Statuette, von analoger Haltung und Bekleidung wie die vorherge-
hende. Das Haupthaar wird durch ein schmales Band zusammengehalten. Die Körper-
formen sind in der Weise eines flachen Reliefs behandelt und von roher Ausführung. Die '
Oberfläche ist von mittelguter Erhaltung.
, Höhe 0,33 M.
24. Weibliche Figur von derselben Art wie Jß 22 und Jß 23; ebenfalls wenig sorg-
fältig ausgeführt.
Es fehlt der linke Unterarm mit der Hand.
Höhe 0,18 M.
25. Aehnliche weibliche Statuette. Am Gewände Spuren von rother Bemalung.
Höhe 0,17 M.
26. Weibliche Statuette von ähnlicher Bildung wie ÄJß 22 — 25; an einzelnen
Theilen ursprünglich mit rother Farbe bemalt.
Höhe 0,15 M.
27. Weibliche Statuette (Taf. I, 1.). Sie hält in der vor die Brust erhobenen
rechten Hand eine Blume; die Linke ist herabgesenkt. Den Hals schmückt ein Perlenhals-
band, das mit einer Reihe kleiner Anhängsel versehen ist. Bekleidet ist die Statuette mit
Dns Sahmlükg Cebnola.
15
einem bis an die Füsse herabreichenden faltigen Untergewande , wielches lange Aermel
hat, und einem Obergewande, dessen Zipfel zu den Seiten des Körpers herabhängen. Die
Füsse scheinen mit Schuhen bekleidet zu sein. Die Körperformen sind nur skizzenhaft
angelegt.
Höhe 0,17 M.
28. Weibliche Figur (Taf. I, 2.) in ungewöhnlich reicher Bekleidung, mit dem lin-
ken Fuss ein wenig vorschreitend. Die rechte Hand ist vor die Brust erhoben und hielt
wol eine Blume: die gesenkte Linke hat einen Theil des Gewandes gefasst. Vom Haupt-
haar, das mit einer kleinen flachen Mätze bedeckt ist, fallen jederseits drei lange Locken
über die Schultern nach vorn herab. Die Ohren sind mit Ohrgehängen, der Hals ist mit ei-
nem Perlenband geschmückt, an welchem ein Amulet hängt. An jedem Vorderarm ein Arm-
ring. Die Bekleidung des Körpers besteht aus einem mit kurzen Aermeln versehenen langen
Untergewande und aus einem faltenreichen Obergewande, das an der Vorderseite offen und
an den Rändern zierlich gefältelt ist. Ausserdem ist von der linken Schulter quer zur
rechten Hüfte ein breites, der Länge nach gefälteltes Band gezogen. Die Füsse sind mit
Sandalen bekleidet. Die im Allgemeinen ein wenig nachlässig ausgeführte Figur steht
auf einer consolenartigen Basis , an deren untern Fläche die (in unserer Abbildung nicht
sichtbaren) Bruchstücke von zwei kleinen Köpfen erhalten sind. Oberhalb der Fussknöchel
war die Statuette gebrochen, doch ist sie sonst von guter Erhaltung.
Höhe 0,26 M.
29. Statue eines Mannes (Taf. I, 13.: der Kopf in grösserem Maasstabe Taf. VIH,
4. 7.). Beide Arme sind herabgesenkt. Ein gekräuselter Bart, der als künstlich angesetzt
gedacht zu sein scheint, umgiebt Wangen und Kinn. Das Haupthaar, welches über der Stirn
in eine Reihe kleiner Löckchen geordnet ist und in gelockten Streifen über den Nacken
herabfällt, ist mit einer oberhalb in einen Zipfel ausgehenden Kappe bedeckt. Bekleidet ist
die Figur mit einem bis auf die Füsse herabreichenden faltenlosen Gewände, dessen Aer-
mel nur einen Theil der Vorderarme frei lassen. Die letzteren sind mit je einem Armring
geschmückt, lieber das Untergewand ist ein schmales gefälteltes Gewandstück mit ausge-
zacktem Rande gezogen, welches von der linken Schulter zur rechten Seite des Körpers
herabgeht. An den Lippen der Figur sind Ueberreste von rother Bemalung wahrzuneh-
men. Die Oberfläche ist im Ganzen von vortrefflicher Erhaltung; nur am Hals, an der
linken Schulter und am emporstehenden Rande des Gewandstückes finden sich einzelne un-
bedeutende Beschädigungen. Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen einige Fingertheile der linken H^nd.
Höhe 1,98 M.
Abgebildet in Harper's New Monthly Magazme. July 1872. p. 199.
30. Jugendliche Figur (Taf. I, 9.). Beide Arme hängen dicht am Körper herab.
Den Kopf bedeckt eine nach oben zugespitzte Kappe. Der Körper ist mit einem eng an-
schliessenden Untergewande, dessen Aermel bis an die Ellenbogen reichen, und mit einem
16 JOHAHNEB DOELL,
leicht gefältelten Obergewande bekleidet, das die rechte Schulter frei lässt. Die Statue hat
gar nicht gelitten.
Höhe 0,54 M.
31. Gleichartige jugendliche Figur. Von ziemlich guter Erhaltung der Ober-
fläche.
. Es fehlen die unteren Extremitäten von der Mitte der Oberschenkel abwärts.
Höhe 0,43 M.
32. Jugendliche Statuette (Taf. I, 10.) mit dicht am Körper herabgehenden Ar-
men. Den Kopf bedeckt eine kleine Mütze, von welcher jederseits ein breites Band nach
vom herabfällt. Die Bekleidung besteht aus einem mit kurzen Aermeln versehenen faltenlo-
sen Untergewande , das bis an die Fttsse reicht. Darüber ist ein ebenfalls glatt anliegendes
Oewandstfick gezogen, welches von der linken Schulter zur rechten Körperseite herabgeht.
Die Oberfläche der nach Art eines flachen Reliefs behandelten Figur hat an emzelnen
Stellen durch Bestossung ein wenig gelitten.
Die Fingerspitzen und die Füsse fehlen.
Höhe 0,56 M.
33. Oberkörper einer ähnlichen Figur. Von jeder Seite der Kopfbedeckung fallen
zwei schmale Bänder über die Schultern nach vom herab. Die Körperformen sind relief-
artig behandelt. An der Oberfläche stellenweise beschädigt.
Es fehlen: die Nasenspitze und die Unterarme sammt den Händen; ausserdem der
Unterkörper von den Hüften abwärts.
Höhe 0,38 H.
34. Statuette von ähnlichem Typus; von flüchtiger Ausführung und erheblich be-
stossen.
Die Füsse haben sich nicht erhalten. i
Höhe 0,39 M.
*
35. Jugendliche Figur, mit J6JS 32 — 34 übereinstimmend. Sie war oberhalb der
Kniegegend quer gebrochen und hat durch Verwitterung gelitten.
Höbe 0,31 M.
36. Aehnliche jugendliche Figur. Am Gewände Spuren von rother Bemalung.
Es fehlen die Füsse.
Höhe 0,20 M.
37. Aehnliche jugendliche Figur; mit Ueberresten von rother Farbe am Gewände.
Es fehlt ein Stück des rechten Vorderarmes.
Höhe 0,14 H.
38. Jugendliche Statue (Taf. II, 8.). Die nur in einem kleinen Bruchstück erhaltene
rechte Hand lag auf der Brust; der linke Arm hängt gerade herab. Kinn und Wangen der
Figur sind von einem glatt anliegenden Zeugbart umschlossen , der als künstlich befestigt
anzunehmen ist. Den Kopf bedeckt eine Kappe, die oberhalb in eine breite Spitze ausgeht
Die SAUMLüNa Gkskola.
17
und das im Nacken herabfallende Haar sackförmig umhällt. An ihrem vordem Theil ist die
Kappe mit einer Rosette verziert, welche von einem bogenförmigen Streifen umgeben ist.
Die CMiren sind mit Ohrgehängen geschmückt. Den obem Theil der Brust und die Schul-
tern bedeckt ein breiter, aus drei Reihen von verschiedenartigen Verzierungen bestehender
Halsschmuck. Am linken Oberarm ein Doppelring, der voii einer Rosette zusammengehalten
wird. Die Bekleidung des Körpers besteht aus einem glatt anliegenden Gewände ohne Aermel
und aus einem Hüftschurz. Die Oberfläche ist überall beschädigt, der Kopf aufgesetzt.
Es fehlen: die Nase zum grössten Theil, der rechte Arm nebst der Hand, einige Fin-
ger der linken Hand und die Unterschenkel mit den Füssen.
Höhe 1,21 M.
39. Jugendliche Figur (Taf, H, 7.). Der linke Unterarm war vorgestreckt; der
rechte Arm ist herabgesenkt. Auf dem Kopf eine Kappe, welche oberhalb einen breiten
Zipfel bildet und im Nacken sackförmig herabhängt. Die Ohren sind mit Ohrgehängen ge-
schmückt. Ein breiter, aus drei Reihen von verschiedenartigen Zierrathen zusammenge-
setzter Halsschmuck bedeckt den obem Theil der Brust und die Schultem. Darüber ist
ausserdem ein von der linken Schulter gerade zur Achsel herabgehendes Doppelband ge-
zogen. Jeder Oberarm ist mit einem spiralförmigen Ring geschmückt. Die Figur scheint
unbekleidet zu sein bis auf einen Hüftschurz , an dessen Mittelstück in flachem Relief aus-
geftthrt sind : in der Mitte ein Gorgoneion mit ausgestreckter Zunge, unter dessen Kinn die
Endstücke von zwei Schlangen hervorragen; oberhalb des Gorgoneion ein Auge und unten
zwei ungewöhnlich gebildete Flügelthiere. Die Oberfläche ist vielfach bestossen, der Kopf
aufgesetzt.
Es fehlen: ein Stück von der rechten Schulter, der linke Vorderarm mit der Hand
und die Beine von den Knieen abwärts.
Höhe 0,62 M.
40. Jugendlich männliche Statue (Taf. II, 10.). Beide Arme sind herabgesenkt.
Die Wangen und das Kinn sind von «inem in unserer Abbildung zu schwach angedeuteten
glatten Zeugbart umschlossen, der als künstlich angelegt zu denken ist. Auf dem Kopf trägt
die Figur eine einfache Zipfelmütze. Die Oberarme sind mit je einem Spiralring ge-
schmückt. Den Körper bedeckt ein anschliessendes Gewand, das ganz kurze Aermel hat
und sich unterhalb der Brust in drei herabfallende Streifen theilt, von denen der mittlere
mit einem in Relief ausgeführten Löwenkopf verziert ist. Ausserdem ist der Körper mit
einem Hüftschurz bekleidet. Die Beine waren nackt. An der Oberfläche haben kleine Ab-
splitterungen, stattgefunden. Der Kopf war abgebrochpn.
Es fehlen: der untere Theil des rechten Vorderarmes nebst der Hand und die Unter-
schenkel mit den Füssen.
Höhe 1,26 M.
41. Männliche Statue, von ähnlicher Bildung wie Xt 40. Wenig sorgfältige Aus^-
führung und stärker beschädigt.
MtfmoirM de TAcftd. Imp. des •cienoei, Ynmd Stfria. ^ 3
18 ^ Johannes Doell,
Die unteren Extremitäten von den Knieeo abwärts sind nicht erhalten.
Höhe 0,49 M.
42. Statuette von ähnlicher Bildung wie die beiden zuletzt beschriebenen. Die
Oberfläche ist gleichfalls von schlechter Erhaltung.
Es fehlen die Unterschenkel nebst den Füssen.
Höhe 0,46 M.
43. Statue eines Mannes (Taf. II, 9.). Seine rechte Hand liegt vor der Brust,
während die linke, von welcher nur ein kleines Ansatzstück am linken Oberschenkel erhal-
ten ist, herabgesenkt war. Ein glatt anliegender, aber schneckenförmig gelockter Zeugbart,
der als künstlich angesetzt zu denken ist, umschliesst das Kinn und die Wangen. Den
Kopf bedeckt eine aegyptische Tiara (Pschent), welche über der Stirn zwei Reihen schnek-
kenförmiger Löckchen frei lässt. Ein breiter Halsschmuck, aus drei Keihen von Zier-
rathen bestehend, umgiebt den Hals-. Bekleidet ist die Figur nur mit einem fein gefältelten
Hüftschurz, dessen Mittelstück mit zwei Uraeus-Schlangen in flachem Relief verziert ist.
Ueberaus sorgfältig ausgeführte Statue , die aber durch Bestossung mehrfach gelitten hat,
hauptsächlich an den Ohren, am rechten Arm und an der Hand.
Es fehlen: einzelne Theile der Kopfbedeckung, der linke Arm von der Mitte des
Oberarmes und die Beine von den Knieen abwärts.
Höhe 1,31 M.
Abgebildet in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. pag. 201.
44. Jugendliche Statue (Taf. H, 4.), die in der Haltung mit der soeben beschrie-
benen übereinstimmt, aber in anderer Weise bekleidet ist. Das Kinn und die Wangen sind
von einem glatten Zeugbart umhüllt, der als künstlich angelegt aufzufassen ist. Den Kopf
bedeckt eine Kappe, welche das im Nacken herabfallende Haupthaar sackförmig umschliesst.
Bekleidet ist die Figur mit einein dicht anschliessenden, kurzärmeligen Gewände und einem
Hüftschurz. Die Beine scheinen nicht bekleidet gewesen zu sein. Die Oberfläche ist von
schlechter Erhaltung, namentlich der Hüftschurz beinahe vollständig zerstört.
Die Unterschenkel und die Füsse sind nicht erhalten.
Höhe 1,43 M.
45. Statue, sowol in der Haltung wie in der Bekleidung der vorhergehenden ent-
sprechend. Jeder Oberarm ist ausserdem mit einem Armring geschmückt. Die Oberfläche
hat durch Verwitterung und Bestossung sehr gelitten. Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen: ein Stück der Nasenspitze und des Kinns, der vordere Theil des Halses,
eine Ecke des Haarsackes und die unteren Extremitäten von den Knieen abwärts.
Höhe 1,17 M.
46. Aehnliche Statuette. Jeden Oberarm schmückt ein Armring. Die Oberfläche
ist sehr beschädigt.
Es fehlen : die Nasenspitze, die linke Hand und die Beine von den Knieen abwärts.
Höhe 0,43 M.
Die Sammlung Cesnola. 19
47. Oberkörper einer ähnlichen Statuette, die aber auch an der Rückseite aus-
geführt ist. Der Hals ist mit einem Perlenband geschmückt. Am Gewände finden sich
üeberreste von rother Farbe.
Die Arme und die Beine fehlen.
Höhe 0,12 M.
4S. Aehnliche Figur (Taf. II, 1.), mit dem linken Bein ein wenig vorschreitend. Der
Hals so wie die Arme sind ohne Verzierung, das Mittelstück des Hüftschurzes ist kürzer.
Es fehlen: der linke Arm und die Beine von den Knieen abwärts.
Höhe 0,16 M.
49. Statue (Taf. II, 6.; der Kopf in grösserem Maasstabe Taf. IX, 7.); von dem Ty-
pus der unter XX. 44 — 48 beschriebenen Figuren und in derselben Weise bekleidet. Doch
ist die Haltung der Arme eine umgekehrte : die linke Hand ruht vor der Brust und die
rechte ist herabgesenkt. Jede Hand umschliesst einen kugelförmigen Gegenstand. Im Gan-
«
zen ist die Oberfläche der Statue von trefflicher Erhaltung; gelitten haben nur die rechte
Wange, der linke Oberarm und die linke Hand. Der Kopf war abgebrochen.
Die Uüterschenkel nebst den Füssen fehlen.
Höhe 1,40 M.
50. Statue, welche sich von der vorigen nur dadurch unterscheidet, dass der Hals
mit einem breiten, aus drei Reihen von Zierrathen bestehenden Halsband und der rechte
Oberarm mit einem Doppelring geschmückt sind. Ein wenig beschädigt ist die Oberfläche
der Figur am Gesicht und am rechten Oberarm. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlen: die Nase, die Lippen, die rechte Hand, der linke Arm mit der Hand, von
welcher nur ein kleiner Theil auf der Brust erhalten ist, so wie die unteren Extremitäten
von den Knieen abwärts.
Höhe 1,37 M.
51. Aehnliche Statue. Der Hals ist mit einem Halsband geschmückt, das aus vier
Reihen von Verzierungen zusammengesetzt ist. Die Oberfläche der Figur hat an mehreren
Theilen durch Bestossung sehr gelitten. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlen: die Nasenspitze, der rechte Arm mit der Hand, der linke Oberarm und die
Beine von den Knieen abwärts. •
Höhe 1,27 M.
52. Oberkörper einer jugendlichen Figur, welche die Doppelflöte bläst (Taf. II,
5.). Die Kopfbedeckung besteht aus einer Kappe, welche hinterwärts die Form eines her-
abhängenden Sackes hat. Ein eng anliegendes Gewand, das die Arme frei lässt, bedeckt
den Körper. Die vor die Brust erhobenen Hände halten die durch ein Zwischenstück ver-
bundenen Flöten, deren obere Endstücke in der Mundbinde (9opß6ta) stecken. Die Kopfbe-
deckung der Figur und der Nasenrücken haben durch Bestossung gelitten.
Es fehlen : die unteren Endstücke der Doppelflöte : ausserdem der Unterkörper der Sta-
tue von den Hüften abwärts.
Höhe 0,44 M.
20 J0HANN£8 DOELL, '
63. Jugendliche Figur, die Doppelflöte blasend. Die Arme sind im rechten Winkel
gebogen und liegen dicht am Körper an. Die Mundstücke der nicht getrennten Flöten stek-
ken in der Mundbinde. Den Kopf der Statue bedeckt eine anschliessende Kappe, deren
hinterer Theil über den Nacken herabhängt. Die Bekleidung des Körpers besteht in einem
faltenlosen Gewwde mit ganz kurzen Aermeln, das bis auf die Füsse herabfällt. An einigen
Stellen ist die Oberfläche der Statuette beschädigt. Die# letztere war in der Mitte quer
gebrochen.
Die Füsse nebst dem untersten Theil des Gewandes fehlen.
Höhe 0,43 M.
64. Flötenspielende Figur (Taf. II, 3.); Wiederholung des Motivs von J& 53. Von
weniger soi'gfältiger Ausführung, aber besser erhalten.
Höhe 0,28 M.
65. Aehnliche flötenspielende Figur. Von roher Arbeit. *
Höhe 0,26 M.
66. Aehnliche Statuette, die Doppelflöte spielend; mit sehr beschädigter Ober-
fläche.
Es fehlen : die Arme mit dem grössten Theil der Doppelflöte (nur die Mundstücke
derselben sind erhalten), so wie die unteren Extremitäten der Statuette.
Höhe 0,14 M.
57. Oberkörper einer jugendlichen Figur, welche mit der Linken eine nur zum
kleinsten Theil erhaltene Leier hält, auf welcher sie mit einem in der rechten Hand gehal-
tenen Plektron spielt. Bekleidet ist die Statue genau wie die unter J6J6 53 — 56 beschrie-
benen Figuren.
Es fehlen: der grösste Theil der Leier, der linke Vorderarm (die Hand, welche die
Leier hält, ist mit der letztem zusammen erhalten); ausserdem der ganze Unterkörper von
den Hüften abwärts.
Höhe 0,48 M. .
68. Weibliche Statuette (Taf. II, 2.), mit der Rechten ein Tympanon spielend,
welches sie mrt der linken Hand gegen die Brust gestemmt hat. Das glatt anliegende Haupt-
haar ist in Streifen geordnet und fällt hinterwärts über den Nacken herab. Der Hals ist
mit einer Perlenschnur geschmückt , an der ein nicht näher bestimmbares Amulet hängt.
Bekleidet ist die Figur mit einem faltenlosen Gewände, welches bis auf die Füsse herabfällt.
Von ziemlich roher Ausführung. Die Füsse nebst einem Stück des Gewandes sind an-
gesetzt.
Höhe 0,46 M.
59. Weibliche Figur, auf dem Tympanon spielend. Die Haltung und Bekleidung
wie bei der vorhergehenden Statuette; nur ist das Haupthaar mit einem Blätterkranz ver-
ziert. Roh gearbeitet und an mehreren Theilen bestossen.
Höhe 0,44 M.
Die Sammlung Cesnola. 21
60. Weibliche Statuette. Die rechte Hand ist vor die Brust gelegt, während der
linke Arm gerade herabhängt. Den Kopf umhüllt eine Kappe, welche sich im Nacken sack-
förmig erweitert. Der Körper ist mit einem faltenlosen Gewände bekleidet, das bis an die
Ffisse herabreicht. Die Ausführung ist eine überaus rohe. In der Mitte war die Statuette
quer gebrochen.
Es fehlen: die Nasenspitze und die Lippen.
Höhe 0,30 M.
61. Jugendliche Figur (Taf. III, 8.) mit dicht am Körper herabgehenden Armen;
die rechte Hand hält einen emporgerichteten , am Unterarm anliegenden doppelten Blätter-
zweig. Das in Wellenlinien geordnete Haupthaar ist bis auf eine Reihe kleiner Stimlöck-
chen von einem Schleier umhüllt, der über den Nacken herabfällt. Die Bekleidung der Figur
besteht aus einem mit kurzen Aermeln versehenen, eng anschliessenden Gewände, welches
die Oberschenkel nicht zu bedecken scheint; darüber ist ein zum Theil gefälteltes Gewand-
stück gezogen , das von der linken Schulter zur rechten Körperseite herabgeht. Von guter
Erhaltung der Oberfläche.
Es fehlen : die Nasenspitze und die Beine von der Mitte der Oberschenkel ab-
wärts.
Höhe 1,26 M.
62. Jugendliche Statue (Taf. III, 10.). Die Arme sind herabgesenkt, die Ober-
arme mit je einem Spiralring geschmückt. Das wellenförmig geordnete und in gefurchten
Massen über den Nacken herabfallende Haupthaar scheint von einem Schleier umhüllt zu
sein. Ein glatt anliegendes Gewand mit kurzen Aermeln bedeckt den Oberkörper; daran
schliesst sich ein gefältelter Hüftschurz, dessen mittlerer Theil unterwärts mit zwei von
einander abgekehrten Uraeus-Schlangen verziert ist. Die Beine waren unbekleidet. An
den Lippen und an einzelnen Theilen des Hüftschurzes sind Spuren von rother Bemalung
erkennbar. Die Oberfläche der Statue ist von vortrefflicher Erhaltung.
Die Beine von den Knieen abwärts fehlen.
Höhe 1,10 M.
Abgebildet in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 201.
63. Jugendliche Statue, von derselben Haltung wie die vorhergehende. Ein glatter
Zeugbart, der als künstlich angelegt zu denken ist, umschliesst Kinn und Wangen. Der
Kopf ist mit einer Kappe bedeckt, welche rückwärts in Form eines Sackes herabhängt; die
Kappe ist ausserdem von einem Blätterkranz umgeben, der den vordem Rand derselben
verdeckt. Die Bekleidung der Figur besteht aus einem mit kurzen Aermeln versehenen,
glatt anschliessenden Gewände und einem Hüftschurz, auf dessen Gürtel eine geflügelte
Sonnenscheibe und darunter eine Medusenmaske (?) in flachem Relief dargestellt sind.
Die Beine sind nicht bekleidet. Beschädigt ist die Oberfläche der. Figur hauptsächlich am
Gesicht und am rechten Arm. Der Kopf war abgebrochen; ebenso der rechte Arm von der
Schulter bis zur Handwurzel.
22
J0HANN£8 DOELL,
Es fehlen : die Nasenspitze, ein Stack des Kinns und die Unterschenkel mit den Füssen.
Höke 1,36 M.
64. Oberkörper einer gleichartigen Statuette. Von der kappenf&rmigen Kopf-
bedeckung, welche ohne Blätterkranz ist, fallen jederseits drei schmale Bänder oder Locken
über die Schultern nach vom herab. Auch fehlt der Zeugbart. Die Oberfläche der Sta-
tuette ist im Ganzen gut erhalten.
Es fehlen: die Nasenspitze so wie der Unterkörper sammt den an demselben ursprüng-
lich anliegenden Unterarmen. (Ein kleiner Theil vom Gürtel des Hüftschurzes ist erhalten.)
Höhe 0,22 M.
65. Aehnliche Statuette. Von der kappenförmigen Kopfbedeckung fällt jederseits
ein breites Band nach vom herab. Die Oberfläche ist beinahe gar nicht beschädigt.
Die Beine von der Mitte der Oberschenkel abwärts sind nicht erhalten.
Höhe 0,19 M.
66. Aehnliche Statuette. An einemi von der linken Schulter zur Achsel herabge-
henden Doppelband hängt, längs der Rückseite des linken Oberarmes anliegend, ein mit
einem Deckel verschlossener Köcher von länglich vierseitiger Form und ein kurzer Bogen.
Kleine Beschädigungen der Oberfläche finden sich hie und da.
Die Beine von der Mitte der Oberschenkel abwärts fehlen. *
Höhe 0,13 M.
67. Weibliche Figur (Taf. III, 9.), mit dem linken Bein ein wenig vortretend; beide
Arme sind herabgesenkt. Der Kopf ist mit einer anschliessenden Kappe bedeckt, welche über
der Stirn eine Reihe kleiner Löckchen frei lässt und das im Nacken herabfallende Haar in
Form eines Sackes umhüllt. Die Kappe ist von einem emporstehenden Band umgeben, das
mit mehreren in flachem Relief ausgeführten Rosetten verziert ist. Bekleidet ist der Körper
mit einem glatt anliegenden, kurzärmeligen Gewände und einem ebenfalls eng anschliessenden
Lendenschurz, dessen Enden vorn zusammengeknüpft sind. Die Beine sind ohne Bekleidung.
Die Statue ist von sorgfaltiger Ausführung, die Oberfläche aber mehrfach beschädigt, be-
sonders am Halse, an der Brust und am linken Oberschenkel. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlen: die Nasenspitze, ein Stück des Kiims, der rechte Arm von der Schulter bis
zur Handwurzel und die Unterschenkel nlit den Füssen.
Höhe 0,96 M.
68. Weibliche Figur (Taf. III, 6.), im Wesentlichen mit Jßf 67 übereinstimmend;
nur sind die Beine dicht geschlossen. Das Kopfband ist mit Rosetten besetzt. Die Ohren
sind mit Ohrgehängen und die Oberarme mit je einem Spiralring geschmückt. Den Unter-
leib bedeckt ein Schamgürtel, der mit drei in flachem Relief ausgeftihrten Rosetten verziert
ist. Die Oberfläche der Figur hat an einigen Stellen gelitten. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehleja: die rechte Hand mit einem Stück des Unterarmes, die vordere Seite des
linken Armes und die Beine von der Mitte der Oberschenkel abwärts.
Höhe 0,78 M.
Die Sammlung Geskola. 23
«
69. Weibliche Statuette, Wiederholung des Motivs von J6 68. Die Ohren sind
mit Ohrgehängen geschmückt; der Schamgttrtel ist ohne Verzierung. Die Oberfläche der
Figur ist mehrfach bestossen. Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen: ein Stück des Kinns, einzelne Fingerspitzen der linken Hand und die Un-
terschenkel mit den Füssen.
Höhe 0,76 M.
70. Aehnliche weibliche Statuette. Das Kopfband ist unverziert; die Ohren sind
mit Ohrgehängen geschmückt. Der Schamgürtel ist mit drei kreisrunden Scheiben in Re-
lief versehen. Die Figur ist an der Oberfläche sehr beschädigt.
Es fehlen : die Nasenspitze , die Lippen , ein Stück des Kinns und die Unterschenkel
mit den Füssen.
Höhe 0,73 M.
71. Aehnliche weibliche Figur (Taf.III, 5.). Die Beine sind nicht vollständig ge-
schlossen. Auf dem Stirnband drei in flachem Relief ausgeführte Rosetten. Die Ohren sind
ohne Ohrgehänge; der Schamgürtel ist unverziert. Die rechte Wange ist erheblich beschä-
digt. Der Kopf sammt einem Theil der linken Schulter war abgebrochen.
Es fehlen die Beine von den Knieen abwärts.
Höhe 0,48 M.
72. Aehnliche weibliche Figur. Auf dem Stirnband drei Rosetten in Relief; die
Ohren sind mit Ohrgehängen geschmückt. Die Oberfläche ist von schlechter Erhaltung.
Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen: die Lippen, das Kinn, die rechte Hand, das rechte Bein vom Knie abwärts
und das linke vom untern Theil des Oberschenkels abwärts.
Höhe 0,47 M.
73. Aehnliche weibliche Figur (Taf. III, 2.) mit dicht geschlossenen Beinen. Die
Ohren sind mit Ohrgehängen geschmückt , das Stirnband und der Schamgürtel ohne alle
Verzierung. Die Statuette ist vollständig erhalten, doch von sehr roher Ausführung.
Höhe 0,40 M.
74. Aehnliche weibliche Figur. Das Kopfband und der Schamgürtel sind unver-
ziert; doch finden sich an ihnen Ueberreste von rother Bemalung. Die Oberfläche der
Figur ist fast ohne Beschädigung.
Die unteren Extremitäten fehlen.
Höhe 0,14 M.
75. Aehnliche weibliche Statuette. Das Stirnband ist ohne Verzierung. Der
Körper scheint ganz unbekleidet zu sein. Von überaus roher Arbeit.
Es fehlen die Füsse.
Höhe 0,21 M.
76. Weibliche Statuette (Taf. III, 1.) von ähnlicher Bekleidung wie die unter
JßJß 68—75 beschriebenen; der rechte Vorderarm ist aber ein wenig erhoben und das linke
24 Johannes Doell,
4
Bein schreitet vor. Das Stirnband ist mit drei Rosetten in Relief versehen; der Scham-
gOrterohne Verzierung. Am Gelände und am Schamgürtel finden sich Spuren von rother
Farbe. Die Oberfläche der Figur ist gut erhalten.
Es fehlen: der linke Arm nebst der Hand, die rechte Hand und der untere Theil der
Unterschenkel sammt den Füssen.
Höhe 0,20 M.
77. Weibliche Figur (Taf. IH, 4.) mit herabgesenkten Armen und nicht vollständig
geschlossenen Beinen: in der Bekleidung mit J\6ä 68—76 übereinstimmend. Ein glatter
Zeugbart, der als künstlich angelegt aufzufassen ist, umschliesst Wangen und Kinn. Das
•
unbedeckte Haupthaar ist kurzgelockt und, wie es scheint, mit einem doppelten Blumen-
kranz geschmückt. Der Schamgürtel ist mit vier Rosetten in flachem Relief verziert. Jeder
Oberarm trägt einen Spiralring. Die Oberfläche der Statue ist beinahe ganz unbeschädigt.
Der Kopf war abgebrochen.
Die Beine von den Knieen abwärts sind nicht erhalten.
Höhe 0,70 M.
78. Jugendliche Figur (Taf. III, 7.) mit herabhängenden Armen. Die rechte Hand
hält einen emporstehenden, am Vorderarm anliegenden Blätterzweig. Das über der Stirn
in eine Reihe schneckenförmiger Löckchen geordnete Haar ist mit einem Doppelkranz von
Blättern verziert und lässt jederseits drei leicht gekräuselte lange Locken nach vom her-
abfallen. Bekleidet ist der Körper mit einem dicht anschliessenden Gewände, welches kurze
Aermel hat ; darüber ist ein zum Theil gefälteltes Gewandstück gezogen, das von der linken
Schulter zur rechten Körperseite herabgeht. Jeder Oberarm ist mit einem Armring ge-
schmückt. Die Statuette ist von sorgfältiger Ausführung und ungewöhnlich gut erhalten.
Es fehlen: die Fingerspitzen der linken Hand, ein Stück des in der rechten Hand ge-
haltenen Blätterzweiges, sowie die unteren Extremitäten der Figur.
Höhe 0,56 M.
79. Weibliche Figur (Taf.I II, 3.), mit dem linken Bein ein wenig vortretend. Die
Arme lagen nicht am Körper an. Das in der Mitte gescheitelte Haupthaar, welches an
jeder Seite drei leicht gekräuselte Streifen nach vom herabfallen lässt, ist zum grössten
Theil mit einer hohen kegelförmigen Mütze bedeckt, die unterhalb mit einem zusammenge-
knüpften schmalen Band versehen ist. Der Körper ist mit einem eng anschliessenden hemd-
artigen Gewände bekleidet, das die Arme und, wie es scheint, auch die Beine unbedeckt
lässt; über die Schultern ist ein Gewandstück gezogen, dessen symmetrisch gefältelte End-
stücke längs den Seiten der Brust herabfallen. Von guter Erhaltung der Oberfläche.
Es fehlen: die Nasenspitze, der rechte Arm von der Mitte des Oberarmes abwärts, der
linke Arm vollständig und die Beine von den Knieen abwärts.
Höhe 0,47 M.
80. Statue eines Mannes mit gelocktem Vollbart (Taf. IV, 9.). Seine Arme sind
herabgesenkt; mit der Linken trägt er eine Taube an den Flügeln, in der Rechten hält er
Die Sammlukg CeskoijA. 25
eine mit einem Deckel versehene kleine runde Büchse. Das über der Stirn in drei Reiben
kleiner Löckchen geordnete Haupthaar* ist mit zwei Kränzen geschmückt; der untere be-
steht aus Blumen, der obere aus Blättern. Die Figur ist mit einem bis auf die Füsse her-
abreichenden üntergewande , das den rechten Vorderarm unbedeckt lässt, und mit einem
faltenreichen Obergewande bekleidet, welches über die linke Schulter gezogen ist und den
ganzen linken Arm umhüllt. Die Oberfläche ist von vortrefflicher Erhaltung. Der rechte
Unterarm war abgebrochen.
Es fehlen die Füsse.
Höhe 1,48 M.
81. Statue eines Mannes mit feingelocktem vollständigen Bart (Taf. V, 11!; der
Kopf in grösserem Maasstabe Taf. IX, 10.). Seine Unterarme sind ein wenig vorgestreckt;
mit der linken Hand hält er eine kleine, mit einem Deckel versehene runde Büchse imd ei-
nen nur zum kleinsten Theil erhaltenen Blätterzweig, mit der rechten eine flache Schale,
die auf einer Stütze ruht. Das über der Stirn gekräuselte Haar ist mit einem Blumenkranz
und darüber mit einem Kranz von Blättern geschmückt, zwischen welchen kleine Früchte
sichtbar Sind. Den Körper bedeckt ein bis auf die Füsse herabfallendes Untergewand mit
kurzen Aermeln und ein faltiges Obergewand, welches über die linke Schulter und den
linken Oberarm gezogen ist. Die Füsse sind mit dicksohligen Schuhen bekleidet. Die
Oberfläche ist im Ganzen gut erhalten. Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen : der rechte Unterarm vom Ellenbogen bis zur Hand , der grösste Theil des
Blätterzweiges in der linken Hand und die Spitze des linken Fusses.
• • Höhe 1,78 M.
82. Bärtiger Mann, in der Haltung und Bekleidung mit Jfi 81 übereinstimmend.
Er hält in der rechten Hand einen emporstehenden, am Vorderarm anliegenden Blätter-
zweig und in der linken eine mit einem Deckel verschlossene kleine runde Büchse. Das
Haupthaar ist mit einem Kranz von Blumen und Blättern verziert. An der Oberfläche der
Statue finden sich mehrfache Beschädigungen. Der rechte Vorderarm ist angesetzt.
Es fehlen: die Nasenspitze und die Füsse.
Höhe 1,71 M.
83. Aehnliche Statue eines bärtigen Mannes. Im Haar ein Kranz von Blättern
und kleinen Früchten. Sehr beschädigt ist hauptsächlich das Gesicht.
Es fehlen: einige Blätter des Kranzes, die Nasenspitze, ein Theil der Lippen, der vor-
dere Rand des Bartes , der rechte Unterarm sammt der Hand , die linke Hand und die
Füsse.
H5he 1,Ö0 M. •
84—88. Fünf männliche Statuen von ähnlicher Art wie J6Jß 80—83. Die Ober-
fläche der meisten Statuen ist von schlechter Erhaltung.
Die Köpfe der Figuren fehlen; ebenso die Hände und fast allen die Füsse.
Höhe 0,90—1,45 M.
MtooiiM de rAoad. Imp. dei sSionoea, YUsia Miie. 4
26 Johannes Doell,
89. Statue eines Jünglings (Taf.Y, 10.), dessen linker Arm herabgesenkt ist, wäh-
rend der rechte vorgesti'eckt gewesen zu sein scheint. Das über der Stirn in eine Reihe von
Löckchen geordnete Haar trägt einen Blätterkranz. Bekleidet ist die Figur mit einem Unter-
gewaiide, welches kurze Aermel hat, und einem über die linke Schulter und den linken Arm
gezogenen Obergewande. An der Oberfläche finden sich beinahe gar keine Beschädigungen.
Es fehlen : die Nasenspitze , der rechte Unterarm mit der Hand , die linke Hand und
die Füsse sammt den Fussknöcheln.
Höhe 1,32 M.
00. Jünglingsfigur von derselben Art. Uebbr den Stirnlocken ein Blätterkranz
und eine doppelte Reihe von kleinen Früchten. Die Erhaltung der Oberfläche ist eine mit-
telgute. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlen: die Nasenspitze und beide Vorderarme mit den Händen.
Höhe 1,15 M.
91. Statuette eines Jünglings (Taf. IV, 7.). Er schreitet mit dem linken Bein
ein wenig vor und lässt die Arme herabhängen ; die rechte Hand trägt eine Taube an den
Flügeln, lieber den Stirnlockeu ein Blätterkranz. Die Bekleidung besteht aus einem langen
Chiton mit kurzen Aermeln , sowie einem über die linke Schulter gezogenen Obergewande.
Das Gesicht dfes Jünglings ist ein wenig beschädigt, ebenso die Taube; sehr bestossen da-
gegen ist der untere Theil des Gewandes.
Die Füsse fehlen.
Höhe 0,62 M.
92. Jüngling von demselben Typus wie der zuletzt beschriebene und ähnlich be-
kleidet. Im Haar ein Blätterkranz. Die Oberfläche der Statuette ist ziemlich gut erhalten; .
der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen : der ganze rechte Arm und der linke Vorderarm mit der Hand.
Höhe 0,72 M.
93. AehnlicJier Jüngling. Die Oberfläche ist von nicht so guter Erhaltung.
Es fehlen: die Nasenspitze, die Vorderarme sammt den Händen und die Füsse.
Höhe 0,62 M.
94. Jugendliche Statuette (Taf. IV, 2.) mit dicht am Körper herabhängenden
Armen. Das kurzgelockte Haupthaar ist nicht verziert. Die Bekleidung besteht aus einem
mit kurzen Aermeln versehenen Gewände, welches auch die Beine ganz eng umschliesst,
so wie aus einem von der linken Schulter zur rechten Körperseite herabgehenden Oberge-
wande mit flachen Falten. Die Statuette ist nur flüchtig ausgearbeitet und hat an der Ober-
fläche erheblich gelitten.
Die Füsse haben sich nicht erhalten.
Höhe 0,39 M.
95. Figur eines Jünglings, in der Haltung und Bekleidung der vorhergehenden
entsprechend. Mit der Rächten trug er einen Vogel an den Flügeln (nur von den letzteren
DiB Sammlüno Cebnola.
27
ist ein geringer Theil erhalten); die linke Hand hält eine kleine^ mit einem Deckel versehene
runde Büchse. Die Oberfläche der Statuette ist wenig beschädigt.
Es fehlen: die Nasenspitze und die Ffisse der Statuette; ebenso beinahe der ganze
Vogel.
Höhe 0,87 M.
96. Aehnlicher JüngUng. Das Obergewand reicht nur bis gegen die Kniee. An
der Oberfläche unbedeutende Beschädigungen. Der Kopf ist angesetzt, ebenso der rechte
Unterschenkel.
Es fehlen: die Nasenspitze, die Unterarme. mit den Händen, der linke Unterschenkel
nebst dem Fuss und der rechte Fuss.
Höbe 0,48 M.
97. Jugendliche Statue (Taf. IV, 8.), deren nur zum kleinsten Theil erhaltene
Yorderarme vorgestreckt waren. Das Haupthaar ist vom in zwei Reihen kleiner Löckchen
geordnet und mit einem Kranz .von Blättern und Blumen geschmückt. Ueber das fein ge-
fältelte Untergewand mit kurzen Aermeln ist ein Obergewand gezogen, das die linke Schul-
ter und den linken Oberarm bedeckt und mit seinen Enden an der linken Körperseite her-
abfällt. Die Oberfläche der Statue ist beinahe unversehrt erhalten.
Es fehlen : der grösste Theil der Vorderarme sammt den Händen und die Beine von
der Mitte der Unterschenkel abwärts.
Höhe 1,12 M.
98. Statuette eines Jflnglings (Taf. IV, 3.) mit etwas vorgestreckten Armen. In
der linken Hand trägt er eine Taube an den Flfigeln, in der rechten, die auf einer Stütze
ruht, hält er eine kleine runde Büchse, die mit einem Deckel geschlossen ist. Das über der
Stirn fein gelockte Haupthaar ist mit einer Reihe kleiner Früchte und darüber mit einem
Kranz von Blättern geschmückt. Bekleidet ist der Körper mit einem langen Chiton und
einem gefältelten Ueberwurf , der beide Schultern bedeckt. Die Oberfläche ist vielfach be-
stossen. Der rechte Unterarm war abgebrochen.
Es fehlen : einzelne Blätter des Kranzes, die Nasenspitze , die Füsse , ebenso der Kopf
und die Füsse des Vogels, sowie die Spitzen der Flügel.
Höhe 0,98 M.
•
99. Jugendliche Figur (Taf. IV, 5.). Mit dem linken Arm drückt sie ein^ mit
kurzen Hörnchen versehene kleine Ziege an ihre Seite, indem sie die Vorderfasse derselben
mit der Hand festhält; die Hinterbeine des Thiers hängen längs der linken Seite der Sta-
tuette herab. Der rechte Vorderarm ist gesenkt. Ein Blätterkranz umgiebt das in zwei
Reihen von Stimlöckchen geordnete Haupthaar. Bekleidet ist die Statuette nur mit einem
kurzärmeligen Chiton, der bis an die Füsse reicht. Die letzteren sind beschuht. Von guter
Erhaltung der Oberfläche. Die Figur ist in der Mitte quer gebrochen.
Die rechte Hand ist nicht erhalten.
Höhe 0,51 M.
4*
28 JOHANN£ß DOELL,
KXX Aehnliche Figur (Taf. IV, 4.). Die Vorderarme sind ein wenig vorgestreckt;
die rechte Hand trägt eine Taube an den Flügeln. Das Haupthaar ist über der Stirn fein
gelockt und trägt einen Kranz von Blättern und kleinen Früchten. Die Bekleidung besteht
aus einem mit kurzen Aermeln versehenen Chiton, welcher bis an die Füsse reicht. Die
letzteren sind beschuht. Die Obejfläche im Ganzen von guter Erhaltung. Oberhalb der
Kniee ist die Figur quer gebrochen. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlt der untere Theil des linken Vorderarmes* mit der Hand.
Höhe 1,02 M.
101. Aehnliche Statuette. Die Arme sind herabgesenkt. Die linke Hand trägt
eine Taube an den Flügeln; die rechte hielt einen Blätterzweig, von dem nur ein kleiner,
am Vorderarm anliegender Theil erhalten ist. Die Statuette ist an der Oberfläche fast un-
beschädigt. Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen: die Nasenspitze, die rechte Hand mit dem Blätterzweig, die Füsse; ebenso
die Füsse des Vogels.
Höhe 0,62 M.
102. Aehnliche Statuette, doch ohne Attribute in den herabgesenkten Händen.
Das Haar ist über der Stirn gelockt und mit einem schmalen Band verziert. Der mit kur-
zen Aermeln versehene Chiton ist ohne Falten. . Von guter Erhaltung der Oberfläche.
Der Unterkörper von den Knieen abwärts hat sich nicht erhalten.
Höhe 0,58 M.
103. Aehnliche Statuette (Taf. IV, 6.). Die Hände sind etwas erhoben; die linke
trägt eine Täube an den Flügeln , die rechte hielt wol eine kleine runde Büchse. Das über
der Stirn feingelockte Haar ist mit einem Blätterkranz geschmückt. Die Statuette ist von
nachlässiger Ausführung, doch gut erhalten.
Es fehlt der grösste Theil des Attributs in der rechten Hand.
Höhe 0,44 M. .
104. Aehnliche Figur; die herabgesenkten Hände halten keine Attribute. In der
Art eines flachen Reliefs behandelt und von roher Ausführung. Die Figur war in fünf
Stücke gebrochen. .
Die Füsse fehlen.
Höhe 0,45 M.
105. Aehnliche Figur (Taf. V, 4.). Die Ihike Hand hält eine mit einem Deckel
verschlossene kleine runde Büchse. Sehr verwischt.
Es fehlt der rechte Unterarm nebst der Hand.
Höhe 0,30 M.
106. Aehnliche Statuette. Sie ist an der Oberfläche verwittert und war in vier
Theile gebrochen.
Es fehlen die Unterarme nebst den Händen.
Höhe 0,34 M.
Dm SijiaiiiüNa Cebnola. 29
107. Aehnliche Statuette. Das über der Stirn gelockte Haar ist von einem breiten
Wulst umgeben.. Sehr bestossen.
Es fehlen: die Nasenspitze und die Vorderarme nebst den Händen.
Höhe 0,25 M.
108. Aehnliche Statuette. Die linke Hand hält einen Büschel von Blättern oder
eine traubenförmige Frucht. Im Haupthaar ein Blätterkranz. Die Körperfonnen sind re-
liefartig behandelt und von roher Ausführung. Die Erhaltung der Oberfläche ist eine gute.
Höhe 0,51 M.
109. Aehnliche Statuette. In der linken Hand ein Blätterbüschel oder eine Frucht.
Die Ohren sind mit Ohrgehängen geschmückt. Von reliefartiger Behandlung und wenig
sorgfältig gearbeitet. Der Kopf war abgebrochen.
Höhe 0,49 M.
110. Obertheil einer Statuette von derselben Art wie XX. 99 — 109. Von übler
Erhaltung der Oberfläche.
Die unteren Extremitäten fehlen.
Höhe 0,26 M.
111. Jugendliche Figur (Taf. IV, 1.) mit gerade herabhängenden Armen, die
oberhalb mit je einem Armring geschmückt sind. Die^ Hände sind ohne Attribute. Das
flach anliegende Haupthaar ist in Streifen geordnet und ohne Bekränzung. Den Körper
bedeckt ein mit kurzen Aermeln versehenes, faltenlos anschliessendes Gewand, das bis an
die Eniee reicht; darüber ist ein schmales Gewandstück gezogen, welches von der linken
Schulter quer über die Brust zur rechten Seite herabgeht. Die Beine sind unbekleidet.
Die Oberfläche ist nur unbedeutend bestossen.
Es fehlen: die Nasenspitze, der rechte Unterschenkel sammt dem Fuss und der linke
Fuss.
Höhe 0,33 M.
112. Jugendliche Figur von ähnlichem Typus wie die vorhergehende. Die Beklei-
dung besteht aus einem mit kurzen Aermeln versehenen ansclüiessenden Chiton, der bis an
die Kniee reicht und über den Hüften gegürtet ist. Von mittelguter Erhaltung der Ober-
«
fläche. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlen: die Nasenspitze, die Hände und die Unterschenkel mit den Füssen.
* Höhe 0,44 M.
113. Statue eines Jünglings in ganz ungewöhnlicher Tracht (Taf. IV, 10.). Die
Arme sind gesenkt; mit der linken nicht mehr vorhandenen Hand hielt er eine nur zum
Theil erhaltene (auf unserer Abbildung nicht sichtbare) Stlengis und an einem Bändchen
ein kleines bauchiges Fläschchen. Das in Streifen geordnete und glatt anliegende Haar ist
von einem mit Blumen besetzten Band umschlossen. Den Körper bedeckt zunächst ein bis
an die Kniee reichendes Untergewand, das mit einer Schnur gegürtet ist; darüber ist eine
mit kurzen Aermeln versehene anschliessende Jacke gezogen, die unterhalb an der vor-
30
Johannes Doeli;,
dem wie an der Rückseite einen breiten Ausschnitt hat. üeber die linke Schulter ist ein
breites Band gelegt, dessen Enden über die Brust und den Rücken herabfallen und hinter
den Gürtel gesteckt sind. Die Beine waren nicht bekleidet. Auch die Rückseite der Statue
ist ausgeführt, doch in nachlässiger Weise. An einigen Theilen der Oberfläche finden sich
unerhebliche Beschädigungen. Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlen: die rechte Hand, die linke mit dem grössten Theil der Stlengis und die
Unterschenkel mit den Füssen.
Höhe 1,11 M.
114, Jugendliche Figur (Taf. V, 12.). Sie hält in der herabgesenkten Linken ein
Alabastron und hat den auf einer Stütze ruhenden rechten Vorderarm vorgestreckt. Im
Haupthaar, das über der Stirn in zwei Reihen schneckenförmiger Löckchen geordnet ist,
ein Kranz von emporgerichteten Blättern. Den Körper umhüllt ein langes, leicht gefälteltes
üntergewand und ein ebenso gefälteltes hemdartiges Obergewand mit kurzen Aeimeln,
welches bis an die Kniee reicht. Die Oberfläcke ist von ausgezeichnet guter Erhaltung.
Es fehlen: der grösste Theil der Finger der rechten Hand und die Füsse.
Höhe 0,86 M.
115 — 122. Acht Statuetten mit überaus zerstörter Oberfläche. Die Haltung und
Bekleidung ähnlich wie bei XX 98 — 112. Einzelne Figuren halten einen Vogel, andere
einen emporgerichteten Blätterzweig oder ein nicht mehr kenntliches Attribut in der Hand.
Sämmtlichen Figuren fehlen die Köpfe; einigen die Vorderarme mit den Händen, so
wie die Ffisse.
Höhe 0,21—0,37 M.
128. Statue eines Mannes mit leicht angedeutetem Bart (Taf. VI, 4.), mit dem
rechten Bein etwas vortretend. Die rechte Hand ist herabgesenkt und hält einen Büschel
von Blättern, die etwas erhobene linke eine kleine runde Büchse, welche mit einem Deckel
versehen ist. Der vierte Finger der linken Hand ist mit einem glatten Siegelring ge-
schmückt. Im Haupthaar, das in eine Reihe schneckenförmiger Stimlöckchen geordnet ist,
ein Blätterkranz mit zwei traubenförmigen Früchten. Bekleidet ist der Körper mit einem
Chiton, der kurze Aermel hat, und einem über die linke Schulter und den linken Arm ge-
zogenen Himation, dessen Zipfel mit kleinen Troddeln versehen sind. Die Augensterne der
_ *
Figur sind durch einen mit rother Farbe ausgefüllten Kreis angegeben ; Ueberreste dersel-
ben Farbe haben sich an den Augenlidern und an den Lippen erhalten. Die Statue ist von
sorgfältigster Ausführung und beinahe unversehrt erhalten. Der Kopf war abgebrochen.
Die Füsse sammt den Knöchehi fehlen.
Höhe 1,62 M.
Abgebildet in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 205.
124. Statue eines Mannes (Taf. VI, 5.). Er steht mit etwas aus einander ge-
spreizten Beinen und hat den linken Vorderarm auf eine sdhlanke Stele gestützt; mit der
linken Hand trägt er einen Stierkopf. Die nicht mehr erhaltene rechte Hand war herabge-
Di£ Sammlung Gesnola.
31
senkt und hielt einen am Oberschenkel anliegenden Blätterbüschel. Den Körper bedeckt
ein mit kurzen Aermeln versehener Chiton und ein Obergewand, welches die linke Schulter
und den linken Arm umhüllt. Die Zipfel des Obergewandes sind mit Troddeln versehen.
Die Füsse tragen Riemensandalen, die in unserer Abbildung zu schwach angedeutet sind.
DieFüsse der Statue und der Stierkopf sind sehr bestossen ; kleinere Absplitterungen haben
an den Gewändern stattgefunden. Angesetzt sind die Füsse mit einem Theil der Basis. (Die
auf unserer Abbildung wiedergegebene Basis ist aus Holz restaurirt.)
Es fehlt der Kopf und der rechte Unterarm mit der Hand.
Höhe 1,59 M, . *
125. Männliche Statue, bekleidet wie die vorige und von ähnlicher Haltung, doch
ungleich schlechter erhalten.
Es fehlen : der Kopf, der ganze rechte Arm mit der Hand , der linke Vorderarm mit
der Hand, so wie die Spitze des rechten Fusscs sammt dem vordem Rand der Basis.
Höhe 1,53 M.
126. Aehnliche Statue, mit durchgängig zerstörter Oberfläche.
Es fehlen: der Kopf, die Unterarme mit den Händen und die Füsse.
Höhe 1,60 M.
127. Männliche Figur von ähnlicher Bekleidung wie J€Jß 124 — 126. Die Arme
sind herabgesenkt. Die linke Hand hält eine mit einem Deckel versehene runde Büchse,
die rechte einen sehr beschädigten Gegenstand, vielleicht einen Vogel. Von erträglich guter
Erhaltung der Oberfläche. Der rechte Vorderarm ist angesetzt.
Es fehlen: der Kopf, der rechte Fuss, ein Theil der grossen Zehe des linken Fusses
und eine Ecke der vierseitigen Basis.
Höhe 0,73 M.
128. Statuette eines Mannes (Taf. VI, 8.). Er hatte den linken Unterarm vor-
gestreckt und hält mit der vor die Brust gelegten rechten Hand einen Theil des Oberge-
wandes. Den Körper bedeckt ein langes üntergewand und ein Obergewand , welches beide
Schultern , den ganzen rechten Arm und den linken Oberarm umhüllt. Die Füsse sind mit
Sandalen bekleidet, die in unserer Abbildung nicht angegeben sind. Im Ganzen von guter
Erhaltung der Oberfläche; nur ein Stück der rechten Hand ist ausgebrochen.
Es fehlt der Kopf und der linke Vorderarm nebst der Hand.
Höhe 0,91 M.
129—134. Sechs Statuetten, welche das Motiv von J€ 128 mit nur geringen Ab-
weichungen wiederholen und durchgängig sehr zerstört sind. In den Händen, welche nur
bei wenigen Statuetten erhalten sind, keinerlei Attribute.
Die Köpfe sind nicht vorhanden; ebenso fehlen den meisten Figuren die Arme und die
Hände, so wie einigen die Füsse.
Höhe 0,30—1,10 M.
32 Johannes Doell,
135. Statuette eines Knaben (Taf. VI, 6.). In der herabhängenden Rechten hält
er einen Büschel von Blättern , in der vor die Brust erhobenen linken Hand eine kleine
runde Büchse, die mit einem Deckel geschlossen ist. Das ungelockte Haupthaar ist mit ei-
nem Blätterkranz verziert. Die Bekleidung besteht aus feinem mit kurzen Aermeln verse-
henen üntergewande und einem Obergewande, welches über die linke Schulter und den
linken Oberarm gezogen ist. Die Augensterne sind durch einen mit rother Farbe ausge-
füllten Kreis angedeutet; auch die Lippen waren roth bemalt. Bis auf den untern Theil
des Untergewandes ist die Figur von guter Erhaltung.
Die Füsse sammt den Knöcheln fehlen.
Höhe 0,53 M.
136. Statuejtte eines Knaben (Taf. VI, 2.). Er steht auf dem rechten Bein und
hat das im Knie gebogene linke leicht aufgesetzt. Den linken Ellenbogen stützt er auf eine
schlanke Stele und hält in der vorgestreckten linken Hand eine runde Büchse, auf deren
Deckel ein Vogel sitzt. Die rechte Hand ruht auf der Hüfte. Im ungclockten Haupthaar
ein Blätterkranz. Bekleidet ist der Knabe mit einem üntergewande ohne Aermel und einem
um die linke Schulter un^ den linken Arm 'gezogenen Obergewande. Die Füsse sind mit
Riemensandalen bekleidet. Die Oberfläche hat nur unbedeutend gelitten. Angesetzt sind
der Kopf und die flache Basis mit den Füssen.
Höhe 0,79 M.
137. Aehnlich bekleideter Knabe. Mit der vor der Brust liegenden linken Hand
hat er den über die linke Schulter nach vom herabfallenden Theil des Obergewandes ge-
fasst. An den Füssen Riemensandalen. Die Augensterne sind durch einen mit rother
Farbe ausgefüllten Kreis angegeben ; auch an den Bändern der Sandalen finden sich üeber-
reste von rother Bemalung. Von flüchtiger Ausführung und gut erhaltener Oberfläche.
Es fehlt der rechte Arm mit der Hand und ein Theil der linken Hand.
Höhe 0,77 M.
-138—144. Sieben Statuetten von ähnlicher Haltung und Bekleidung wie X 136
und J6 137; doch ist die Oberfläche weniger gut erhalten. Keinerlei Attribute.
Es fehlen sämmtliche Köpfe und an einigen Figuren die Hände und die Füsse.
Höhe 0,45—1,20 M.
145. Bekränzter Knabe (Taf. V, 7.). In der herabgesenkten Linken hält er eine
mit einem Deckel versehene kleine runde Büchse, während die vor die Brust gelegte rechte
Hand einen Zipfel des Obergewandes gefasst hat. Das letztere ist über beide Schultern
gezogen und lässt nur den linken Vorderarm und auf der Brust einen Theil des Unterge-
wandes unbedeckt. Die Beine sind unterhalb nicht bekleidet. Die Augensterne sind durch
einen mit rother Farbe ausgefüllten Kreis angegeben; auch die Augenbrauen waren roth
bemalt. Von guter Erhaltung der Oberfläche.
Es fehlen die Füsse.
Höhe 0,63 M.
Die Sammlung Cebnola. 33
146. Statuette von dem Typus der vorigen. Die herabgesenkte Linke trägt an ei-
nem Bändchen eine unterhalb zugespitzte kleine Vase. Von nachlässiger Technik und an
der Oberfläche mehrfach bestossen.
Es fehlen: der Kopf, der rechte Arm nebst der Hand und der grösste Theil des rech-
ten Fusses.
Höhe 0,42 M.
147. Aehnliche Statuette. Sie hält in der vor die Brust erhobenen Linken eine
kleine runde Büchse und ist eben im Begriff, den Deckel derselben mit der rechten Hand,
abzuheben. An der Oberfläche unbedeutende Beschädigungen. Der Kopf ist aufgesetzt.
Es fehlen die Fflsse.
Höhe 0,64 M.
148. Enabenstatuette von ähnlicher Bekleidung wie J6J§ 145 — 147. Die herab-
gesenkte rechte Hand umschliesst einen kleinen kugelförmigen Gegenstand; der linke Vor-
derarm ist vorgestreckt. Die Oberfläche der Figur hat wenig gelitten.
Der Kopf und das von der linken Hand gehaltene Attribut fehlen.
Höhe 0,37 M.
149. Knabe (Taf. V, 3.), mit dem linken Bein ein wenig vorschreitend. Die Rechte
hat er in die Seite gestemmt; der linke Vorderarm war vorgestreckt. Das mit einem Kranz
von emporgerichteten Blättern geschmückte Haupthaar ist über der Stirn gelockt. Den
Körper bedeckt ein üntergewand ohne Aermel und ein über flie linke Schulter und den
linken Arm gezogenes Obergewand. Die Füsse sind beschuht. Am Haupthaar finden sich
Beste von rother Farbe ; die Augensterne sind durch einen mit derselben Farbe ausgefällten
Kreis angegeben. Flüchtig ausgefOhrte Statuette mit gut erhaltener Oberfläche. Der Kopf
war abgebrochen.
Es fehlt der linke Unterarm sammt der Hand.
Höhe 0,19 M.
150. Knabe (Taf. V, 5.); von ähnlicher Art wie J& 149. Er trägt mit der herabge-
senkten linken Hand einen Vogel an den Flügeln ; die vor den Leib erhobene Rechte hält
das bis an die Hüften herabgesunkene und den linken Vorderarm einhüllende Obergewand
fest. Der Oberkörper scheint nicht bekleidet zu sein. Das Gewand ist roth bemalt. Von nach-
lässigster Ausführung, doch an der Oberfläche gut erhalten. Der Kopf war abgebrochen.
H^hc 0,18 M.
151. Figur eines Knaben, welcher mit der vor die Brust erhobenen linken Hand
einen kleinen Vogel trägt und den linken Arm herabhängen lässt. Die Kopfbedeckung des
Knaben hat die Form einer flach aufliegenden runden Scheibe ohne vortretenden Rand.
Die Bekleidung besteht aus einem mit kurzen Aermeln versehenen Chiton und einem über
die linke Schulter und den linken Oberarm gezogenen Obergewande. Die Füsse sind be-
schuht. An der Oberfläche finden sich vielfache Beschädigungen.
Höhe 0,37 M.
Memoiree d« 1* Aoad. Imp. des MitnoM, YILm S^rie. 6
34 JOHANNBB DOBLL,
152. Knabe (Taf. V, 8.). Er tritt mit dem rechten Bein ein wenig vor nnd hat den
linken Vorderarm vorgestreckt. Im ungelockten Haupthaar ein Blätterkranz. Der Körper
ist nur mit einem bis an die Füsse reichenden Chiton bekleidet, welcher kurze Aermel hat.
Darüber ist von der linken Schulter zur rechten Seite der Brust ein schmales Band gezo-
gen, an welchem verschiedene Amulete hängen; erkennbar sind ein Doppelbeil (oder ein
Kamm?), ein Anhängsel von der Form eines Halbmondes, eine Schote (?). Die Füsse der
Figur sind mit Schuhen bekleidet. Am Haupthaar finden sich Ueberreste von rother Farbe;
mit derselben Farbe sind die Augensterne angegeben. Die Oberfläche ist nur wenig ver-
wittert. Der Kopf war abgebrochen.
Es fehlt der ganze rechte Arm und die linke Hand mit der Handwurzel.
Höhe 0,70 M.
. 168. Knabe (Taf. V, 9.), mit beiden Händen eine flache Schale (?) vor sich haltend.
Er steht auf dem rechten Bein und hat das im Knie gebogene linke etwas zur Seite ge-
setzt. Den Kopf bedeckt eine flach aufliegende Mütze. Der Körper ist nur mit einem bis
an die Kniee reichenden Chiton bekleidet, der kurze Aermel hat und über den Hüften ge-
gürtet ist. Erheblich beschädigt ist die Schale; auch die Beine des Knaben sind bestossen.
Der Kopf war abgebrochen.
Höhe 0,46 M.
154. Statuette eines Knaben (Taf. V, 6.), der mit der etwas erhobenen linken
Hand einen Vogel an sich drückt , während die herabgesenkte rechte einen kleinen kugel-
förmigen Gegenstand umschlossen hält. Das Haupthaar ist über der Stirn gelockt und trägt
einen Blätterkranz. Die Bekleidung besteht aus einem bis an die Kniee reichenden und mit
kurzen Aermelq versehenen Chiton, der mit einem Band gegürtet ist. Ein Obergewand
(?), welches über die linke Schulter und den linken Arm gezogen zu sein scheint, hängt an
der Rückseite der Figur herab. Die Körperformen sind, besonders am untern Theil der
Statuette, in der Art eines Reliefs behandelt. Die Oberfläche hat wenig gelitten. Die Sta-
tuette war oberhalb der Fussknöchel und in der Mitte des Körpers quer gebrochen.
Höhe 0,43 M.
155. Knabe, auf dem Erdboden gelagert (Taf. Y, 1.). Er hat das mit gebogenem
Knie auf dem Erdboden liegende linke Bein an sich gezogen, während er das gleichfalls
gebogene rechte aufstützt. Mit der linken Hand hält er einen neben sich stehenden Vogel
fest und nähert seine rechte Hand dem Schnabel desselben. Die Bekleidung der Figur be-
steht nur aus . einem bis an die Füsse herabreichenden Chiton mit kurzen Aermeln. Die
Füsse scheinen beschuht zu sein. Vom an der Brust hat sich der Rest eines ursprünglich
an einem Halsband hängenden Amulets erhalten. Die Oberfläche hat durch Verwitterung
gelitten; der grösste Theil des rechten Unterarmes ist weggebrochen.
Der Kopf fehlt.
H«he 0,29 M.
Die Sammlung Gesnola. 35
156. Knabe (Taf. V, 2.), von ähnlicher Haltung und Bekleidung wie der vorherge-
hende; nur stützt er sich mit der Linken auf den Erdboden und hat die rechte Hand auf
das rechte Knie gelegt. Ein Vogel ist nicht vorhanden. Der Hals ist mit einem Halsband
geschmückt, an welchem ein Amulet hängt. Der obere Theil der Statuette ist bestossen.
Es fehlt der Kopf.
H5he 0,26 M.
157 — 164. Acht Statuetten von Knaben, welche, auf dem Erdboden sitzend,
mit einem Vogel spielen; Wiederholungen des Motivs von J6 155. Um den Hals tragen
einige der Figuren ein Halsband. Von nachlässiger, selbst roher Ausführung und sehr be-
schädigt.
Sämmtliche Köpfe fehlen; den meisten Figuren ausserdem die Hände oder die Fttsse.
Höhe 0,16—0,25 M.
165 — 168. Vier Statuetten von Knaben, welche auf dem Erdboden sitzen; Wie-
derholungen des Motivs von JS 156. Der Hals ist bei einigen mit einem Halsband ge-
schmückt. Flüchtig ausgeführt und von übler Erhaltung der Oberfläche.
Es fehlen sämmtliche Köpfe und den meisten Figuren die Hände oder die Fflsse.
Höhe 0,18~0,22 M.
169^ Leierspielerin (Taf. VI, 3.). Sie steht au^ dem rechten Bein und hat den
linken Fuss etwas zurückgesetzt. In der Linken hält sie eine quer vor die Brust ge-
legte Leier, die an einem über der rechten Hüfte sichtbaren Band hängt. Die Hände
ruhen auf dem Mittelstück der Leier, deren Saiten nicht angegeben sind. Der Hals der
Figur scheint mit einem Halsring geschmückt gewesen zu sein. Jeder Unterarm ist mit
einem Armring verziert, der vierte Finger der linken Hand mit einem glatten Siegelring.
Die Bekleidung besteht aus einem mit breitem Band gegürteten und bis auf die Füsse her-
abfallenden Chiton, dessen kurze Aermel durch Knöpfe zusammengehalten werden. Von
der rechten Schulter zur Achsel hinab ist ein schmales Band gezogen. Den grössten Theil
des Unterkörpers umhüllt ausser dem Chiton ein Obergewand. Die Füsse sind mit Schu-
hen bekleidet. Die Oberfläche ist von vortrefflicher Erhaltung.
Es fehlen : der Kopf und die linke Schulter mit dem grössten Theil des linken Ober-
armes.
' Höhe 0,82 H.
170. Weibliche Statuette, auf einem Sessel ohne Lehne sitzend. Die emporge-
hobene Linke hielt ursprünglich einen Theil des Obergewandes gefasst; die herabgesenkte
rechte Hand hat die Figur auf den Rand des Sitzkissens gelegt. Die Bekleidung besteht
aus einem langen Chiton, welcher über den Hüften mit einem breiten Band gegürtet ist,
sowie aus einem ursprünglich auch über das Hinterhaupt gezogenen Obergewande, das
den Unterkörper vollständig umhüllt. Die Füsse smd beschuht. Die Statuette ist von
flüchtiger Durchführung, die Oberfläche sehr bestoSsen, namentlich am untern Theil des
Gewandes.
6*
36 Johannes Doell,
Es fehlen : der Kopf, ein Stück der rechten Hand , der linke Vorderarm sammt der
Hand und der linke Fuss.
Höhe 0,95 M.
171. Unterkörper einer weiblichen Figur in doppeltem Gewände , auf einem
Sessel ohne Lehne sitzend. Ganz flüchtige Arbeit und sehr beschädigt.
Nicht erhalten ist der Oberkörper von den Hüften aufwärts, sowie der rechte Fuss.
Höhe 0,70 M.
172. Weibliche Figur (Taf. VI, 7.). Sie steht auf dem linken Bein und hat das
rechte Knie ein wenig gebogen. Die Arme waren vorgestreckt. Das Haar ist mit einem
Blätterkranz geschmückt. Die aus Elfenbein (?) gebildeten und in der Mitte rund ausge-
höhlten Augäpfel sind eingesetzt. Die Bekleidung besteht aus einem Doppelchiton, der mit
einem verzierten Band gegürtet ist und bis auf die Füsse herabfällt. Auf jeder Schulter
wird der Chiton durch einen Knopf zusammengehalten. Ein Band geht von der rechten
Schulter quer über die Brust zur linken Hüfte herab. Die Füsse sind mit Schuhen beklei-
det. Unbedeutende Beschädigungen flnden sich am Haupthaar und am Gewände. Der Kopf
ist aufgesetzt, gehört aber wahrscheinlich nicht zur Statue.
Es fehlen von der Mitte des Oberarmes abwärts die Arme nebst den Händen.
Höhe 0,55 M.
178. Oberkörper einer weiblichen Figur, deren Obergewand über das Hinter-
haupt gezogen ist. Der linke Arm ist vor die Brust erhoben. Die Oberfläche ist beinahe
vollständig zerstört.
Es fehlen: die Nasenspitze, die Hände und der Unterkörper von den Hüften ab-
wärts.
Höhe 0,19 M.
174. Gruppe (Taf. VI, 1.), aus drei bekleideten weiblichen Figuren und einem Kinde
bestehend. Auf einem mit einem Kissen bedeckten Sessel ohne Lehne hat sich eine Frau
niedergelassen, indem sie ihre Ellenbogen auf demselben aufstützt und die Kniee aus einan-
der gespreizt hält. Ihren Kopf hat sie an die Brust einer hinter ihr stehenden Gefährtin
gelehnt, von welcher sie an den Schultern umfasst gehalten wird. Vor der gelagerten Frau
sitzt auf einer kleinen Bank eine dritte weibliche Figur, die auf ihren Armen ein nacktes,
augenscheinlich neugeborenes Kind hält. Die Gruppe ist ringsum ausgeführt. Die Ober-
fläche der Figuren hat sehr gelitten ; namentlich sind das Kind und das Gesicht der liegen-
den weiblichen Figur beinahe ganz zerstört.
Es fehlen die Köpfe und zum Theil die Schultern der beiden weiblichen Nebenfiguren,
sowie der linke Fuss der gelagerten Frau.
Höhe 0,18 M.; Länge 0,27 M.
175. Gruppe von zwei weiblichen Figuren. Die eine sitzt auf einem Sessel ohne
Lehne und lässt die Hände auf ihren Knieen ruhen. An ihrer rechten Seite steht eine an-
dere Frauenfigur und hat ihr den linken Arm um den Nacken gelegt. Beide Figuren sind
Die Sammlung Gbskola. 37
mit Ober- und Untergewand^ die Fflsse mit Schuhen bekleidet. Die Gruppe ist an allen
Theilen ausgeführt, aber an der Oberfl&che sehr bestossen.
Es fehlen die Köpfe der beiden Figuren und der rechte Arm der aufrecht stehenden.
Höhe 0,22 M.
176. Gruppe von zwei Figuren. Die eine, wie es scheint, weibliche, liegt ausge-
streckt auf dem Erdboden und stützt sich mit emporgerichtetem Oberkörper auf den linken
Ellenbogen, während der rechte Arm längs der rechten Körperseite anliegt. Bekleidet ist
die Figur mit Ober- und Untergewand. Vor ihr steht eine zweite, mit einem langen Ge-
wände bekleidete Figur. Beide sind vollständig ausgearbeitet, aber von roher Technik.
Die Oberfläche hat sehr gelitten.
Es fehlt der Oberkörper der aufrecht stehenden Figur von den Hüften aufwärts.
Höhe 0,14 M.; Länge 0,24 M.
177. Gruppe. Eine auf einem Sessel ohne Lehne sitzende, mit Ober- und ünterge-
wand bekleidete weibliche Figur hält mit den Armen ein auf ihren Knieen liegendes Kind
umfiisst, welches bekleidet zu sein scheint. An der rechten Seite der sitzenden Frau steht
ein kleines Mädchen in langem Gewände. Die Figuren sind auch an der Rückseite ausge-
führt. Die Arbeit ist sehr roh, die Oberfläche beschädigt.
Es fehlt der Kopf der sitzenden Figur.
Höhe 0,50 M.
178. Colossalstatue des Herakles (Taf. VII, 9.). Er hat den linken Vorderarm
vorgestreckt und hält in der linken Hand eine emporgerichtete Keule. Mit demselben Arm
drückt er zugleich ein an der linken Körperseite herabgehendes stabförmiges Geräth (ein
Skeptron oder einen Bogen?) an sich. Die rechte Hand war herabgesenkt und hielt, wie es
scheint, einen Köcher mit Pfeilen, von welchen vier am rechten Oberschenkel erhalten sind.
Vom Haupthaar der Figur ist nur eine Reihe schneckenförmiger Stimlöckchen sichtbar.
Kinn und Wangen sind von einem ungelockten Bart umgeben , der als künstlich angesetzt
aufzufassen ist. An jeder Seite des Halses fällt ein breites Band nach vom Jierab. lieber
den Kopf und die Schultern ist ein Löwenfell gezogen. Der Oberkiefer des stilisirt behan-
delten Löwenkopfes umgiebt die Stirn des Herakles, während die Seiten des vom nicht ge-
schlossenen Unterkiefers an seinen Wangen anliegen. Die vorderenJEnden des Löwenfells sind
auf der Brust zusammengeknüpft. Die Bekleidung des Körpers besteht aus einem mit lan-
gen Aermeln versehenen, eng anschliessenden Gewände und einem Lendenschurz. An den
Lippen finden sich Spuren von rother Bemalung. Die Oberfläche hat durch Verwitterang
gelitten ; am meisten beschädigt ist der Hüflschurz. (Auf unserer Abbildung ist der unter-
ste, ganz zerstörte Theil des letztem nicht wiedergegeben.) Der linke Vorderarm ist an- \
gesetzt. '
Es fehlen : die Nasenspitze , ein Theil der Lippen , der vordere Rand des Bartes , der
rechte Arm nebst der Hand , das dünne Ende der Keule , die beiden Endstücke des langen
Stabes und die Beine vom untern Theil der Oberschenkel abwärts.
38 Johannes Doell,
Höhe 1,60 M.
Abgebildet in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. pag. 202.
179. Statuette eines anbärtigen Herakles von demselben Typus wie J6 178 und
ähnlich bekleidet ; nur ist der Kopf des Löwenfells einfacher gebildet und der HOftschurz
besser erhalten. Der Heros hatte das linke Bein etwas vorgesetzt und schwang ursprüng-
lich mit dem gebogenen und in die Höhe gehobenen rechten Arm eine quer am Hinter-
haupt anliegende Keule. In der herabgesenkten Linken trägt er ein kleines vierf&ssiges
Thier, vielleicht einen Löwen. Von vernachlässigter Ausführung, doch an der Oberfläche
gut erhalten.
Es fehlen : der rechte Arm (die Keule ist erhalten), der linke Unterschenkel nebst dem
Fuss und der rechte Fuss.
Höhe 0,56 M.
180* Aehnlicher unbärtiger Herakles. Er hält mit dem gebogenen linken Arm
einen schmalen Köcher an die Seite der Brust. Die Rechte war, wie es scheint, erhoben.
Die vorderen Enden des Löwenfells liegen unterhalb des breiten Gürtels an den Hüften an.
Von wenig sorgfältiger Technik. Die Oberfläche ist nicht erheblich beschädigt.
Es fehlen: die Nasenspitze, der grösste Theil des rechten Armes mit der Hand, die
linke Hand mit dem obem Theil des Köchers und die Unterschenkel nebst den Füssen.
Höhe 0,41 M.
181. Aehnlicher unbärtiger Herakles. Mit dem erhobenen linken Unterarm
drückt er einen länglich schmalen Köcher an die linke Seite der Brust. An derselben Seite
hängt ein Bogen herab. Die rechte Hand ist gesenkt und hielt einige zum Theil am rech-
ten Oberschenkel anliegende Pfeile. Die Oberfläche der Statuette ist verwischt.
Es fehlen: die Nasenspitze, die linke Hand nebst einem Stück des Köchers und die Un-
terschenkel mit den Füssen.
Höhe 0,40 M.
182. Oberkörper eines unbärtigen Herakles, von ähnlicher Art wie JfiJfil79 —
181. Keinerlei Attribute haben sich erhalten. Die Oberfläche ist fast vollständig zerstört.
Es fehlen: die Nasenspitze, das Kinn und sämmtliche Extremitäten.
Höhe 0,21 M.
188. Unbärtiger Herakles (Taf. VH, 2.), mit dem linken Bein ein wenig vortre-
tend. Er hält mit den gesenkten Händen die herabhängenden Hintertatzen des Löwenfells
g^asst. Längs der Rückseite des linken Armes geht ein schmaler viei-seitiger Köcher herab.
Die Bekleidung stimmt mit JßJß 179 — 182 im Wesentlichen überein. Die vorderen End-
stücke des Löwenfells sind auf der Brust zusammengeknüpft. Von guter Erhaltung der
Oberfläche.
Es fehlen : die Nasenspitze, der rechte Arm (die Hand ist erhalten) und die Beine von
def Mitte der Oberschenkel abwärts.
Höhe 0,23 M.
Die 8ammluko Cebnola. 39
184. Bartlose männliche Figur (Herakles?), mit gebogenem und in die Höhe ge-
hobenem rechten Arm eine horizontal am Hinterhaupt anliegende Keule schwingend. Der
linke Arm hängt herab; die linke Hand hielt ein Attribut, von welchem ein kleiner Ueber-
rest am linken Oberschenkel erhalten ist. Der Kopf der Figur ist unbedeckt. Der Körper
ist nicht mit einem Löwenfell, sondern mit einem eng anschliessenden Gewände bekleidet,
das über den Hüften gegürtet ist und bis gegen die Kniee reicht. Die Statuette ist nach-
lässig gearbeiift, hat aber nur in geringem Grade gelitten.
Es fehlen: die linke Hand, der linke Unterschenkel nebst deqi Fuss, sowie der rechte
Fuss.
Höhe 0,27 M.
185. Oberkörper einer männlichen Figur; Wiederholung des Motivs von Iß 184.
An der Oberfläche durchweg beschädigt.
Es fehlen: der rechte Arm sammt der Keule (der Ansatz derselben ist am Hinter-
haupt vorhanden), die linke Hand und die Beine.
Höhe 0,27 M.
186. Unbärtige männliche Figur (Herakles?) mit ursprünglich erhobener Rech-
ten. Der Kopf ist unbedeckt. Die Bekleidung besteht aus einem bis an die Kniee herab-
reichenden und mit kurzen Aermeln versehenen Untergewande, über welches eme kürzere
ärmellose Jacke gezogen ist. Von mittelmässig guter Erhaltung der Oberfläche.
Es fehlen : der rechte Vorderarm mit der Hand , der ganze linke Arm und die Unter-
schenkel sammt den Füssen.
Höhe 0,30 M.
187. Dreigestaltiger Geryon (Taf. VH, 8.). Von den drei Paar Beinen stehen
in der vordem Reihe, vorwärts schreitend gebildet, zwei rechte und ein linkes; die erste-
ren zur Linken des Beschauers, das letztere zur Rechten. Die rechten Vorderarme smd
in die Höhe erhoben, die linken Arme von drei neben einander vor den Oberkörper gehal-
tenen runden Schilden verdeckt. Auf den letzteren sind sehr beschädigte Darstellungen in
flachem Relief angebracht. Auf dem ersten Schild sieht man zur Linken einen nach rechts
gewendeten Mann in ruhiger Haltung stehen. Erträgt ein langes Gewand; sein Oberkörper A^:-; ., .
ist von einem runden Schild verdeckt. Vor diesem Manne schreitet nach rechts eine Cx^c^^»
zweite, mit einem kurzen Gewände bekleidete männliche Figur, welche ein Schwert (?) in
der einen Hand hält. Von rechts her nähert sich eiligst ein dritter Mann mit emporgeho- ^^ ' ^' ' *^
benen Armen. Ueber seiner linken Schulter scheint ein Bogen hervorzuragen. Die Gruppe "^
des mittlem Schildes wird ebenfalls von drei Figuren in aufrechter Haltung gebildet. Die
beiden äussersten sind gegen einander gewendet; die mittlere ist nicht deutlich zu bestim- -1 * -^f. > < »
men. Die Figur rechts trägt ein kurzes Gewand; den Oberkörper verdeckt ein runder
Schild. Von der Darstellung auf dem dritten Schild ist nur noch eine nach rechts ge-
wendet sitzende Figur zu erkennen. Den gemeinschaftlichen Oberkörper des Geryon um-
hüllt ein faltenloses Gewand, welches bis zur Mitte der Oberschenkel herabreicht und über
40 Johannes DoiTll,
den Hüften mit einem breiten Band gegürtet ist. Am untern Theil des Gewandes sind
zwei Kampfscenen in flachem Relief dargestellt. Eine jede besteht aus einem emporgerich-
teten Löwen und einem Mann in kurzem Gewände, der demselben mit erhobenem Schwert
entgegentritt. Die Figur ist nachlässig durchgeführt , namentlich sind die zurücktretenden
Beine von roher Behandlung. Bestossen und zum Theil ganz zerstört sind die Ißeliefdar-
Stellungen.
Die Köpfe des Geryon sammt einem Theil der Schultern haben sich^icht erhalten;
ebenso fehlen sämmtliche rechte Hände; ein Theil der Schildränder ist abgestossen. .
Höhe 0,56 M.
188. Geryon, in der Bildung des Körpers und in der Haltung der Glieder der vori-
gen Figur entsprechend. Jeder Kopf (zwei haben sich erhalten) ist mit einem hohen Helm
bedeckt. Kinn und Wangen sind mit Barten versehen , die als künstlich angesetzt zu den-
ken sind. Die drei Schilde sind ohne Verzierung. Am Vordem Theil des kurzen Gewandes
finden sich einige nicht näher bestimmbare Thiere roh eingeritzt. Die Statuette ist von
ungeschickter Ausführung und hat sehr gelitten. Die beiden Köpfe waren abgebrochen.
Es fehlen: der äussere Kopf rechts vom Beschauer, der äussere emporgehobene Ober-
arm rechts, die Hände des mittlem und des linken emporgehobenen Armes und sämmt-
liche Beine von der Mitte der Oberschenkel abwärts.
Höhe 0,13 M.
189. Geryon; ähnliches Motiv wie J*" 187 und X 188. Auf jedem der drei Schilde
ist ein nicht zu bestimmendes Thier in flachem Relief dargestellt. Ganz rohe Arbeit und
sehr schlecht erhalten.
Es fehlen: der äussere Kopf rechts., ein Theil der erhobenen Vorderarme mit den
Händen, das linke und das mittlere Paar Beine von den Knieen abwärts und die Füsse des
äussern Beinpaares rechts.
Höhe 0,08 M.
190. Knieender Bogenschütz (Taf. VII, 10.)'. Es ist nur die linke Körperhälfte
vorhanden, welche den Schützen im Profil zeigt; die senkrechte Schnittfläche geht ein we-
nig rechts von der Mittellinie des Körpers herab. Er kniete augenscheinlich auf dem rech-
ten Bein; das gebogene linke Bein ist aufgestützt. Die Linke war vorgestreckt und hielt
wol den Bogen. Der Körper ist mit einem bis an die Mitte des Oberschenkels reichenden
Gewände bekleidet , das die linke Schulter unbedeckt lässt und über den Hüften gegürtet
ist. Quer über der linken Hüfte hängt ein breiter flacher Köcher, welcher mit Pfeilen
gefüllt ist. Der obere Rand desselben ist von einem in flachem Relief ausgeführten gewun-
denen Band umsäumt. Die Vorderfläche des Köchers scheint mit einem Thierfell in er-
hobener Arbeit bedeckt gewesen zu sein. Unterhalb des Köchers ragt eine an der Hüfte
herabhängende kurze Schwertscheide hervor. An der Brust und am Oberschenkel finden
sich bedeutende , wie durch Axthiebe hervorgebrachte Beschädigungen ; der grösste Theil
des Köcherüberzuges ist weggebrochen.
Die Sammlung CESNOiiA. 41
fjs fehlen: der Kopf, der Arm, der linke Fuss sammt den Knöcheln, sowie die oberen
Theile des Köchers und der Pfeile.
Höhe 0,76 M.
181. Unbärtiger Krieger. Seine linke Hand ist herabgesenkt und hielt ein nur
in einem kleinen Bruchstück erhaltenes Geräth, vermuthlich einen Bogen. Die vor die
Brust erhobene Rechte war augenscheinlich im Begriff, aus einem schmalen Köcher, der an
der linken Seite der Brust herabhängt, einen Pfeil herauszunehmen. Den Kopf der Figur
bedeckt ein Helm. Der Körper ist mit einem dicht anschliessenden Gei^ande, das mit kur-
zen Aermeln versehen ist, und mit einem Hüftschurz bekleidet, auf dessen Mittelstück zwei
Uraeus-Schlangen in flachem Relief dargestellt sind. Die Statuette ist nicht ohne Geschick
gearbeitet; die Oberfläche von guter Erhaltung.
Es fehlen: die rechte Hand, der von der linken gehaltene Bogen, sowie die Beine von
den Knieen abwärts.
Höhe 0,28 M.
192. Unbärtiger Krieger, dessen Kopf mit einem Helm bedeckt ist. Den linken
Oberarm verdeckt ein grosser runder Schild; der rechte liegt am Körper an. Bekleidet ist
die Figur mit einem glatt anliegenden Gewände, welches kurze Aermel hat, und mit einem
Hüftschurz. Von flüchtiger Ausführung. Die Oberfläche ist ein wenig verwischt.
Es fehlen: die Vorderarme nebst den Händen und die Beine von den Knieen abwärts.
Höhe 0,18 M.
193. Oberkörper eines bärtigen Kriegers. Die Arme sind herabgesenkt. Auf
dem Kopfe ein Helm. Der Rücken der Figur ist von einem grossen runden Schild bedeckt.
Bekleidet ist der Oberkörper mit einem glatt anliegenden Gewände. Auch die Rückseite
der Figur ist ausgeführt. Die Oberfläche hat durch Verwitterung gelitten.
Es fehlt der Unterkörper von den Hüften abwärts.
Höhe 0,17 M.
194. Oberkörper eines bärtigen Mannes (Ammon), dessen Kopf mit Widder-
hörnern versehen ist. Die Arme waren herabgesenkt. Der Oberkörper ist mit einem falti-
gen Gewände bekleidet. Die Figur ist in der Art eines flachen Reliefs behandelt und hat
sehr gelitten.
Es fehlt der Unterkörper von den Hüften abwärts.
Höhe 0,11 M.
196. Ausruhender Jüngling (Taf. VH, 6.). Er stand auf dem rechten Bein und
hatte das linke übergeschlagen. Den linken Vorderarm hat er an einen Baumstumpf ge-
lehnt; ausserdem stützt er sich mit der linken Achsel auf einen Stab. An der rechten
Hüfte ist ein Theil der mit der Innenfläche nach aussen gekehrten rechten Hand erhalten,
woraus sich erkennen lässt, dass der rechte Arm in die Seite gestemmt war. (Auf unserer
Abbildung ist die Hand nicht wiedergegeben.) Die Figur ist unbekleidet bis auf ein Ge-
wandstück, das die linke Schulter und den linken Arm umhüllt. Auch die Rückseite der Sta-
Mtfmoires de TAead. Imp. des sdeneee, YUme Stfrie. 6
42
Johannes Dobll,
tue ist von sorgfältiger Ausführung. Beschädigt ist die Oberfläche hauptsächlich an der
Vorderseite des Körpers.
Es fehlen: der Kopf, der rechte Arm, die linke Hand und der grösste Theil der ün-
terschenkel mit den Füssen; von dem Stab an der linken Achsel und von dem Baumstumpf
sind nur die obersten Theile erhalten.
Höhe 0,93 M.
196. Jüngling mit einer Syrinx (Taf. VII, 7.). Er steht auf dem rechten Bein;
der linke Fuss war zurückgesetzt. Mit der linken Hand hält er eine Syrinx vor der Brust.
Die Rechte ist herabgesenkt. Bekleidet ist der Jüngling nur mit einer auf der Brust zu-
sammengeknüpften Chlamys, welche die Schultern bedeckt und an der Rückseite des
Körpers herabhängt. Die Statuette ist von vernachlässigter Ausfuhrung. Die Oberfläche
hat nicht gelitten.
Es fehlen: der Kopf, die rechte Hand und die Füsse mit einem Theil der Unter-
schenkel.
Höhe 0,27 M.
9
S
197. Weibliche Figur (Maenade?). Mit der Rechten hielt sie ein zum grössten
Theil zerstörtes, aber an einer erhaltenen Tatze erkennbares Thierfell vor der Brust. Der
linke Vorderarm ist ein wenig erhoben. Das in langen Locken herabfallende Haupthaar
wird durch ein schmales Band zusammengehalten. Bekleidet ist der Körper mit einem ge-
gürteten Untergewande , welches bis an die Hüften herabgesunken ist. Die Oberfläche ist
sehr bestossen. Der rechte Oberarm und die Füsse waren abgebrochen.
Es fehlen: die Nase, die rechte Hand mit dem grössten Theil des Thierfells, die linke
Hand und einige Fusszehen.
Höhe 0,63 M.
198. Oberkörper eines jugendlichen Satyrn. Er hat spitze Ohren und ist von
ithyphallischer Bildung. Der Körper ist ohne Bekleidung. Von flüchtiger Arbeit und sehr
beschädigt.
Die Extremitäten fehlen.
Höhe 0,50 M.
199. Unbekleideter bärtiger Satyr (Taf. VH, 1.) mit ausgestreckter Zunge. Er
schreitet mit dem linken Bein vor. Der rechte Unterarm und vielleicht auch der linke Arm
waren ein wenig erhoben. Der Kopf ist mit kleinen Hörnchen und mit Thierohren verse-
hen. Die Oberfläche ist vielfach bestossen, namentlich am Kopf.
Es fehlen: der rechte Vorderarm mit der Hand, der ganze linke Arm und die Beine
von der Mitte der Oberschenkel abwärts.
Höhe 0,17 M.
200. Bärtiger Satyr mit ausgestreckter Zunge, ähnlich gebildet wie X 199. Der
rechte Arm war ein wenig erhoben. Von übler Erhaltung der Oberfläche.
Dm Sammlünq Obsnola. 43
Es fehlen : der rechte Vorderarm mit der Hand, der linke Arm und die Beine Ton der
Mitte der Oberschenkel abwärts.
Höhe 0,15 M.
201. Oberkörper eines bärtigen Mannes. Der mit Thiärohren (?) versehene
Kopf ist zur linken Schulter gewendet. Der Körper ist unbekleidet. Die Oberfläche hat
sehr gelitten.
Die Extremitäten fehlen.
Höhe 0,11 M.
202. Bartloser älterer Mann (Taf. YII, 3.). Er trägt, indem er den Kopf ein
wenig vorgeneigt hat , einen über den Nacken gelegten Weinschlauch , dessen Enden er mit
den vor die Brust erhobenen Händen gefasst hält. Den Kopf bedeckt eine anschliessende
Kappe. Der Körper ist mit einem faltenlosen Gewände bekleidet, welches kurze Aermel hat
und bis an die Fasse herabreicht. Von flüchtiger Arbeit. An der Oberfläche gut erhalten.
Es fehlen: die Nasenspitze und ejn Theil des Schlauches.
Höhe 0,25 M.
203. Gelagerte Figur. Sie liegt, dem Beschauer zugewendet, auf einer Matratze
(?) und stützt sich, indem sie den Oberkörper ein wenig erhoben hat, mit dem linken Ellen-
bogen auf ein untergelegtes Kissen. Der rechte Arm lag am Körper an. Die Bekleidung
besteht aus einem bis an die Füsse herabreichenden faltenlosen Gewände mit kurzen Aer-
meln. Das Gewand war roth bemalt. Von unbeholfener Ausführung. Die Oberfläche
ziemlich gut erhalten.
Der Kopf und der rechte Vorderarm nebst der Hand sind nicht erhalten.
Höhe 0,19 M.
204. Viergespann (Taf. VII, 11.). In dem zweirädrigen Wagen, dAr von den vier
galoppirenden Pferden gezogen wird, stehen zwei nicht deutliche Figuren neben einander.
Von ganz roher Arbeit und sehr beschädigt.
Es fehlen die Köpfe der beiden äusseren Pferde.
Höhe 0,16 M.
205. Viergespann von derselben Art wie das vorhergehende. Mehrfach beschädigt.
Es fehlen die Köpfe der menschlichen Figuren, so wie die der Pferde.
Höhe 0,17 M.
206. Mann zu Pferde. Der linke Arm des Reiters scheint herabgesenkt gewesen
zu sein. Seine Bekleidung besteht aus einem glatt anschliessenden kurzen Gewände. Von
grosser Rohheit der Ausfahrung.
Es fehlen: der rechte Arm und die linke Hand des Reiters, so wie die Beine des
Pferdes.
Höhe 0,18 M.
207. Gruppe (Taf. VII, 16.). Auf einem Sessel mit hoher Rückenlehne aüzt eme
weibliche Figur und hält ein auf ihren Knieen liegendes Kind mit den Händen« umfasst.
6*
44
Johannes Doell,
Bekleidet ist sie mit einem <eiilosen Gewände , welches lange Aermel hat und bis an die
Fflsse herabreicht. Die Kopfbedeckung hat die Form einer glatt anliegenden Kappe, von
der jederseits ein breites Band nach vom herabfällt. Auch das Kind ist von einem Ge-
wände umhüllt; den Kopf bedeckt eine anschliessende Kappe. Von flüchtiger Ausführung
und an der Oberfläche zum Theil bestossen. '
Höhe 0,29 M.
f
208 — 218. Eilf Gruppen von derselben Art wie J6 207; die geringen Abweichun-
gen betrefien einzelne Theile des Gewandes und der Kopfbedeckung. An den Gewändern
finden sich üeberreste von rother Bemalung. Die meisten Gruppen sind reliefartig gebildet
und von roher Ausführung.
Höhe 0,12—0,25 M.
219. Figur mit gerade herabgesenkten Armen. Der Kopf ist mit einer hohen Mütze
von cylindrischer Form bedeckt. Den Körper umhüllt ein mit langen Aermeln versehenes
faltenloses Gewand. Die Figur ist ganz walzenförmig gebildet und geht unterwärts in eine
kreisrunde Basis über. Von grösster Rohheit der Ausführung.
Höhe 0,27 M.
220. Menschliche Figur mit einem Hirschkopf (Taf. VII, 5.). Die Hände halten
den vordem Theil desselben umfasst. Die Bekleidung besteht aus emem faltenlosen Unter-
gewande, welches bis an die Füsse herabreicht; darüber ist eine mit kurzen Aermeln ver-
sehene Jacke gezogen. Von nachlässiger Ausführung und an der Oberfläche vielfach be-
stossen.
Es fehlt der grösste Theil des Hirschgeweihs.
Höhe 0,28 M.
221. Menschliche Figur mit einem Thierkopf unbestimmter Art (Taf. Vü, 4.).
Die Hände liegen vor der Brust. Bekleidet ist die Figur mit einem faltenlosen ünterge-
wande, das bis auf die Füsse herabfällt, und mit einem kurzem Obergewande, welches um
die Schultern und die Arme gezogen ist. Von flüchtiger Technik und ein wenig verwischt.
Höhe 0,23 M.
222. Menschliche Figur mit einem Widderkopf (Taf. VII, 12.), auf einem Sessel
mit hoher Rückenlehne sitzend. Die Unterarme ruhen auf den Seitenlehnen des Sessels.
Der Körper ist mit einem faltenlosen Gewände bekleidet, welches bis auf die Füsse herab-
reicht und mit kurzen Aermeln versehen zu sein scheint. Die Figur ist unbeholfen ausge-
führt und die Oberfläche schlecht erhalten.
Höhe 0,11 M.
223. Menschliche Figur mit einem Widderkopf; Wiederholung des Motivs von
Jg 222. Am Gewände sind Üeberreste von rother Bemalung zu erkennen.
Höhe 0,0^ M.
224. Kuh (?), welche ein Kalb säugt (Taf. VII, 17.). Die Gruppe ist reliefartig be-
handelt und von flüchtigster Ausführung.
Difi Saicmlumg CebnoijA. 45
Es fehlen die Homer der Kuh.
Höhe 0,10 M.
225 — 230. Sechs Figuren von verschiedenen vierfiissigen Thieren, zum Theil von
unbestimmtem Charakter. Sie sind sämmtlich von roher Technik und an der Oberfläche
beschädigt.
Höhe 0,06—0,10 H.
231—234. Vier männliche Köpfe (zwei derselben Taf. VIII, 1. 3.); theils über-
lebensgross, theils von natürlicher Grösse. Sie sind mit einem gekräuselten Bart versehen,
der als künstlich befestigt anzunehmen ist. Das Haupthaar ist über der Stirn Schnecken-
förmig gelockt. Die Kopfbedeckung besteht aus einer anliegenden Kappe, welche oberhalb
einen Zipfel bildet und das im Nacken herabfallende Haar in Form eines Sackes umhüllt.
236. 236. Zwei männliche Köpfe (der eine von ihnen Taf. VIII, 11.). Sie unter-
scheiden sich von den Köpfen der vorhergehenden Gruppe nur dadurch, dass der Bart
nicht als künstlich angesetzt zu denken und das im Nacken herabhängende Haupthaar nicht
von einem Sack umschlossen ist.
237. Männlicher Colossalkopf (Taf. VIH, 6.); von 0,87 M. Höhe. Ein streifiger
und nur am untern Bande gelockter Zeugbart, der als künstlich angelegt aufzufassen ist,
umgiebt Kinn und Wangen. Der Kopf ist mit einer anschliessenden Kappe bedeckt, welche
oberhalb einen Zipfel bildet und im Nacken sackförmig herabhängt, lieber der Stirn eine
Reihe kleiner Löckchen. Mit dem Kopf ist ein Fuss und ein Finger von entsprechender
Grösse gefanden worden.
Abgebildet in der Rev. arch6ol. 1871. To. II. PI 24. und in Harper's New Monthly
Magazine. July 1872. p. 188.
238—244. Sieben männliche Köpfe (vier derselben Taf. Vin, 2. 8. 9. 10.); zum
Theil von natürlicher Grösse, zum Theil mehr als lebensgross. Sie sind von ähnlicher Bil-
dung wie Jg 237; nur ist an einigen der Bart nicht in Streifen geordnet und die Stimlöck-
chen sind nicht bei allen vorhanden. Die Kopfbedeckung von J£ 243 ist mit zwei zusam-
mengeknüpften Bändern versehen.
In Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 194 ist von J6 244 eine Abbil-
dung gegeben.
245—307. Drei und sechzig jugendlich männliche Köpfe (drei derselben
Taf. IX, 1. 2. 3.); theils von natürlicher Grösse, theils weniger als lebensgross. Sie sind
mit einer Kappe bedeckt, welche am obem Theif in einen Zipfel ausgeht und hinterwärts
46 JOHAHMEB DOELL,
in den meisten Fällen sackförmig herabhängt. Einige Köpfe sind mit einem glatt anliegen-
den Zengbart versehen, der als künstlich befestigt anzunehmen ist.
306. Werblicher Kopf <Taf. IX, 5.); LebensgrOsse. Das konstreich geordnete und
im Nacken lockig herabMende Haar ist von einem Band nmschlossen. Die Ohren sind
mit Ohrgehängen , der Hals mit einem aus mehreren Reihen bestehenden Perlenhalsband
geschmflckt.
309. Weiblicher Kopf von ähnlicher Art wie Jß 308.
310 — 328. Zwanzig Köpfe (zwei davon Taf. IX, 6. 7.); von verschiedener Grösse.
Ein glatter Zeugbart, der als künstlich angesetzt zu denken ist, umschliesst Kinn und
Wangen. Die Kopfbedeckung hat die Form einer eng anliegenden Kappe ohne Zipfel, die
im Nacken sackförmig herabhängt.
Eine Abbildung von J6 316 findet sich in Harper's New Monthly Magazine. July
1872. p. 194.
330 — 343. Vierzehn weibliche Köpfe (der eine von ihnen Taf. IX, 4.); von ver-
schiedener Grösse. Die glatt anschliessende und im Nacken sackförmig sich erweiternde
Kappe ist von einem emporstehenden Band umgeben , das mit Rosetten in flachem Relief
besetzt ist. Eine Anzahl von Köpfen ist mit einem glatt anliegenden Zeugbart versehen, wel-
cher als künstlich befestigt anzunehmen ist. An einigen Köpfen sind die Ohren mit Ohrge-
hängen geschmückt.
In Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 200 ist der Kopf J6 330 ab-
gebildet.
344—350. Sieben männliche Köpfe (drei derselben Taf. IX, 8. 9. 13.); von Le-
bensgrösse. Das meistentheils kurz gelockte Haupthaar ist mit einem aus Blättern, Blumen
und Früchten zusammengesetzten Kranz verziert. Der Bart ist schneckenförmig gelockt;
bei einigen Köpfen ist derselbe, wie es scheint, als künstlich befestigt anzunehmen.
Von Jß 346 ist in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 207 eine Abbil-
dung gegeben.
351—357. Sieben männliche Köpfe (drei derselben Taf. IX, 11. 12. 14.); von
Lebensgrösse. Das über der Stirn gelockte Haupthaar ist mit einem Blätterkranz oder mit
einem Band verziert. Der Bart ist in feine Streifen geordnet und wird als künstlich be-
festigt aiänmehmen sein.
Jß 351 ist abgebildet in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 203,
J6 352 in der Rev. arch6oL 1872. PI. 21.
358—408. Ein und fünfzig männlich unbärtige Köpfe (fünf davon Taf. X, 1.
2. 3. 4. 7.). Das Haupthaar bildet eine oder mehrere Reihen von Stimlöckchen und ist
mit einem Kranz von Blättern und Früchten oder mit einem Band geschmückt.
Eine Abbildung von Jß 359 und, wie es scheint, von einigen anderen Köpfen dieser
Gruppe ist in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 204 gegeben.
Difi Saioclümq GbsmolX. 47
408 — 476. Sieben and sechzig jugendlich männliche Köpfe (sechs von ihnen
Taf, X, 11 — 13. 15. 17. 18.); von verschiedener Grösse. Im Haar em Blätterkranz.
In Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 191 sind zwei nicht genau zu
bestimmende Köpfe dieser Gruppe abgebildet; p. 203 sind Abbildungen von JS 409 und
Jg 416, p. 204 ist eine Abbildung von JE 412 gegeben.
476—548. Acht und sechzig Köpfe von Kindern verschiedenen Alters (vier
Köpfe Taf. X, 8 — 10. 14.); von Lebensgrösse. Das Haupthaar ist nur bei wenigen Köpfen
mit einem Blätterkranz geschmfickt.
Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 204 enthält Abbildungen von
J6 476 und Jß 479.
544. Weiblicher Kopf (Taf. X, 5.); von natürlicher Grösse. Das Haar ist schlicht
geordnet. Ein Theil des Obergewandes ist über das Hinterhaupt gezogen. Die Ohren sind
mit Ohrgehängen geschmückt.
545. Weiblicher Kopf (Taf. X, 6.); von Lebensgrösse. Das lockig über den Nak-
ken herabfallende Haupthaar ist mit einem Blätterkranz verziert.
Abgebildet in der Rev. arch6ol. 1872. To. II. PI. 21.
546. Porträtkopf eines älteyn bärtigen Mannes (Taf. X, 16.); lebensgross. Das
spärliche Haupthaar ist bekränzt.
Abgebildet in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 200.
547: Kopf eines bärtigen Kriegers; unter Lebensgrösse. Ein mit Nasenschiene
und Wangenklappen versehener Helm lässt nur die Augen, die Ohren und den Mund un-
bedeckt.
548 — 762. Zweihundert und fünfzehn Köpfe von verschiedenen Typen, ur-
sprünglich meist kleineren Statuen angehörig. Von nachlässiger , zum Theil roher Ausfüh-
rung und erheblich beschädigt.
O. JEtelief».
763. Ganz flaches Relief (Taf. XI, $.). Die Darstellung vertheilt sich auf zwei
über einander angebrachte Abtheilungen. Zur Linken steht, die ganze Höhe der Fläche
einnehmend, auf einer vierseitigen Basis ein Mann (Herakles), der mit einem, wie es
scheint, auch über den Kopf gezogenenen Löwenfell bekleidet ist. Er tritt mit dem lin-
ken Fuss vor und hält in der vorgestreckten Linken einen Bogen. Mit der Rechten, ist er
wahrscheinlich im Begriff, aus einem am Rücken hängenden, aber nicht deutlich wahr-
» nehmbaren Köcher einen Pfeil herauszunehmen. In der obem Hälfte der Platte zur Rechten
sieht man einen dreiköpfigen Hund (Orthros) nach links laufen; in dem einen Halse dessel-
48 JOHAHNBS DOELL,
ben steckt ein von Herakles bereits abgeschossener Pfeil. Die untere Hälfte der Platte
wird zum grössten Theil von einer nach rechts gehenden Rinderheerde (des Geryon) ans-
geftült. Hinter dieser schreitet ein Mann (Eurytion) einher, der einen grossen Bart und
lang herabfallendes Haupthaar hat und nur mit einem am Rttcken herabhängenden Mäntel-
chen bekleidet ist. Er hat seinen Kopf zurückgewendet und scheint mit der in die Höhe
gehobenen Rechten einen Stein nach Herakles hin werfen zu wollen. Mit der vor die Brust
erhobenen Linken trägt er einen Palmbaum. Das Relief hat sehr gelitten, besonders die
Figur des Herakles, die am obem Theil nur in einzelnen sehr flachen Umrissen erkeimbar
ist. Die Ränder der Platte sind, bestossen, die unteren Ecken weggebrochen. ^
\ Höhe 0,54 M.; Breite 0,90 M.
Abgebildet m der Rev. arch6ol. 1872. To. IL PL 21.
764. Relief (Taf. XI, 3.). In der Mitte sitzt auf einem Sessel mit hoher Rücken-
lehne, nach rechts gewendet, ein mit Ober- und Untergewand bekleideter bärtiger Mann
(Zeus?). Mit der Linken hält er ein langes Skeptron (?) und in der herabgesenkten Rechten
einen nicht völlig deutlichen Gegenstand, wahrscheinlich einen Donnerkeil. An jeder Seite
des sitzenden Mannes steht, dem Beschauer zugekehrt, eine bekleidete kleinere Figur mit
nicht zu bestimmenden Attributen. Das Relief ist beschädigt, der obere stark vorsprin-
gende Rand der Platte, so wie der rechte Rand sind zum grössten Theil weggebrochen.
Unterhalb der Gruppe befindet sich die vertiefte Inschrift :
Höhe 0,31 IL; Breite 0,14 M.
765. Flaches Relief (Taf. XI, 1.). Links sitzt auf einem Sessel, nach rechts ge-
wendet, ein in Unter- und Obergewand gehflUter Mann, der mit der Linken ein langes
Skeptron und in der ein wenig erhobenen rechten Hand einen undeutlichen Gegenstand
hält. Vor dem sitzenden Manne steht ein vierseitiger Altar und hinter diesem ein grosser
Baum. Denselben nähern sich von rechts her vier hinter einander schreitende bekleidete
Figuren. Sie haben sämmtlich, den Gott adorirend, den rechten Arm erhoben und halten
in der linken Hand ein undeutliches Attribut. Das Relief ist sehr verwischt; die Platte war
in drei Stücke gebrochen. Unterhalb der Darstellung die mehrfach verwischte vertiefte
Inschrift :
Höhe 0,18 M.; Breite 0,28 M.
Die Sammlung Cesnola. 49
766. Flaches Relief (Taf: XI, 5.). Darstellung von drei sich an einander anschlies-
senden Scenen: ein Symposion, ein heiliger Tanz und Adoration eines Gottes, untere Dar-
stellung : Zur Rechten ein Symposion von fünf mit den Unterkörpern nacli links gelagerten .
männlichen Figuren und einer sitzenden weiblichen Figur. Die ersteren sind mit Ober-
und Untergew&ndern bekleidet und halten in der Hand je eine Schale; eine der Figuren
nähert ihre Schale dem Munde. Im Vordergrunde rechts sitzt, nach links gewendet, die in
ein 'Obergewand gehüllte weibliche Figur und bläst die Doppelflöte. Vor ihr auf dem Erd-
boden steht ein grosser Krater. Ueber demselben ist mit rother Farbe eine auf unserer Ab-
bildung nicht wiedergegebeue Amphora gemalt. Links von der gelagerten Gruppe führen
zwei weibliche und drei männliche Figuren, indem sie einander an der Hand gefasst halten,
einen Reigen ("y^pavog) auf. Die weiblichen Figuren sind mit Ober- und Untei^ewändem,
die männlichen mit gegürteten kurzen Untergewändern bekleidet. Obere Darstellung: Zur
Rechten sitzt auf einer vierseitigen Erhöhung , nach links gewendet , ein Jüngling (ApoUon,
vielleicht der delische), welcher mit Ober- und Untergewand bekleidet ist und bekränzt zu
sein scheint. Mit der herabgesenkten linken Hand hat er eine auf den Erdboden gesetzte
Leier gefasst; in der vorgestreckten rechten Hand hält er eine kleine Schale. Vor dem
Jüngling. steht ein hoher Altar, welchem sich von links her sechs mit Ober- und Unterge-
wändem bekleidete Figuren adorirend nähern: zuerst ein Mann; hinter diesem eine Frau,
die im linken Arm ein kleines Kind zu tragen scheint; zwei Knaben, von denen der erste
mit der ^erabgesenkten rechten Hand eine kleine Vase trägt; zuletzt zwei Mädchen. Am
Haupthaar sämmtlicher Figuren des Reliefe haben sich Ueberreste von rother Farbe er-
halten. Die Platte ist in mehrere Theile gebrochen; ein Zwischenstück fehlt. Oberhalb
des' Kraters finden sich die vertieften Buchstaben :
Höhe 0,31 M.; Breite 0,48 M.
767. Relief (Taf. XI, 2.), aus zwei über einander angebrachten Darstellungen beste-
hend. Oberhalb zur Rechten sitzt auf einem Sessel mit hoher Rückenlehne, nach links ge-
kehrt, eine nicht vollständig erhaltene, wahrscheinlich männliche Figur, die mit einem lan-
gen Gewände bekleidet ist und die rechte Hand erhoben hat. Lmks steht ein ungewöhnlich
geformter Altar (?). Die untere Darstellung besteht aus zwei mit langen Gewändern be-
kleideten männlichen Figuren in aufrechter Haltung, welche, gegen einander gewendet,
sich beide Hände reichen. Zwischen den Männern liegt am Boden ein Hammer mit empor-
gerichtetem Stiel. Rechts von der Gruppe steht ein grosser vierseitiger Altar. Das Relief
ist bestossen. Der obere Rand und die obere linke Ecke der Platte sind nicht erhalten.
Rechts von der untern Darstellung die vertiefte Inschrift:
Höhe 0,20 M.; Breite 0,31 M.
M^moIrM de riosd. Imp. d« soieaoM, Yllnt EWrie. 7
50 JOHANKSB DOELL,
768. Bruchstück eines Reliefs (Taf. XI, 4.). Eine weibliche Figur, deren Kopf
und linker Arm nicht erhalten sind, stejit dem Beschauer gerade zugewendet und hält ih-
ren rechten Arm quer vor der Brust. Die Bekleidung besteht aus einem langen Chiton
mit gegürtetem Ueberschlag und aus einem Obergewande , das am Rücken herabhängt. An
der rechten Seite der Frau steht auf einer vierseitigen Basis , ebenfalls dem Beschauer zu-
gekehrt, ein unbekleideter Knabe, der seinen linken Arm erhoben hat. Am Gewände der
weiblichen Figur finden sich Ueberreste von rother Bemalung. Das Bruchstück ist beschä-
digt. Oberhalb der rechten Schulter der weiblichen Figur die vertieften Buchstaben :
Höhe 0,21 M.; Breite 0,10 M.
769. Bruchstück eines Reliefs. Erhalten hat sich der nach links gewendete
Oberkörper eines unbärtigen Mannes. Die Arme sind herabgesenkt. Die Bekleidung be-
steht aus einem faltenreichen Gewände, welches über die linke Schulter gezogen ist und
den linken Arm umhüllt. Das Gewand war roth bemalt. Links vor der Figur der An-
fang einer vertieften Inschrift:
Höhe 0,07 M.; Breite 0,14 M.
770. Relief an der Seitenfläche eines vierseitigen Blocks. Sechs männliche Figu-
ren von verschiedener Grösse schreiten hinter einander nach rechts. Sie sind mit kurzen
Gewändern bekleidet und halten undeutliche Geräthe in den Händen. Die Oberfläche der
Figuren ist beinahe ganz verwischt.
Höhe. 0,45 M,; Breite der Hanpt- nnd Rackseite 0,27 M.; Breite jeder Nebenseite 0,21 M.
771. Bruchstück eines Reliefs. Zwei bekleidete Figuren gehen hinter einander
nach rechts. Von schlechter Erhaltung, unterhalb der Figuren einige beschädigte kypri-
sche Buchstaben.
Höhe 0,18 M.; Breite 0,10 M.
772. Flaches Relief (Taf. XI, 8.). In der Mitte zwei mit einander kämpfende vier-
flissige Thiere. An jeder Seite der Gruppe und derselben zugewendet steht eine mensch-
liche Figur. Die zur Linken ist mit einem kurzen Gewände bekleidet und hält einen nicht
zu bestimmenden Gegenstand in den Händen; die Figur rechts trägt ein langes Gewand
und scheint sich auf einen Stab zu stützen. Das Relief hat sehr gelitten.
Höhe 0,45 M.; Breite 0,64 M.
773. Flaches Relief (Taf. XI, 9.). Eine nackte menschliche Figur steht, nach
rechts gekehrt, zwischen zwei Löwen, welche sich mit zurückgewendeten Köpfen an ihr
emporgerichtet haben, und ringt mit denselben. Am obem Theil ist das Relief verwischt.
Höhe 0,43 M.; Breite 0,45 M.
Die Sammlükg.Cesnola.
51
774. Relief bruchstück. Erhalten ist nur der Yorderkörper eines emporgerichteten
vierfüssigen Thieres.
Höhe 0,44 M.; Breite 0,69 M.
775. Relief (Taf. XI, 7.). Dargestellt ist eine sich emporringelnde Üraens-Schlange,
welche ihren Kopf nach rechts wendet; unter ihr ein nach rechts gekehrter Delphin. Vor
dem Kopf der Schlange befindet sich die zum Theil verwischte Inschrift:
Höhe 0,37 M.; Breite 0.31 M.
776. Grabrelief (Taf. XII, 4.), oberhalb mit einem einfachen (Griebel versehen. Zur
Linken sitzt auf einem Sessel, ein wenig nach rechts gewendet, eine weibliche Figur, die
mit einem langen Chiton und einem über das Hinterhaupt gezogenen Himation, so wie mit
Schuhen bekleidet ist. In den Ohren trägt sie Ohrgehänge. Ihre linke Hand, welche einen
undeutlichen Gegenstand umfasst hält , hat sie bis zur Wange erhoben ; ihre Rechte reicht
sie einem vor ihr auf einem Sessel sitzenden, dem Beschauer zugewendeten bärtigen Manne,
dessen Haupthaar mit einem Kranz geschmückt ist. Bekleidet ist er mit einem Ober- und
üntergewande , so wie öiit Schuhen. Seinen linken Ellenbogen hat er auf die Seitenlehne
des Sessels gestützt und seine linke Hand, die einen nicht zu bestimmenden Gegenstand
hält, bis zur Wange erhoben. Das Relief ist sehr bestossen.
Höhe 1,19 M.; Breite 0,58 M.
777. Bruchstück eines Grabreliefs. Erhalten sind die dem Beschauer zugewen-
deten Oberkörper von zwei nach links gelagerten bekleideten Figuren, deren Köpfe bekränzt
zu sein scheinen. Den linken Ellenbogen haben Beide auf untergelegte Kissen gestützt und
die linke Hand an die entsprechende Wange gelegt. Mit der rechten Hand halten sie einen
nicht bestimmbaren Gegenstand vor der Brust. Die Oberfläche ganz zerfressen.
Höhe 0,46 M.; Breite 0,45 M.
778. Bruchstück eines Grabreliefs (Taf. XII, 3.). Auf dem obem Rande der
Platte ein nach rechts liegender Löwe in runder Ausfuhrung, von dem nur der Vorder-
körper erhalten ist. Vom Relief ist der dem Beschauer zugewendete Oberkörper eines auf
einer Kline nach links gelagerten bärtigen Mannes erhalten. Er scheint bekleidet zu sein
und trägt im Haar einen Bl|ltterkranz. Mit dem linken Vorderarm stützt er sich auf ein
Kissen und in der linken Hand hält er einen nicht ganz deutlichen Gegenstand, vielleicht
einen Beutel. Vor der Kline steht ein niedriges Tischchen, auf welchem einige kleine Ge-
genstände liegen. Zur Linken stand eine zweite Figur, von welcher nur ein Fuss erhalten
ist. Das Relief hat sehr gelitten.
Höhe 0,67 M.; Breite 0,48 M.
7*
52
Johannes Doell,
779. Fragment eines Grabreliefs (Taf. XII, 1.). Auf dem obem Rande der Platte
ist ein nach rechts liegender Löwe von rund ausgefllhrten Formen angebracht, von welchem
sich nur der Hinterkörper erhalten hat. Dargestellt ist eine nach links gelagerte , mit
Unter- und Obergewand bekleidete Figur, deren Kopf nicht mehr vorhanden ist. Zu ihren
Füssen steht , nach rechts gewendet , eine mit einem langen Gewände bekleidete kleinere
Figur, welche mit der vorgestreckten Linken eine kleine Vase (?) trägt. Das Relief ist ein
wenig verwischt.
Höhe 0,56 M.; Breite 0,39 M.
780. Bruchstück eines Reliefs, welches an der Seitenfläche eines vierseitigen
Blocks angebracht war. Das Relief bot zwei über einander dargestellte Scenen dar. Ober-
halb : Ein bärtiger Mann mit kappenförmiger Kopfbedeckung ist auf einer Kline nach links
gelagert, indem er sich mit dem linken Ellenbogen auf ein Kissen stützt. Der Kopf ist
nach links gewendet. Vor dem letztem sieht man die Hände einer nicht mehr erhaltenen
Figur. Unterhalb: Ein grosser Hund sitzt, nach links gekehrt, vor einer Säule, an welche
er mit seiner Halskette befestigt ist. Vor dem Hunde steht, demselben zugewendet, eine
fast vollständig zerstörte Figur. Die Oberfläche des Reliefs ist verwittert. Am obem Theil
des Blocks der Anfang einer vertieften Inschrift:
Höhe 0,24 M.; Breite der Hauptseite 0,08 M.; der Seitenflächen 0,10 M.
781. Grabrelief (Taf. XIi,.8.). Ein dem Beschauer zugewendeter Knabe in auf-
rechter Haltung trägt in der herabge^enkten Linken einen Vogel und nähert dem Schnabel
desselben seine rechte Hand. Die Bekleidung der Figur besteht aus einem bis zu den
Knieen herabreichenden Gewände mit kurzen Aermeln. Das Relief ist von schlechter Er-
haltung.
Höhe 0,78 M.; Breite 0,43 M.
782. Bruchstück eines Grabreliefs (Taf. XII, 7.). Erhalten ist ausser einem
kleinen Stück der Grundfläche nur der Kopf und ein Theil des Oberkörpers einer dem Be-
schauer zugewendeten weiblichen Figur. Das schlicht geordnete Haupthaar ist von einem
breiten Band umschlossen. Den Körper bedeckt ein Chiton mit kurzen Aermeln. Der
rechte Oberarm ist gesenkt ; die bis zur Wange erhobene linke Hand hält einen kugelförmi-
gen Gegenstand umschlossen. . Vielfach beschädigt.
Höhe 0,43 M.; Breite 0,53 M.
783. Bruchstück eines Grabreliefs (Taf. XII, 5.). Es ist das Brustbild einer
dem Beschauer zugewendeten weiblichen Figur nebst einem Theil der Grundfläche erhalten.
Die Figur ist mit einem Untergewande und einem über das Hinterhaupt gezogenen Oberge-
wande bekleidet, welches auch die bis zur Wange erhobene linke Hand umhüllt. Der rechte
Oberarm ist herabgesenkt. Der Hals ist mit einem Halsring geschmückt. Von schlechter
Erhaltung.
Höhe 0,52 M.; Breite 0,31 M.
Die Sammlung Cbbnola. 53
784, Bruchstück eines Grabreliefs (Taf. XII, 2.). Auf dem stark vorspringenden
obem Rande der Platte ein rund ausgeführter, nach rechts gewendeter Löwe, von welchem
sich nur der Hinterkörper erhalten hat. Vom Relief ist das Brustbild eines dem Beschauer
zugekehrten Jünglings erhalten. Seine Oberarme sind herabgesenkt. Den Oberkörper be-
deckt ein mit kurzen Aermeln versehener Chiton. Das Haupthaar ist mit einem Band ver-
ziert. Das Relief ist bestossen.
Höhe 0»75 M.; Breite 0,47 M.
I>. Veirscilieclene <3^eg;*enst&nd[e.
785. Grabdenkmal (Taf. XII, 9.) von der Form einer kleinen Säule, welche mit ei-
ner Basis versehen und am obem vorspringenden Rande gegliedert ist. Die horizontale
obere Fläche enthält eine vierseitige Vertiefung, die möglicher Weise zur Aufiiahme eines
Pinienzapfens von Kalkstein bestimmt war. (Vgl. Jß 787 un^ Taf. XII, 11.) Am Schaft
ist innerhalb einer nischenartigen Aushöhlung ein in Relief ausgefiihrtes weibliches Brust-
bild dargestellt, dessen Hals mit einem Halsring geschmückt ist. Die Brust ist mit einem
Chiton bekleidet. Unterhalb der Büste steht die (auf unserer Abbildung nicht wiederge-
gebene) vertiefte Inschrift :
KPAThAXPhC
ThXAlPe
Höhe 0,75 M.; Durchmesser des Schafts 0,18 M.
Gefunden bei Alambra.
786. Grabsäule von ähnlicher Form wie Jß 785. Am Schaft die in Relief ausge-
führte Büste eines Kindes. Unterhalb derselben die vertiefte Inschrift :
APTfeMlAOPeXPhCTeXAlPt
Höhe 0,77 M.; Durchmesser des Schafts 0,23 M.
Gefunden bei Alambra.
787. Grabsäule (Taf. XII, 11.) von ähnlicher Form wie Jß 785 und Jß 786; doch
ist der Schaft ohne figürliche Darstellung. Oberhalb ist in neuerer Zeit ein isolirt gearbei-
teter Pinienzapfen von Kalkstein eingefügt, welcher am untern Ende in einen vierseitigen
Vorsprung ausgeht, dessen Grösse der an der obem Fläche der Grabsäule angebrachten
Vertiefung entspricht. (Sechs solcher Pinienzapfen sind zusammen mit mehreren Grab-
säulen aufgefunden worden.) Am Schaft die vertiefte Inschrift :
ATTO AiiJ
N I AH
XPHCTE
XAIPE
54
Johannes Dobll,
Höhe 0,44 M.; Darchmesser des Schafts 0,21 M.
Gefunden bei Dali.
788. Runde Votivscheibe (Taf. XIII, 2.) mit einer unbärtigen Maske in erho-
bener Arbeit. Die Augensterne sind vertieft. Am Haupthaar, an den Augäpfeln und den
Lippen sind üeberreste von rother Farbe erhalten. Die Oberfläche ist verwittert.
Höhe 0,11 M.
789. Viereckige Votivscheibe (Taf. XIII, 7.). Dargestellt ist in flachem Relief ein
Paar Augen von natürlicher Grösse. An den Augenlidern Spuren von rother Bemalung.
790. 791. Zwei Votivscheiben. Auf jeder dierselben ist ein in flachem Relief aus-
geführtes Paar Augen von natürlicher Grösse dargestellt.
792. Votivscheibe (Taf. XIII, 1.), oberhalb abgerundet. Ein Auge von natürlicher
Grösse; flaches Relief.
793. 794. Zwei Votivscheiben mit derselben Darstellung wie J6 792.
795. Viereckige Votivscheibe (Taf. XIII, 6.). Zwei gegen einander gewendete
menschliche Ohren von natürlicher Grösse.
796. Fünfeckige Votivscheibe (Taf. XIII, 3.). Ein mit einem Ohrgehänge ge-
schmücktes rechtes Ohr von natürlicher Grösse.
797. Längliphe Votivscheibe (Taf. XIII, 8.). Ein Mund von natürlicher Grösse.
Oberhalb desselben ist ein Paar Augen in flachstem Relief angedeutet.
798. Emporgerichteter Daumen (Taf. XIII, 9.); von mehr als natürlicher Grösse.
Ar ist rund gearbeitet und mit einer Art Basis versehen.
•
799. Emporgerichteter Finger; von ähnlicher Bildung wie J6 798.
800. Viereckige Votivplatte (Taf. XIII, 5.) mit einem in Relief ausgeführten
Phallos von natürlicher Grösse.
801—803. Drei Votivscheiben mit ähnlicher Darstellung wie Iß 800.
804. Runde Votivscheibe (Taf. XIII, 4.). Phallos eines Knaben; von natürlicher
Grösse.
805. Lampe (Taf. XIII, 19.) für einen Docht. Sie ist am Boden eines tempelartig
geformten Behältnisses angebracht und bildet mit dem letztern ein Ganzes. An jeder Seite
der Oeffiiung des Behältnisses eine mit Cannelüren versehene ionische Halbsäule. Oberhalb
beschädigt.
Höhe 0,23 M.; Breite der Vorderseite, so wie der anderen Seitenflächen 0,30 M.
806. Lampe von ähnlicher Form wie Jß 805, doch ein wenig kleiner. Die Halb-«
Säulen sind nicht cannelirt.
in
807. Massive Vase (Taf. XIII, 1 1 .), ohne Henkel und Fuss. Oberhalb ist sie mit einem
Relief ausgeführten Kranz von Epheublättern und mit zwei grossen Palmetten verziert.
Höhe gegen 0,75 M.
Die Saumlükg Gkbnola. 65
808. Kleine Schale (Taf. XIII, 13.), ohne Henkel und Fuss. Die Mündung ist mit
einer Ausgussrinne versehen.
809 — 814. Sechs kleine Sclialeir von ähnlicher Form wie J€ 808.
815. Kleines vierseitiges Gefäss (Taf. XIII, 14.); von ungewöhnlicher Form.
Die Ränder der Mündung sind ausgezackt. Das Gefäss ist mit vier Füssen versehen.
816. 817. Zwei kleine Gefässe (Taf. XIII, 17. 18.) in Form von cylindrischen
Bechern, deren Wandung gegliedert und in der Mitte eingezogen ist.
818. Handhabe (Taf. XIII, 10.) von einem schaufeiförmigen Geräth, am freien Ende
in einen Widderkopf ausgehend.
Länge gegen 0,30 M.
819—822. Vier Handhaben von derselben Form wie J€ 818.
823. Doppelhandhabe (Taf. XIII, 12.) von einem schaufelartigen Geräth. Die in
einander laufenden freien Enden sind mit einem Widderkopf versehen.
824. Architektonisches Bruchstück (Taf. XIII, 22.). Auf einer flachen Basis
sind zwei von einander abgewendete geflügelte Sphinxe gelagert , deren Oberkörper weiblich
gebildet sind. Von den Köpfen ist nur der eine erhalten; er ist dem Beschauer zugekehrt
und mit einem Band geschmückt. Die Hinterkörper sind an einander gelehnt ; die eine
Vordertatze ist über die andere gelegt. An die fast rund gebildete Gruppe schliesst sich
eine hintere senkrechte Fläche an. Die Oberfläche ist beschädigt.
Höhe 0,44 M.; Breite 0,55 M.
825. Architektonisches Bruchstück (Taf. XIII, 20.); mit ähnlicher Darstellung
wie J6 824, doch von grösserer Rohheit der Ausführung. Die Gruppe ist an der Rückseite
ohne Grundfläche. An die flache Basis schliesst sich untefhalb eine senkrechte Plätte an,
auf deren Vorderseite ein in flachem Relief ausgeführtes Auge (?) dargestellt ist. Die Köpfe
der Sphinxe sind nicht erhalten.
Höhe 0,34 M.; Breite 0,36 M.
826. Architektonisches Bruchstück (Taf. XIII, 16.). Zwei Löwen liegen von
einander abgewendet und die Köpfe dem Beschauer zukehrend auf einer Basis , indem sie
ihre Hinterkörper an einander lehnen und die eine Vordertatze über die andre gelegt haben.
An der Vorderseite der nach unten sich verjüngenden Basis ist eine geflügelte Sonnenscheibe
in flachem Relief dargestellt. Die Gruppe ist wenig durchgeführt und hat an mehreren
Theilen durch Bestossung gelitten.
Höhe 0,36 M.; Breite 0,60 M.
827. Säulenkapitäl. An einen würfelförmigen Abacus, dessen Seitenflächen mit
drei horizontalen Reihen von Zickzack-Ornamenten in flachem Relief versehen sind, schliesst
sich unterhalb ein Kelch, der ringsum mit emporgerichteten Blätterzweigen in flachem Re-
lief verziert ist. Von nachlässiger Technik.
Höhe 0,33 M.; Breite der Platte 0,32 M.
56 JOHAKHISB DOBLL,
Abgebildet in der Rev. archöol. 1871. To. IL p. 367. Fig. 4.
828. Pfeilerkapitäl (Taf. XIII, 21.). Es besteht aus einer dünnen Platte, auf
welcher volutenartig gewundene Zweige und zwischen diesen blattförmige Ornamente in
flachem Relief angebracht sind. Am obern Theil des Kapitals ist eine unbärtige Masl^e dar-
gestellt. Von flüchtiger Ausführung und in mehrere Stücke gebrochen.
Höhe 0,59 M.; Breite 0,48 M.
829. Säulenbasis (siehe die Abbildung auf Seite 7). Auf einer vierseitigen Plinthe
ruht ein oberhalb abgestumpfter Kegel, dessen Oberfläche mit abwärts gerichteten gewun-
denen Streifen in Relief bedeckt ist.
Höhe 0,40 M.; Breite der Plinthe 0,59 M.
Abgebildet als Kapital einer Säule in der Rev. archeol. 1871. To. II. p. 366. Fig. 3.
880. Fragmentirte kleine Platte (Taf. XIII, 15.) mit Darstellung in flachem
Relief. Unter einer grossen Pflanze (Platane?) sitzt an jeder Seite ein nach aussen gewen-
deter Vogel, wahrscheinlich ein Adler.
DiB Sammlukg Cbsnola.
57
IL Bildwerke von Marmor.
831. Statue der Kybele (Taf. VII, 15.). Sie sitzt auf einem Felsstück und hat die
Füsse auf den Rücken eines unter denselben gelagerten Löwen gesetzt, welcher nach rechts
gerichtet ist, den Kopf aber dem Beschauer zuwendet. Bekleidet ist die Göttin mit einem
gegürteten langen Chiton und einem Oberge wände, welches auf die Eniee herabgefallen ist.
An den Füssen, von denen nur der linke erhalten ist, trägt sie Sandalen. Der rechte Fuss
war besonders angesetzt. Die Rückseite der Statue ist nicht ausgeführt. An der Oberfläche
finden sich nur geringe Beschädigungen.
Es fehlen : der Kopf, beide Arme und der rechte Fuss.
Höhe 0,55 M.
Gefunden bei Karavostasi.
832« Torso eines unbekleideten Jünglings (Taf. VII, 13.). £r stand auf dem
linken Bein und trug mit der Linken, die er auf einen Baumstumpf gestützt hat, einen
nicht mehr genau bestimmbaren Gegenstand, vielleicht ein vierfüssiges Thier. Auch die
Rückseite der Figur ist ausgeführt. Die Oberfläche hat durchgängig durch Bestossung ge-
litten; ganz verstümmelt ist der von der linken Hand gehaltene Gegenstand.
Es fehlen: der Kopf, der rechte Arm sammt der Hand, das ganze rechte Bein, das
linke von der Mitte des Oberschenkels abwärts und der untere Theil des Baumstumpfs.
Höhe 0,54 M.
Gefunden bei Lamaka.
833. Bruchstück einer Basis (Taf. VII, 14.). Erhalten ist eine in Relief ausge-
führte Darstellung. Zur Rechten schreitet taumelnd ein unbekleideter Silen, dessen Ober-
körper dem Beschauer zugewendet ist, nach links vor. Ef unterstützt eine trunkene Mae-
nade, indem er dieselbe mit der Rechten um die Hüften fasst und ihren linken Arm, den
er um seinen Nacken gelegt hat, mit der linken Hand festhält. Die unbekleidete Maenade,
an deren Rücken ein wallendes Obergewand herabhängt, ist dem Beschauer zugewendet und
schreitet mit dem linken Fuss vor. In der herabgesenkten Rechten hält sie eine nach unten
gerichtete Fackel. Die Oberfläche des Reliefs ist mehrfach zerstört.
Höhe 0,55 M.
Gefunden bei Lamaka.
MemoiiM de TAead. Imp. dei sdenoM, VUme Seri«. 8
58
JOHAHNVB Doaiili»
884. Sarkophag (Taf. XII, 6.), dessen Form im Allgemeinen der menschlichen Ge-
stalt entspricht. Er besteht aus zwei Theilen , von denen der obere den Deckel bildet. Der
am obem Ende des Deckels in Relief ausgeführte unbärtige Kopf hat kurzgelocktes Haar,
von welchem jederseits drei lange Locken auf die Brust herabfallen. Von vortrefflicher
Erhaltung.
Länge 2,02 M.; Höhe 0J7 M.; Breite 0,98 M.
Gefunden bei Lamaka.
885. Vierseitiger Sarkophag (Taf. XII, 10.). An der Vorderseite in der Mitte
zwei neben einander hängende Blätterkränze in flachem Relief; an jeder Seite derselben
steht, nach ihnen hin gewendet, ein Stier. Ausserdem ist in jedem obem Winkel der Vor-
derseite und der Nqbenseiten des Sarkophags ein in Relief ausgefiihrter ringförmiger Griff
angebracht. Die Rückseite ist leer. Der Sarkophag ist mit einem in mehrere Stücke ge-
brochenen (auf unserer Abbildung nicht wiedergegebenen) Deckel von der Form einer vier-
eckigen flachen Platte versehen. Im Ganzen von guter Erhaltung. .
Länge 1,81 M.; Höhe 0,52 M.; Breite 0,52 M.
Gefanden bei Lamaka.
886. Kapital einer Säule. Den vierseitigen Kelch umgeben vier Akanthosblätter;
zwischen ihnen winden sich an jeder Seite des Kelchs zwei Stengel bis zu den Ecken des'
Abacüs empor. Der letztere ist in der Mitte der eingezogenen Ränder mit einer Blume
verziert. Nur drei Seiten des Kapitals sind ausgeführt. Von nachlässiger Arbeit.
Höhe 0,28 M.
Gefunden bei Lamaka.
Da SAwniüira CeshoiiA.
59
III. Gegenstände von Terracotta.
')•
•
837. Stehende weibliche Figur (Taf. XIV, 2.). Die Arme liegen quer unter der
Brust. Die mit Löchern versehenen Ohren trugen ursprünglich Ringe (vgl. J6 840.). Der
Unterkörper ist pfeilerartig gebildet. Von grösster Rohheit der Formen.
838. Weibliche Figur (Taf. XIV, 3.), in der Haltung mit X 837 übereinstimmend.
Am Unterkörper scheint eine Gewandung durch vertiefte Linien angedeutet zu sein.
839. Stehende weibliche Figur (Taf. XIV, 8.). Die Arme sind vom Körper frei
abgelöst; die Hände liegen vor der Brust. Auch die Füsse sind angegeben. In den Ohren
sind Löcher angebracht, welche zur Aufnahme von Ringen bestimmt waren. Den Körper
umhüllt ein faltenloses Gewand. Von unbeholfenster AusfOhrung.
840. Weibliche Figur (Taf. XIV, 7.). Sie steht mit geschlossenen Beinen und hat
die Arme quer vor die Brust gelegt. In den mit Löchern versehenen Ohren hängen je zwei
bewegliche Ringe. Am Hals ist durch vertiefte Streifen ein Halsband angedeutet; in ähn-
licher Weise ist ein Schamgürtel angegeben. Die Körperformen von ungeschickter Anlage.
841. Weibliche Figur (Taf. XIV, 9.); von ähnlicher Haltung wie die vorige. Die
Hände liegen vor der Brust. Die Ohren tragen keine Ringe. Am Hals ist durch zwei «mit
dunkler Farbe aufgetragene Streifen ein Halsband angedeutet. Ein Schamgürtel ist durch
vertiefte Umrisse angegeben. Wenig durchgebildet.
842. 843. Zwei weibliche Statuetten, im Wesentlichen mit X 841 überein*
stimmend.
844. Weibliche Figur (Taf. XIV, IL), mit dicht geschlossenen Beinen stehend.
Sie hält in den vor die Brust erhobenen Händen je einen undeutlichen Gegenstand. Ein
Theil des Haupthaars fällt in breiten Flechten über die Schultern nach vom herab. ' Die
Figur ist ganz nackt. Flüchtige Ausführung.
1) Die Umstftnde erlaubten nicht, die gesammten Ter-
racottafiguren einzeln zu messen. Man hat sich daher
die letzteren von der gewöhnlichen Grösse der sonstigen
Figuren aus gebranntem Thon zu denken , also von etwa
0y0e^0,26 M. Höhe. Ich bemerke ausdrflcklich, dass die
gegenseitigen Grössenverhältnisse der betreffenden Ab-
bildungen von dem zufälligen Maasstab der denselben zu
Gründe liegenden Photographieen abh&ngig waren und
daher nicht auf die Originale zu übertragen sind.
60 JOHAKKES DOBLL,
845 — 849. Fünf weibliche Figuren; von ähnlicher Bildung wie die vorherge-
hende.
850. Weibliche Figur (Taf. XIV, 10.). Die Fasse sind geschlossen. Die Hände
liegen an den Hüften an. Um den Hals ein mit schwarzer Farbe gemalter Querstreifen.
Durch eingeritzte Linien ist ein Schamgürtel angegeben. Von wenig durchgeführten Kör-
performen.
851 — 857. Sieben weibliche Figuren von derselben Art wie Iß 850.
858. Weibliche Statuette (Taf. XIV, 4.). Die Füsse sind geschlossen. Den linken
Ann lässt die Figur herabhängen ; in der vor die Brust gelegten rechten Hand scheint sie
eine Bltime zu halten. Der Kopf ist mit einer Kappe bedeckt, welche eine Reihe von Stirn-
löckchen frei lässt; an jeder Seite filllt ein breites Band auf die Schulter herab. Die Ohren
sind mit Ohrgehängen^, der Hals ist mit einem reichen Halsband geschmückt. Am Vorder-
körper ist die Figur unbekleidet; an der Rückseite des Körpers hängt ein langes Gewand
herab. Die Ausführung der einzelnen Theile ist weniger flüchtig.
859—864. Sechs weibliche Statuetten; Wiederholungen des Motivs von X 858.
865. Weibliche Statuette (Taf. XIV, 6.). Djie Beine sind geschlossen. Der rechte
Arm ist herabgesenkt; die linke Hand, welche einen nicht bestimmbaren Gegenstand hält,
liegt vor der Brust. Den Kopf bedeckt eine Kappe, die von einer Reihe kleiner kreisrunder
Scheiben umgeben ist. Die Ohren sind mit Ohrgehängen geschmückt, der Hals mit einem
reichen Halsband, an welchem ein Amulet hängt. Der Körper ist nackt bis auf ein langes
am Rücken herabhängendes Gewand. Von ähnlicher Behandlung wie XXt 858 — 864.
866. Stehende weibliche Figur (Taf. XIV, 5.). Sie hat die rechte Hand vor die
Brust gelegt ; die Linke ist herabgesenkt. Deh Kopf bedeckt eine Kappe , die bis an die
Schultern herabreicht. Der Körper ist mit einem langen Gewände bekleidet. Von vernach-
lässigter Ausführung.
867 — 871. Fünf weibliche Statuetten, ähnlich gebildet wie die vorhergehende.
872. Bärtiger Mann (Taf. XIV, 1.). Er steht in steifer Haltung mit geschlossenen
Füssen und am Körper anliegenden Armen. Das Haupthaar fällt über den Nacken herab.
Der Körper ist nur an der Rückseite mit einem langen Gewände bekleidet. Flüchtige Aus-
arbeitung der Formen.
873. Oberkörper eines bärtigen Mannes; von demselben Typus wie Jß 872.
874. Bärtige Figur (Taf. XV, 5.). Sie hält mit der Linken einen runden Schild
vor die Brust und hat ihre rechte Hand auf denselben gelegt. Den Kopf bedeckt eine hohe
kegeUbrmige Mütze. Der Unterkörper ist walzenförmig gebildet und geht unterwärts in
eine runde Basis aus. Von primitivster Anlage.
875. Bärtige Figur (Taf. XV, 4.), mit beiden Händen einen, gewölbten runden
Schild (?) vor sich her tragend. Die Kopfbedeckung ist hinterwärts mit beweglichen An-
Die Sammluko Cbsnola. 61
«
hängseln versehen. Der Unterkörper hat die Form eines Cylinders mit breiter Basis. Die
Figur ist von barbarischer Bildung.
876. Bartlose Figur (Taf. XV, 6.), in den bis zur linken Schulter erhobenen
Händen eine grosse Maske tragend. Den Kopf bedeckt eine oberhalb zugespitzte Mütze.
Der walzenförmige Unterkörper geht in eine breite Basis aus.
877. Unbekleidete bartlose Figur (Taf. XV, 1.). Sie hat die Arme über einan-
der gelegt und die Beine untergeschlagen. Auf dem Kopf trägt sie eine Mütze. Die Figur
ist mit der Rückseite an einen hohen walzenförmigen Fuss mit kreisrunder Basis befestigt.
Ueberaus roh.
878. Stehende menschliche Figur mit gehörntem Thierkopf (Taf. XV, 3.). In
den Armen trägt sie einen nicht genau zu bestimmenden Gegenstand, vielleicht eine Vase.
Den Körper umhüllt ein langes faltenloses Gewand. Ein wenig verwischt.
879. Stehende jugendliche Figur (Taf. XV, 2.), mit der Linken ein gegen die
Brust gestemmtes Tympanon haltend, welches sie mit der rechten Hand berührt. Der Kopf
ist mit einer glatt anliegenden Kappe bedeckt, die im Nacken in Form eines Sackes herab-
hängt. Den Körper umhüllt ein bis an die Füsse reichendes Gewand. Von unbeholfener
Ausführung.
880 — 883. Vier jugendliche Figuren; dasselbe Motiv wie Jfi 879.
«
884. Jugendliche Figur (Taf. XV, 7.), in den vor die Brust erhobenen Armen
ein vierfiissiges Thier tragend. Den Kopf der Figur bedeckt eine anschliessende Kappe, die
hinterwärts sackförmig herabhängt. Der Körper ist mit einem faltenlosen Gewände beklei-
det, welches bis an die Füsse reicht. Ungeschickte Arbeit.
885. Jugendliche Figur. Wiederholung ton X 884.
886 — 915. Dreissig menschliche Figuren, von ausnehmend grosser Rohheit der
Ausführung. Die Haltung der Arme ist bei den meisten schwer zu bestimmen.
\ 916. Männlich unbärtige Figur zu Pferde (Taf. XIV, 22.). Die Hände des
Reiters liegen an den Seiten des Pferdekopfes an. Am Hals des Pferdes Ornamente von
schwarzer Farbe. Roh angelegte Gruppe.
917. Unbärtiger Mann zu Pferde (Taf. XIV, 19.). Die Hände liegen am Kopf
des Pferdes an , der mit einem Zaum versehen ist. Der Reiter trägt eine helmartige Kopf-
bedeckung. Von plumpen Körperformen.
918. Unbärtiger Mann zu Pferde (Taf. XIV, 18.). Der Reiter hat seine Hände
an den Hals des Pferdes gelegt. Er scheint eine oberhalb zugespitzte Mütze zu tragen.
An den Beinen des Pferdes Ornamente von schwarzer Farbe. Höchst ungeschickte Arbeit.
919—932. Vierzehn Gruppen; Wiederholungen von J6Jß 916 — 918.
62 Johannes Doell,
988. Bartlose männliche Figur, auf zwei neben einander stehenden Pferden rei-
tend (Taf. XIV, 20.), mit denen sie in unbeholfenster Weise verbunden ist. Der mit einer
Stimkrone versehene Kopf des Reiters ist von sorgfältiger Ausführung, die übrigen Theile
der Gruppe sind ganz roh gearbeitet.
984. Bartloser Mann, auf einem zweiköpfigen Pferde reitend (Taf. XIV, 21.). Die
Hände liegen an je einem Hals des Pferdes an. Der Kopf der Figur ist mit einer helmar-
tigen Kopfbedeckung versehen. Von stumpfer Arbeit.
935. Gruppe (Taf. XIV, 24.), gebildet von vier neben einander stehenden Pferden
und zwei auf je einem Paar derselben reitenden unbärtigen Männern, deren Köpfe mit
Stimkronen versehen sind. Bis auf die Köpfe der Reiter ist die Gruppe nachlässig ge-
arbeitet.
936. Gruppe von ähnlicher Bildung wie Jt 935.
937. Stehendes Maulthier (Taf. XIV, 12.), zwei grosse Körbe tragend, die an den
Seiten des Körpers befestigt sind.
Die unter JßJß 937—942 beschriebenen Figuren sind an einem und demselben Ort
aufgefunden worden und bilden ein zusammengehöriges Ganzes. Sie sind von flüchtigster
Ausführung.
938. Unbärtiger Mann, auf einem zweirädrigen Karren sitzend (Taf. XIV, 13.).
Die Arme der Figur sind herabgesenkt, die Beine gerade ausgestreckt. Den Kopf bedeckt
eine hohe Mütze.
939. Unbärtiger Mann, auf einein zweirädrigen Karren gelagert (Taf. XIV, 14.).
Der linke Ellenbogen der Figur ist aufgestützt; die Rechte ist herabgesenkt. Den Kopf
bedeckt eine oberhalb zugespitzte Mütze.
940. Gruppe auf einem zweirädrigen Karren (Taf. XIV, 15.). Zwischen zwei bart-
losen Männern , die von einander abgewendet gelagert sind , sitzt eine weibliche Figur und
bläst die Doppelflöte.
941. Bartloser Mann, auf einem zweirädrigen Karren liegend (Taf. XIV, 16.). Der
linke Ellenbogen ist aufgestützt. Den Kopf bedeckt eine Kappe , die im Nacken sackförmig
herabhängt.
-^
942. Menschliche Figur zu Pferde (Taf. XIV^ 17.), mit jedem Arm eine grosse,
unterhalb zugespitzte Vase umfasst haltend.
943. Pferd, mit zwei grossen, nach unten zugespitzten Vasen beladen (Taf. XIV, 23.),
die an den Seiten des Körpers herabhängen. Von roher Arbeit.
944. Pferd, welches eme auf dem Rücken befestigte grosse Vase trägt. Von flüch-
tiger Arbeit.
945. Karren mit ^wei an den Achsen beweglichen Rädern.
946. Hund; von wenig sorgfältiger Ausführung.
'
Die Sammlung Cesnöla.
63
047 — 049. Drei Ziegen, von flüchtiger Arbeit.
050. Vierfüssiges Thier (Taf. XIV, 25.); am Rücken ist ein Henkel angebracht.
Ganz rohe Technik.
051. 052. Zwei vierfüssige Thiere; von derselben Art wie Jß 950.
053—058. Sechs Stierköpfe von gleicher Grösse; vernachlässigte Ausführung.
050 — 062. Vier Vögel; von roher Ausführung.
Die unter XX 837 — 962 verzeichneten Figuren sind bei Dali und bei Alambra auf-
gefunden.
063. Knabe, auf dem Erdboden gelagert (Taf. XV, 22.). Das linkei im Knie gebo-
gene Sein liegt auf dem Erdboden ; das rechte ebenfalls gebogene ist aufgestützt. Die Arme
sind herabgesenkt. Bekleidet ist der Knabe mit einem Chiton, welcher ku^ze Aermel hat.
Sorgfältig ausgearbeitet.
064. Stehender Jüngling (Taf. XV, 28.). Die Arme sind herabgesenkt; die rechte
Hand trägt einen nicht deutlich erkennbaren Gegenstand. Den Kopf bedeckt eine ein wenig
emporstehende Mütze. Die Bekleidung der Figur besteht aus einem mit kurzen Aermeln
versehenen Chiton, welcher bis zu den Knieen herabreicht und über den Hüften gegürtet
ist, so wie aus einer Chlamys, die den linken Arm umhüllt und auf der rechten Schulter
zusammengeknüpft ist. Von nicht ganz scharfen Formen.
065. Kleine Heraklesfigur, mit dem rechten Bein lebhaft vorschreitend und mit
der rechten Hand eine nicht mehr erhaltene Keule schwingend. Bekleidet ist die Figur mit
einem kurzen Chiton und einem über das Hinterhaupt gezogenen Löwenfell. Unterhalb
fragmentirt. Von nicht vollendeter Durchführung.
066. Oberkörper eines Eros (Taf. XV, 21.). Er hält in der ein wenig vorge-
strecktön Rechten einen Thyrsosstab; der linke Arm ist halb gesenkt und von einem Ge-
wandstück umhüllt. Von grosser Vollendung der Ausführung.
067. Schauspieler der Komoedie, dessen Gesicht mit einer Maske bedeckt ist;
Bruchstück.
068. Oberkörper eines Komikers. Die Arme fehlen.
060. Weibliche Statuette in aufrechter Haltung, umhüllt von einer faltenreichen
doppelten Gewandung. Handwerksmässige Technik.
070. Stehende weibliche Figur (Taf. XV, 26.). Sie hat die Linke in die Seite
gestemmt und lässt den rechten Arm gerade herabhängen. Das Haupthaar, welches zum
Theil in langen Locken auf die Schultern herabfallt, ist nut einem flach aufliegenden runden
Hut bedeckt. Die Bekleidung besteht aus einem Chiton und einem Obergewande , das den
rechten Arm nicht zu bedecken scheint. Gewöhnliche Arbeit.
071. Stehende weibliche Figur (Taf. XV, 24.). Die Arme sind herabgesenkt.
Den Kopf bedeckt eine nach oben zugespitzte Mütze, von welcher hinterwärts ein langer
64 Johannes Dobll,
ScMeier (?) herabfallt. Der Hals ist mit einem Halsband, die Oberarme sind mit Armringen
geschmückt. Die Bekleidung besteht aus einem bis an die Füsse reichenden Chiton mit
gegfirtetem Ueberschlag. Die Arbeit ist nicht weit geführt.
972 — 975, Vier weibliche Gewandfiguren in aufrechter Haltung; von gewöhn-
licher Art.
976. Stehende weibliche Figur (Taf. XV, 20.), auf dem Kopf eine grosse Vase
tragend, welche sie mit der rechten Hand festhält. Die linke Hand rujit auf der Hüfte.
Bekleidet ist die Figur mit einem langen gegürteten Chiton und einem Obergewande, wel-
ches über das Hinterhaupt gezogen ist. Die Füsse fehlen. Mittelmässige Arbeit.
977. Stehende weibliche Figur in doppeltem Gewände, in der Rechten ein Körb-
chen oder ein Kästchen, haltend. Der untere Theil des Körpers fehlt.
978. Stehende weibliche Figur (Taf. XV, 19.). Sie trägt im linken Arm eine
Leier und spielt auf derselben mit der rechten Hand. Den Kopf bedeckt eine hohe kegel-
förmige Mütze. Die Bekleidung besteht aus einem bis an die Füsse herabreichenden Chi-
ton, der über den Hüften gegürtet ist. Flüchtig behandelt.
979. Stehende weibliche Gewandfigur, mit der herabgesenkten Rechten einen
mit einem Griff versehenen runden Spiegel haltend. Unterhalb fragmentirt. Die Oberfläche
ist verwischt.
980. Unterkörper einer weiblichen Figur in langem Gewände; an ihrer linken
Seite steht ein kleines Reh (?).
981. Sitzende weibliche Figur (Taf. XV, 23.), in den vor die Brust erhobenen
Händen je eine Blume (?) haltend. Den Kopf bedeckt ein Kalathos. Die Figur ist mit
Ober- und Untergewand bekleidet. Sorgfältig ausgearbeitet.
982 — 988. Sieben sitzende weibliche Figuren; von ähnlichem Motiv wie Jß 981.
989. Gruppe von drei weiblichen Figuren (Taf. XV, 27.). Die mittlere sitzt auf
einem mit hoher Rückenlehne versehenen Sessel und hat ihre linke Hand vor die Brust er-
hoben, während sie die rechte auf dem rechten Oberschenkel ruhen lässt. Den Kopf be-
deckt ein reich verzierter Kalathos. Der Körper ist von einem faltenreichen Obergewande
umhüllt; die Füsse sind mit Schuhen bekleidet. An ^eder Seite der sitzenden Frau
steht eine kleinere weibliche Figur. Eine jede von ihnen hält in der ein wenig vorge-
streckten linken Hand einen nicht ganz deutlichen Gegenstand, vielleicht ein Kästchen; die
rechten Arme sind herabgescukt. Die Bekleidung der Nebenfiguren besteht aus einem mit
langen Aermeln versehenen Chiton , der bis auf die Füsse herabreicht. Den Kopf bedeckt
eine anschliessende kleine Mütze, von der jederseits ein Band über die Schultern herabfilllt.
Die Köpfe der Figuren sind kunstvoll durchgeführt, die übrigen Theile ein wenig ver-
nachlässigt.
Abgebildet in Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 189.
Die Samhlxjko Cebnola.
65
900, Weibliche Figur (Taf. XV, 25.), auf einem mit hoher Rückenlehne versehe-
nen Sessel sitzend. Beide Hände sind ein wenig erhoben; die linke hält einen Theil des
Gewandes gefasst. Den Kopf der Figur bedeckt ein Kalathos. Der Hals ist mit einem
Halsband geschmückt. Die Bekleidung besteht aus einem Ober- und einem üntergewande.
Im Einzelnen wenig durchgeführt.
991. Weibliche Figur (Taf. XV, 29.). Sie sitzt auf einem mit hoher Rückenlehne ,
versehenen Sessel und hat die linke Hand vor die Brust erhoben. In der herabgesenkten
Rechten hält sie einen runden Spiegel oder eine Schale. Die Bekleidung wie bei J6 990;
ebenso die Ausfahrung.
Die unter XJi 963 — 991 beschriebenen Figuren sind bei Lamaka gefunden.
B. ISiöpfe.
992. Jugendlicher Kopf (Taf. XV, 8.); etwa halbe Lebensgrösse. Er ist mit einer
oberhalb spitz zugehenden Kappe bedeckt, die im Nacken sackförmig herabhängt.
998. Männlicher Kopf (Taf. XV, 9.); etwa halbe natürliche Grösse. Ein gelockter
Bart, der als künstlich befestigt anzunehmen ist, umgiebt Wangen und Kinn. Die zum
Theil beschädigte Kappe ist mit Bändern (?) versehen und lässt eine Reihe von StimlOck-
eben frei.
994. Männlicher Kopf (Taf. XV, 12.); von halber Lebensgrösse. Er hat einen
gekräuselten Bart und schlicht geordnetes Haupthaar, welches von einem Band umschlos-
sen ist.
995. Bärtiger Kopf (Taf. XV, 10.); weniger als lebensgross. Er ist mit einer un-
gewöhnlich hohen, oberhalb zugespitzten Mütze versehen, welche auch die Ohren und den
Nacken bedeckt. Ein wenig verwischt.
996. Unbärtiger männlicher Kopf (Taf. XV, 11.); beinahe lebensgross. Im kurz
gehaltenen Haupthaar ein Blätterkranz.
997 — 1022. Sechs und zwanzig männliche Köpf« von verschieflenartiger Bil-
düng; theils von natürlicher Grösse, theils weniger als lebensgross. Die Mehrzahl derselben
ist von roher AusfQhrung und hat durch Bestossung gelitten.
1028 — 1042. Neunzehn Köpfe von Kindern; meist von Lebensgrösse.
1043. 1044. Zwei Köpfe von negerartigem Typus; Bruchstücke von kleinen Sta-
tuetten.
1045. Kleine tragische Maske.
Mtfnoint d« TAMd. Imp. dw soiaiioes, Yllm« EMrl«.
9
66 Johannes Doell,
1046 — 1049. Vier kleine bärtige Masken.
1050. Kleine jugendliche Maske.
1051. Weiblicher Kopf (Taf. XV, 14.); von natürlicher Grösse. Im Haar, dessen
Löckchen durch eingepresste Spirallinien angegeben sind, eine Stephane, von welcher ein
Schleier (?) über den Nacken herabfällt. Die Ohren sind mit grossen Ohrgehängen, der
Hals ist mit einem doppelten Halsband geschmückt. ,
1052. Weiblicher Kopf (Taf. XV, 17.); von ähnlicher Bildung wie Jß 1051;
Lebensgrösse. Das nicht vollständig erhaltene Halsband besteht aus drei Reihen von Ver-
zierungen.
1053 — 1056. Vier weibliche Köpfe von Lebensgrösse; ähnlich gebildet wie
J6 1051 und J6 1052. Flüchtiger ausgeführt und von weniger guter Erhaltung. "
1057. Weiblicher Kopf (Taf. XV, 15.) von etwa halber Naturgrösse; im Wesent-
lichen mit JßJß 1051 — 1056 übereinstimmend.
1058. Weiblicher Kopf (Taf. XV, 16.); von etwa halber Lebensgrösse. Er ist
weniger reich geschmückt als JßJ£ 1051 — 1057 und weit flüchtiger au^ef&hrt. Die Ste-
phane ist beschädigt. .
1059 — 1068. Zehn weibliche Köpfe; theils von halber Lebensgrösse, theils klei-
ner. Sie entsprechen in ihrer Bildung mehr oder weniger dem Kopf J£ 1058, sind aber
«
schlechter erhalten.
1069. Weiblicher Kopf (Taf. XV, 13.); unter Lebensgrösse. Im schlicht geord-
neten Haupthaar ein schmales Band.
107P. Jugendlicher Kopf (Taf. XV, 18.); von etwa halber Lebensgrösse. Er ist
mit einer glatt anschliessenden Kappe bedeckt, welche von zwei gekräuselten Bändern um-
geben ist ; an den letzteren ist ein über die Stirn herabhängendes Anhängsel befestigt. Die
Kappe umschliesst das im Nacken herabfallende Haar in Form eines Sacks.
1071 — 1109. Neun und dreissig weibliche Köpfe von verschiedenartiger Bil-
dung, ursprünglich meist kleineren Statuetten angehörig; von theils nachlässiger, theils
ganz roher Ausführung.
1110 — 1161. Zwei und fünfzig weibliche Köpfchen, mit verschiedenartigen
Haartrachten und Kopfbedeckungen ; die meisten von vollendeter Ausführung. Bruchstücke
von kleineren Statuetten.
Sämmtliche unter JßJ€ 992 — 1161 verzeichneten Köpfe sind bei Larnaka gefunden.
Die Sammlümq Gesnola. 67
0# Vasen.
1162 — 2341. Tausend einhundert und achtzig Vasen (vier derselben Taf. XVI,
1 — 4.); von verschiedener Grösse und Form, der grossen Mehrzahl nach Amphoren. Hell-
grauer Thon. Ohne alle Verzierung.
Mehrere Gefässe dieser Gruppe sind abgebildet in Harper's New Monthly Magazine.
July 1872. p. 197. 198.
2342 — 2370. Neun und zwanzig Vasen von verschiedener Grösse und Form.
Mattschwarzer Fimiss; ohne alle Verzierung.
2871 — 2405. Fünf und dreissig Vasen (eine davon Taf. XVI, IL) von verschie-
dener Grösse; der Mehrzahl nach von der Form einer gehenkelten Flasche. Mattschwar-
zer Fimiss. Eingeritzte Ornamente von geometrischen Mustern.
2406—2652. Zweihundert sieben und vierzig Vasen von verschiedener Form
und Grösse. MattrötMicher Fimiss. Keinerlei Verzierangen.
2658—2842. Hundert und neunzig Vasen (drei derselben Taf. XVI, 10. 14. 15.);
von verschiedener Form und Grösse. Mattröthlicher Fimiss. Eingeritzte Verzierungen
von geometrischer Form.
2848 — 8182. Dreihundert und vierzig Vasen (zwei von ihnen Taf. XVI, 6. 8.);
von verschiedener Form und Grösse. Röthlicher Thon. Mit schwarzer Farbe gemalte
Verzierungen von geometrischen, grösstentheils kreisförmigen Mustem.
.
8188—8892. Achthundert und zehn Vasen (acht von dieser Art Taf. XVI, 5. 7.
9. 12. 13. Taf. XVII, 1 — 3.); von verschiedener Grösse und Form, hauptsächlich Am-
phoren. Hellgrauer Thon. Bräunliche oder schwarze Verzierungen von geometrischer oder
Pflanzen-Form.
In Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 192. 198 sind einzehie Vasen
dieser Grappe abgebildet.
3993- Vase mit zwei Henkeln (Taf. XVII, 4.). Hellgrauer Thon. Am Bauch jeder-
seits em nach rechts gewendeter Fisch von schwarzer Farbe.
3994. 3995. Zwei Vasen. Hellgrauer Thon. Aehnliche Darstellung wie J6 3993.
9*
4vfV ^Wtn^ ^ iuCjrt(
'' Vi
68 Johannes Doell,
3Ö96. Vase (Taf. XVII, 12. 13.), oberhalb mit zwei Doppelhenketo , unterhalb mit
drei Füssen versehen. Hellgrauer Thon mit schwarzen Figuren. An jeder Seite ein niach
rechts fliegender Vogel. Unterhalb eines jeden Henkels eine menschliche Maske zwischen,
Pflanzenomamenten .
8997. Vase mit zwei Henketo (Taf. XVII, 7.). Hellgrauer Thon mit schwarzen Fi-
guren. An jeder Seite ein nach rechts gewendeter Vogel, umgeben von geometrischen Or-
namenten. *
3998—4017. Zwanzig Vasen (drei derselben Taf. XVII, 5. 6. 10.); von verschie-
dener Grösse und grösstentheils Prochusartiger Form. Hellgrauer Thon; schwarze Figu-
ren auf ungefimisstem Grunde. Am Bauch ein nach rechts fliegender oder stehender
Vogel.
4018—4021. Vier Vasen (zwei derselben Taf. XVII, 11. 14.) von Prochusartiger
Form und verschiedener Grösse. Hellgrauer Thon ohne Fimiss. Schwarze Figuren. Am
Bauch ein laufendes oder ruhig stehendes Pferd, nach rechts gewendet.
4022. Amphora (Taf. XVII, 8. 9.), von etwa 0,60 M. Höhe. Hellgrauer Thon mit
schwarzen Figuren. An jeder Seite des Bauchs: zur Linken ein ruhig stehendes Zweige-
spann, nach rechts gewendet. Auf dem zweirädrigen Wagen stehen hinter einander zwei
bekleidete Figuren, von denen die vordere die Zügel hält. Vor dem Zweigespann zwei
unbekleidete männliche Figuren in aufrechter Haltung, gegen einander gewendet; sie haben
ihre Hände ein wenig erhoben. Unter jedem Henkel der Vase ein nach rechts gewendeter
Vogel.
'4028. Kleine Lekythos. Der röthliche Grund ist mit gegitterten Linien von schwar-
zer Farbe bedeckt.
4024 — 4081. Acht kleine Schalen mit zwei Henkeln. Glänzend schwarzer
Fimiss.
4082. kleine Schale mit zwei Henkeln und einem Fuss. Schwarze Figuren auf
röthlichem Grunde; mit eingeritzten Gonturen. An jeder Seite eine nach rechts gewendet
sitzende bekleidete Figur, von Rebzweigen umgeben.
4088. Kleine Schale mit einem Fuss und zwei Henkeln. Schwarze Figuren auf
röthlichem Grunde; mit eingeritzten Umrissen. An jeder Seite vier bekleidete Figuren in
ruhiger Haltung neben einander stehend; sie sind von Rebzweigen umgeben.
4084. Gefäss (Taf. XVI, 18.) von der Form eines Fisches. Am Rücken ein Henkel.
HeUgrauer Thon.
4085—4040. Sechs Vasen (zwei derselben Taf. XVI, 19. 22.) von der Form eines
Vogels. Am Bücken ein Henkel. Hellgrauer Thon.
Die Samkluno Gbsnola.
69
In Harper's New Monthly Magazine. Joly 1872. p. 198 sind X 4038 und X 4039
abgebildet.
4041—4045. Fünf Vasen (eine davon Taf. XVI, 25.); mit einem Henkel. Am
Baach ein kleiner plastisch ausgeführter Stierkopf. Hellgrauer Thon.
Von Jß 4041 und Xt 4042 sind in Harper's New Monthly Magazine. July 1872.
p. 198 Abbildungen gegeben.
4046—4069. Vierzehn Vasen (drei derselben Taf. XVI, 16. 17. 20.) von der
Form eines nicht zu bestimmenden vierfüssigen Thiers. Am Rücken ein Henkel. Hellgrauer
Thon. ^
In Harper's New Monthly Magazine. July 1872. p. 198 sind drei Vasen dieser
Gruppe abgebildet.
4060. Amphora (Taf. XVI, 24.). Hellgrauer Thon. Am Hals eine theils in Relief
ausgeführte, theils mit schwarzer Farbe gemalte Maske.
4061« Vase mit einem Henkel (Taf. XVI, 23.). Der Hals hat die Form eines weib-
lichen Kopfs mit lockig herabfallendem Haupthaar. Am Bauch der Vase zwei kleine Aus-
güssröhren; darunter Querstreifen von schwarzer Farbe. Hellgrauer Thon.
4062. Vase mit einem Henkel (Taf. XVI, 21.); von der Form einer rohpn weib-
lichen Figur, die ihre Arme quer vor den Leib gelegt hat. Oberhalb eine Ausgussröhre.
Hellgrauer Thon.
4068. Vase mit einem Henkel (Taf. XVI, 26.); von der Form einer weiblichen
Büste. Mattröthlicher Fimiss.
Fundorte sämmtlicher Vasen: Dali, Alambra und Karavostasi.
!>• ILiaiupexiL«
4064—4778. Siebenhundert und fünfzehn Lampen für einen Docht, zum
Theil ohne Henkel. An den oberen Flächen in Relief ausgeführte Ornamente von geome-
trischer oder Pflanzen-Form. Eine beträchtliche Anzahl von Lampen, die sich durch be-
sonders einfache Form und die Art der Verzierungen auszeichnen, wird für phoenikisch
gehalten. *
70
Johannas Doblii,
4779—5881. Fünfhundert drei und fünfzig Lampen. Die oberen Flachen sind
mit jSgürlichen Darstellungen in Relief verziert.
5882—5868. Sieben und dreissig Lampen, an deren unteren Seiten griechische
und römische Fabrikstempel angebracht sind. Auf den oberen Flftchen in Relief ausge-
führte Ornamente oder figürliche Darstellungen.
Fundorte sämmtlicher Lampen: Dali, Alambra, Karavostasi und Lamaka.
Die Sammlung Cebnola. 71
IV. Gegenstände von Glas.
5869 — 5460: Zwei und neunzig Schalen, meistentheils ohne Henkel und Fnss.
Die Aassenfläche ist bei mehreren Schalen geriefelt. Farbloses oder buntgeftrbtes Glas.
5461. Trinkbecher von cylindrischer Form, ohne Fass. Unterhalb der Mündung
ein ringsum laufender Bl&tterkranz ^in erhobener Arbeit; darunter die ebenfalls in Relief
ausgeführte Inschrift :
KATAIXAlPe KAieY4)PAIN0Y
5462 — 5828. Dreihundert sieben und sechzig Trinkbecher, zum grössten
Theil ohne Fuss. Sie sind entweder cylinderförmig oder vierseitig gebildet; mehrere haben
die Form von Kelchen. Die Wandungen sind nicht selten mit einfachen Ornamenten in
Relief verziert oder mit Vertiefungen zum bequemem Erfassen versehen. Ungefärbtes oder
farbiges Glas.
5829—6699. Achthundert ein und siebzig Fläschchen. Der Bauch ist theils
.vierseitig, theils kugel- oder bimförmig; bei einigen Exemplaren ist derselbe unterhalb zu-
gespitzt. Eine Anzahl von Fläschchen hat die Form eines dünnen Röhrchens mit kreis-
rundem flachen Fuss. Meistentheils farbloses Glas.
6700-^6772. Drei und siebzig Kannen oder Fläschchen mit einem Henkel;
von verschiedenartiger Form. Der Bauch ist bei einigen mit eingepressten Cannelttren
versehen. Ungefärbtes Glas.
6778 — 6798. Ein und zwanzig kleine Amphoren. Mehrere von ihnen sind mit
einem flachen Fuss versehen; andere gehen unterhalb in eine Spitze aus. Theils farbloses,
. theils mit eingeschmelzten bunten Streifen oder Zickzack-Ornamenten verziertes Glas.
6784 — 7161. Dreihundert acht und sechzig Gefässe von verschiedenen Formen.
Darunter finden sich buntgefärbte Alabastra, so wie Gefässe in Form von roh ausgeführten
Thieren, an deren Rücken ein Henkel angebracht ist.
Einige der unter JSX 5369 — 7161 verzeichneten Gefässe sind abgebildet in Harper's
New Monthly Magazine. July 1872. p. 190.
72 JOHANNBS DOELL,
' 7162 — 7164. Drei griffelartige Werkzeuge.
*
7165 — 7170. Sechs glatte Armringe (?).
7171 — 7176, Sechs glatte Fingerringe.
7177 — 7181. Fünf gewundene Stäbchen. Am obem Ende gehen diese)ben in
einen ringförmigen Griff aus, am untern in einen Fuss von der Form eines kreisrunden
Plättchens.
7182. Perlen von Halsbändern, aus farblosem Glas, oder bunten Glaspasten.
7188. Kreisrunde Plättchen. Sie sind dem Durchmesser nach durchbohrt und
waren augenscheinlich bestimmt, an einen Faden angereiht zu werden.
' 7184. Verschiedene Anhängsel, der Mehrzahl nach kleine Glaskugeln, die mit
einem Oehr versehen sind.
Fundort sämmtlicher Glasgegenstände: Dali.
Die Sammlung Gesnola. 73
V. Gegenstände von Gold.
7185. Blätter von goldenen Todtenkränzen.
7186-^7260. Fünf und siebzig Paar Ohrringe von glattem Golddraht.
7261 — 7282. Zwei und zwanzig Ohrringe von glattem Golddraht, unterhalb in
einen Halbmond von dünnem Goldblech ausgehend. Von nachlässiger Arbeit.
7288 — 7318. Ein und dreissig Paar Ohrringe von gewundenem Golddraht.
7814 — 7363. Fünfzig Paar Ohrringe, theils mit halbkugelförmigen Verzierungen,
theils mit einfachen Anhängseln versehen.
7364 — 7870. Sieben Paar Ohrringe mit Anhängseln in Form von Blumen oder
Blättern.
7371 — 7377. Sieben Paar Ohrringe mit Anhängseln von der Form omamental
behandelter Trauben.
7378—7389. Zwölf Paar Ohrringe von gewundenem Golddraht. Das eine Ende
derselben ist mit dem Kopf einer Katze oder eines Luchses verziert; im Maul ein als
Oehse dienender kleiner Ring. Von sorgfältiger Ausfuhrung.
73&0. 7391. Zwei Paar Ohrringe, verziert mit einem phantastischen Thierkopf,
welcher mit Hörnern versehen ist,
7392 — 7396. Fünf Paar Ohrringe von gewundenem Golddraht, mit einem Löwen-
kopf an einem Ende.
7897. Ein Paar Ohrringe von gewundenem Golddraht. An einem Ende derselben
«
ist ein weibliches Köpfchen von vortrefflicher Ausf&hrung angebracht.
7398. Ein Paar Ohrringe, verziert mit der Figur eines zurückgebeugten Eros,
welcher die Hände auf die Hüften gestützt hat.
78Q9. Unbedeutende Bruchstücke von Ohrgehängen verschiedener Art.
7400. Zweihundert und zwanzig Goldperlen von Halsbändern ; die Mehrzahl
ganz glatt.
7401. Halsband, zusammengesetzt aus goldenen Kettengliedern und farblosen Glas-
perlen.
7402. Halsband, gebildet aus facettirten Cameolperlen , die durch goldene Ketten-
glieder verbunden sind. Das Schloss ist mit einem grossen ovalen Gameol in goldener
Filigranfassung versehen.
U^moirea de l*Ac«d. Imp. des soiences, Yllme Stfrie. 10
74 Johannes Doell,
7403. Zwei Anhängsel von der Form runder Goldplättchen.
7404. Anhängsel von der Form einer kleinen Vase.
7405. Anhängsel von der Form eines weiblichen Köpfchens; von sauberer Aus-
fuhrung.
7406. Anhängsel von der Form einer kleinen unbekleideten Knabenfigur. Sorgfäl-
tige Arbeit.
7407 — 7410. Vier Armringe von glattem Golddraht, an einem Ende in eine Oehse,
an dem andern in einen Haken ausgehend.
7411. Massiver Armring, spiralförmig gewunden; nicht geschlossen.
7412 — 7425. Vierzehn Fingerringe aus dünnem Goldblech.
7426. Fingerring von der Form einer spiralförmig gewundenen Schlange.
7427 — 7431. Fünf Fingerringe mit vertieft geschnittenen einfachen Verzierungen.
7432 — 7437. Sechs Fingerringe. Auf den oberen , breiten Flächen die vertiefte
Inschrift :
enArAOOJ
7488. Fingerring. Auf der obem, breiten Fläche eine vertieft geschnittene Dar-
stellung, welche im Wesentlichen den bekannten Münztypen von Paphos entspricht, die man
auf den dortigen Aphroditetempel zu beziehen pflegt.
7489. Doppelring. Am obem Theil sind neben einander zwei Plättchen angebracht.
Auf dem einen sieht man eine ähnliche vertieft geschnittene Darstellung wie auf dem vor-
hergehenden Ring; auf dem andern eine Tyche, welche ein Steuerruder in der Hand hält.
Von flüchtiger Ausführung.
7440 — 7462. Dreizehn Fingerringe. Ein jeder von ihnen ist mit einem glatten
Edelstein oder mit einer farbigen Glaspaste verziert.
7458 — 7465. Dreizehn Fingerringe, mit vertieft geschnittenen Steinen. Darge-
stellt sind zu wiederholten Malen : eine Athena, eine Tyche, ein Pantheion. Die Ausführung
ist meistens eine sehr vernachlässigte und lässt den Stil der spätem römischen Kunstpe-
riode erkennen.
7466. Rundes Goldplättchen, welches bestimmt war, auf ein Gewand aufgenäht
zu werden. Dargestellt sind in erhobener Arbeit mehrere Thiere verschiedener Art. We-
nig sorgfältige Technik.
7467. Aehnliches Plättchen mit Reliefdarstellung der Tyche; die Figur ist nach-
lässig ausgeführt.
7468. Sechs runde Plättchen, die zur Verzierung eines Gewandes gedient hatten.
Auf jedem der Plättchen sind in erhobener Arbeit die drei Chariten in der gewöhnlichen
Weise gruppirt.
Fundorte der Gegenstände von Gold: Dali und Lamaka.
Die Samjüiüng Cesnola. 75
VI. Gegenstände von Bronze.
7469. Stehender Hirsch; kleine Figur auf scheibenförmiger Basis. Von roher
Arbeit.
7470. Maske eines mit Widderhöiiiem versehenen bärtigen Mannes (Ammon). Sie
war bestimmt, an irgend einer Fläche befestigt zu werden.
7471. Figur eines Eros, der mit beiden Armen einen Schwan umfasst hält und an
sich drückt; der letztere hat mit seinem Schnabel eine Haarlocke des Eros erfasst. Die
Gruppe ist an der Rückseite nicht ausgeführt und hat als Verziermig eines Geräths gedient.
Von kunstvoller Technik.
7472—7502. Ein und dreissig Armringe von starkem Bronzedraht. Die Enden
greifen über einander und sind spiralförmig befestigt. Einer der Armringe ist mit einem
Anhängsel von der Form eines jugendlichen Köpfchens versehen. Die Mehrzahl von
schlechter Erhaltung.
7503 — 7527. Fünf und zwanzig Fingerringe, grösstentheils ohne alle Verzierung
und sehr oxydirt.
7528 — 7586. Neun Fibulae von Bronzedraht, von der gewöhnlichen Form.
7537 — 7625. Neun und achtzig runde Spiegel von verschiedener Grösse. Ein-
zelne waren ursprünglich mit einem Griff versehen ; sie sind sämmtlich ohne alle Verzierung.
7626 — 7629. Vier axXeYYtSe^; erheblich beschädigt.
7680—7641. Zwölf spindelförmige Werkzeuge, zum Theil nur in Bruchstücken
erhalten.
7642 — 7649. Acht Styli von der gewöhnlichen Form.
7650 — 7668. Vierzehn Nähnadeln.
7664 — 7684. Ein und zwanzig Zangen aus starkem Bronzeblech; von pincetten-
artiger Form. Die beiden Arme werden durch eigene Federkraft aus einander gehalten.
7685 — 7697. Dreizehn kleine Doppelbeile, mit einer Oefihung für den Stiel.
7698 — 7872. Hundert fünf und siebzig Lanzenspitzen von verschiedener
Grösse und Form.
76 Johannes Doell, Dib Sammlung Ojssnola.
7878—7879. Sieben Pfeilspitzen von dreiseitiger Form; mit einer Oeffiinng für
den Schaft.
7880. Bruchstücke von Pferdegeschirren.
7881. Eilf Glöckchen, zum Pferdegeschirr gehörig; allen fehlen die Klöppel.
7882 — 7907. Sechs und zwanzig flache Schalen ohne Henkel und Fuss; die
grösste von 0,47 M. im Durchmesser.
7908,-7912. Fünf Becher von cylindrischer Form, ohne Fuss.
7913. Trinkbecher von cylindrischer Form, mit flachem Fuss. •
7914. Kleine Vase ohne Henkel, befestigt auf einer hohen vierseitigen Basis, die
in Absätze gegliedert und unterhalb mit vier Füssen versehen ist.
7915. 7916. Zwei Gefässe von der Form bauchiger Flaschen, mit weitem Hals.
7917. Kanne mit einem Henkel; die Mündung ist kreisförmig.
7918. Hydria; von 0,36 M. Höhe. Der mittlere Henkel hat' an seinem obern Ende
die Form zweier von einander abgewendeter Löwenköpfe in Relief und geht unterhalb in
zwei gleichfalls nach entgegengesetzten Richtungen gekehrte, liegende Widder von erhobe-
ner Arbeit aus. Zwischen den letzteren ist ein in Relief ausgeführtes Gorgoneion ange-
bracht. Von den beiden Seitenhenkeln der Vase hat sich nur der eine erhalten.
7919. Lampe für zwei Dochte. Der nach vom herübergebogene Henkel geht an
seinem freien Ende in einen Greifenkopf aus.
Fundort der meisten Bronzen: Alambra.
iin.ilkiJiiipd.SclSi
viem.
icrie.
iBoell. Saiml.Cesnok.TI
Slsj
K 1'"'^
ia)
im
^
3i32\
itw- ,^ V
mi
Mkil Icad Jmp-d,Scl/]l Sene.
J.Bnell; Samml. CesiiolaT. IL
'"1
öl,
IUI
liej
MmillcaümpiSc\lllSem J.Eoell: SaimlCesnola Till
♦.fril
6jssi 1"
8.(«J
^^"^ 9.l6r) l^"'"''
10,!i2j !>.•■'■
nOMhll.rSeS-Miri^urt
MmiM^'SSjAScVIlSenc.
J.Boell: Samuil.Cesiiola^
ijiiii
2.(9»)
4..(1011)
3.(98)
6.(103)
10.11»)
Ivinor WOltr 9 l.n V26 SFVhfit'rt
%k
!<!E-i;.iiWk\}4i;c'l/!lüer,B.
J hü- &i7iiiil. Cesnüla TV
6.1»)
«. i ä
llisij
IS. (ml
» J>UHnMDth9L'nr^S9P<(>'ibu
MmllkÜW?iSc)/lISei
IEoell:Saiiinil.CBsnüla.TVl
l.|m,, i^i'-
4.|m:
3.(1891
6.M35I
tl1T2j 1 1
MmfiU.Vp,dSc,VII
cvlbme
J.Boel!: Samml. CesnokT Ml
i.(18T.) >l^^-
9.(n61 r,Cc
5.(3301
11(204.)
i2.{gS2.l
13,(8^2.)
lf.(as*^
14^1833) 15.(831,]
16.(801.) ,, ,
«.. WOs,r9t..irtt3'M.rtt
e'niil'Acad Jm iScllSta.
JJoell: Samil. Cesnola. T.VUL
1|»31.) ,L^
3. (Ä3SJ
5.HJ ,>,s-l
i-im
8.1")
11.(8351
*(«•■)
10.|S43J
Lrth J.iBsg-WO 9 Lin K'M S'P.L.rtu.j
ilemti
Mrie.
«.(»!)
3.|»|
*.(33U.) ?•'' ^
5.(308.)
6-Wo.j i". /'
7. (311.1
) a7 "L
8.(346)
lL(3Bll
^.(335.)
9. (3++.J
13.(3«.)
10.(81)
UI>.Jw»>>*0.}L.rir2EE-KtH'*t.r|
r.
!leiiillM,k|,^ScVll Serie.
J.Doell; Samml Cesnola TX
.i,o'-l
Z. !35B.}
3. (3621
ipHj
9
5,|suj ^"-■■■' 6. 13«.|
10. i»r9-j
13.(uo.|
15 . H16J
13.|ia9.j
16.1546,
.^^1
11.|«4i
i'EiiikiH^AmB.
J.ßoeli.SajniTii.CeEnoiaTXI
Lpesj u-v-^pT/
,^11
3.im,j ]f*/'^' ;J'-^
i^?^
6.|TG3)
t.[tii) ^v-
9. (713)
LItli J-UK- HOsirSU'l'SaS'Pel.
MenifikÜmpiScVlISEiie.
4.(116
3. [tt&i
S-l-iSSl
10.|a35.j
Ü. (ISTJ
I.IK.J.O». W[lilr9L.i.ir2!'S'P>
taUmpiScl Serie.
(i)
1^
1.(132.1
2.1186)
3.[mi
t'l "**
[k
1(189) , , 8.(1« . a(1M.| / J )
V''^
>iii
21(8»)
' f
i
J.I)oell;Sa]iii[ilCesiiola.T.M
i[&<2.]
S.{S31i
"•> 4.(&58)
5 •> I 6.{86M f-l""!
Ul.[850|
lllBH)
9.(8*1)
U| l
tk
5„(V 8,|M9.) -> "I
^ 4 M
12-i93'| dS.lOTl 11193)) 15|„| 16.19*1 lY,,
18.(9111
19.(911,1
«0.(I3S.1
21.1».,) -'<■!, ■ ^^■""^'
24.(931) , *'(")
■ Sih9L..ilh9tS>P't<Tib.f^
3,(818.)
t.|B15J 5.(81W 6.I8UJ tl88+J
4
12.199+) ''^ ?'-<
ltl1D5J.)
t
ä.|9ta.| SO.|»cj 21(96si
1E.(10SSJ
.£g.(963, • 23,(381.) 2*,iy(ij
a.09fti 2e,[9iü)
2t(989i
29.(391.1 ■'■' M
llJtj-IM ItOuc^linPAPN
«. JJofiU: Samml. CesmkTIfl.
A
«1*" ' t.iistai
[U
'■""■" '■'""' t(3S«., (,V. 8.„„,,, t,| g,^
ft
i
a.mK, 1I.I.39S., S,'- J2.|35«J J3.13i691 ,,^: Itw« .15,|M[„,,
% W^^ ^ Ä
"•""" "I"") 18.(«3., ^,^, 19.W« 20.,..«,
f 4 9 i
21.(MKi M.|MS,| J3.,„j,| 2t.
HOSB) 2!.m)»i.l 26.(41)681
Ih.J.iiH» WUilr äli-l-MS'P.hr
dlÄcaiJmpdSclSi
lene.
J.Doell: Saminl.Cesnola. TlVll
l.(3B11J
Um,) jj^^,^, 6.13.», l-l«')
8. [toasi
ID. («Kl
S.uoss)
'^.
H. (401L)
12.(399&l
li.l«19.j
(ir9i,> Jrn:»^>.r•k.'(